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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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diesen Flüssen gefischt und
in den Tälern gejagt.« Er senkte die Stimme.
»Vielleicht habe ich mein Lagerfeuer einmal genau
hier angezündet, wo ihr Menschen dann dieses
Haus gebaut habt … Doch jetzt sollten wir gehen.
Für einen Moredhel ist es keine lange Reise, aber
ihr Menschen ermüdet leicht, und außerdem werden euch eure Wunden noch langsamer machen.«
»Und deine werden das nicht tun?«, fragte
Owyn.
»Nicht so sehr, dass ihr es bemerken könntet«,
erwiderte der Dunkelelb. Ohne auf eine Antwort
zu warten, drehte er sich um und verließ das
Gebäude.
Locklear und Owyn beeilten sich, ebenfalls nach
draußen zu gelangen, wo Gorath auf sie wartete.
»Wir müssen Vorräte kaufen. Haben wir genug
Gold?«
»Für Vorräte reicht es«, erwiderte Locklear, »aber
nicht für Pferde.«
Sie marschierten zu einem Gasthaus am östlichen Rand der Stadt, wo Locklear Reiseproviant
erstand – getrocknete oder in Salzlake eingelegte
Lebensmittel, die zusätzlich noch in mit Bienenwachs überzogenem Pergament eingewickelt waren, um sie vor dem Verderben zu schützen. Während sie warteten, fragte Locklear, wie denn die
Bedingungen auf der Straße nach Eggly wären;
seine Stimme war dabei laut genug, dass einige verdächtig aussehende Männer, die zu dieser
frühen Stunde zwischen den Einheimischen herumhingen, es auch wirklich hören konnten. Sollte
irgendjemand sich nach ihnen erkundigen – und
davon war Locklear überzeugt –, wäre dies nur die
Bestätigung der falschen Fährte, auf die sie ihre
Feinde mit Isaacs Nachricht locken wollten.
Sie verließen das Gasthaus und marschierten
rasch die Straße in Richtung Eggly entlang. Locklear spähte nach oben, dachte an den Grat, der auf
der rechten Seite des Weges hinter den Bäumen
schnell anstieg, dachte auch darüber nach, ob es
wohl eine kluge Entscheidung war, dort hinauf
und auf der anderen Seite der Berge wieder hinunter zu steigen, geradewegs in den Schlupfwinkel
einer Mörderbande, die von einem gefährlichen
Moredhel-Zauberer angeführt wurde. Er kam immer wieder zum gleichen Ergebnis: Es gab zumin
dest keine bessere Idee.
Also ergab er sich seinem Schicksal, das aus einem langen Marsch und kalten Nächten bestand,
und folgte Gorath, Owyn an seiner Seite.
Vier

Reise
    Der Wind heulte durch den Pass.
Zähneklappernd murmelte Locklear: »Was tue
ich nicht alles für meinen König und mein Land.«
»Ignoriere die Kälte«, meinte Gorath. »Solange
du deine Finger und Zehen noch spüren kannst, ist
es nur ungemütlich, nichts weiter.«
»Du hast gut reden«, sagte Owyn, der am ganzen Körper unkontrolliert zitterte. »Du hast im
Nordland gelebt und dich an die Kälte gewöhnt.«
»Man gewöhnt sich niemals an die Kälte,
Mensch. Du musst lediglich lernen, die Dinge zu
akzeptieren, die man doch nicht ändern kann.« Er
warf seinen beiden Begleitern einen bedeutungsvollen Blick zu. »Wir müssen jetzt jederzeit mit
einem Wachposten rechnen.«
»Was sollen wir tun?«, fragte Locklear. Kälte und
Hunger schienen seinen Verstand zu lähmen.
»Wartet hier, während ich die Gegend auskundschafte.«
Locklear und Owyn zogen sich in den behelfsmäßigen Schutz der windabgewandten Seite eines
großen Felsblocks zurück und warteten. Nur langsam verstrich die Zeit, während sie eng aneinander
gekauert dahockten, um sich gegenseitig zu wär
men.
Unvermittelt tauchte Gorath wieder auf. »In der
Nähe der Scheune befinden sich vier Wachen«,
sagte er. »Wie es drinnen aussieht, weiß ich nicht,
aber selbst wenn Nago allein ist, ist er gefährlich.«
Locklear erhob sich und stampfte mit den Füßen
auf, um wieder warm zu werden. Unentwegt öffnete und schloss er die Fäuste und trat auf der
Stelle, um sich für den Kampf mit dem Feind bereit zu machen. »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte
er erneut. Unter den gegebenen Umständen war
er froh, dass Gorath die Führung übernommen
hatte.
»Ich habe keine Ahnung, was du kannst, Owyn«,
sagte Gorath, »aber Nago ist ein Zauberwirker von
großen Fähigkeiten. Er kann mit seinen Künsten
einen Feind verdorren lassen, ihn in Asche verwandeln oder ihn dazu bringen, voller Entsetzen
schreiend davonzurennen. Er und sein Bruder gehören zu Delekhans gefährlichsten Verbündeten,
und seit Die Sechs gekommen sind, dienen sie ihm
noch entschlossener.«
»Wer sind Die Sechs?«, fragte Owyn.
Locklear wischte die Frage mit einer Handbewegung beiseite. »Also, wie gehen wir jetzt vor?«
Gorath deutete auf Owyn. »Du musst Nago ablenken,

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