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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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müssen den geeigneten Zeitpunkt abwarten, um uns unter die Leute auf der
Straße neben dem Abzugskanal zu mischen.« Er
ging hinüber zur anderen Seite der Brücke und
spähte nach oben. Schnell zog er den Kopf zurück.
Mit einer nach oben weisenden Geste meinte er:
»Da oben ist jemand.«
»Was sollen wir tun?«, fragte Gorath. Der Dunkelelb fühlte sich ganz offensichtlich hier so fremd
und unbehaglich wie Locklear auf dem Bergpfad.
»Wir warten«, sagte Locklear. »Wenn die Sonne
untergeht, kommt hier eine Patrouille der Stadtwache vorbei und fordert jeden Bewaffneten auf
weiterzugehen. Nach Einbruch der Nacht ist es
außerhalb der Stadtmauern gefährlich, und die
Stadtwache mag es ganz und gar nicht, wenn sich
zu viele Schwerter an ein und derselben Stelle aufhalten.«
Sie hockten in den Pfützen beiderseits des Wasserlaufs unter der Brücke und warteten schweigend,
während die Stunden dahinschlichen. Locklear
und Owyn verbrachten die meiste Zeit damit, die
lästigen Fliegen beiseite zu wedeln, die sie pausenlos umschwirrten, während Gorath die Quälgeister
überhaupt nicht wahrzunehmen schien.
Kurz vor Sonnenuntergang hörte Locklear die
Schritte schwerer Stiefel auf dem Pflaster über
sich. Stimmengemurmel erklang, und Locklear
sagte: »Jetzt!«
Er kletterte schnell hinter der Brücke die Böschung
hinauf, duckte sich hinter einigen Frachtkörben,
während sich eine Gruppe Bewaffneter unter den
wachsamen Blicken der Stadtwache zerstreute.
»Sie werden auf ihrem Rückweg zum Palast wieder
hierher kommen«, sagte Locklear. »Dann hängen
wir uns an sie dran, denn selbst, wenn wir gesehen
werden, wird man uns kaum angreifen – nicht in
Sichtweite von einem Dutzend Soldaten, die beim
ersten Anzeichen von Ärger Prügel austeilen.« Er
deutete auf Gorath. »Du solltest deine Kapuze
tiefer ins Gesicht ziehen. Zwar können die meisten Menschen hier einen Elben selbst dann nicht
von einem Moredhel unterscheiden, wenn er ein
Schild um den Hals trägt, aber man kann nie wissen. Sollte Ruthia launisch sein, wird der erste
Mensch, mit dem wir es zu tun haben, ein Veteran
aus den Kriegen im Norden sein«, meinte er mit
einer Anspielung auf die Glücksgöttin.
Gorath tat, wie ihm geheißen, und zog seine
Kapuze weiter nach vorn, um seine Gesichtszüge
zu verhüllen. Als die Soldaten wieder die Straße
neben dem Kanal entlanggingen, beeilte er sich
zusammen mit Locklear und Owyn, mit den Soldaten Schritt zu halten.
Sie marschierten vom äußersten Nordosten
der Stadt bis hinunter zum Südtor, doch als die
Stadtwache sich dem Eingang zum Palast näherte,
zog Locklear seine Begleiter rasch beiseite.
»Warum folgen wir ihnen nicht einfach in den
Palast hinein?«, fragte Owyn.
»Seht doch mal«, sagte Locklear. Sie schauten
in die Richtung, in die er gezeigt hatte, und entdeckten eine Gruppe von Arbeitern vor dem Tor.
Zwei Pferdegespanne waren an einen Flaschenzug
angeschirrt. »Es sieht so aus, als hätte sich jemand
am Tor zu schaffen gemacht.«
Der Kommandant der Wache rief dem
Patrouillenführer von der Mauerkrone aus etwas
zu, woraufhin Letzterer salutierte und mitsamt
seinen Männern kehrtmachte. »Kommt, Leute«,
sagte er, »wir müssen zum Nordtor.«
Locklear bedeutete seinen Gefährten, ihm zu folgen, und führte sie in ein finsteres Seitengässchen.
»Hier entlang«, drängte er.
Sie kamen zu einem Tor, das sich als Hintereingang einer kleinen Schenke entpuppte. Locklear
öffnete es und verschloss es von innen sorgfältig
wieder. Sie standen in einem winzigen Stallhof,
mit einem kleinen Schuppen an der einen Seite.
Locklear blickte sich argwöhnisch um, ob sie beobachtet wurden, dann deutete er zur Hintertür
des Schankraums. »Falls uns jemand entdeckt,
haben wir uns verirrt und sind auf der Suche nach
einer Mahlzeit. Sobald wir dann im Schankraum
sind, gehen wir direkt auf die Vordertür zu; wenn
irgendwer was dagegen hat, rennen wir so schnell
wir können.«
»Wo sind wir denn hier?«, fragte Gorath.
»Wir befinden uns hinter einer Schenke. Die
Leute, denen sie gehört, sind ganz sicher nicht begeistert, wenn sie erfahren, dass wir diesen Ort kennen oder was wir vorhaben.« Locklear bewegte sich
auf den Schuppen zu, doch anstatt hineinzugehen,
trat er an die Stelle, wo der Schuppen an die Wand
stieß. Er tastete die Wand ab, drückte auf einen
Hebel, und ein Schnappschloss klickte. Ein großer
Stein schob sich zur Seite, und Owyn und Gorath

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