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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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einige sehr unangenehme
Burschen rum.« Die Stimme wurde schwächer.
»Ihr habt euch nämlich vollkommen verlaufen.
Biegt beim nächsten Abflusskanal rechts ab und
haltet euch immer geradeaus bis zum Palast.«
Locklear wartete, ob er noch mehr sagen würde.
Aber jetzt herrschte Stille, durchbrochen lediglich
von dem Tröpfeln des Wassers und dem gelegentlichen Rauschen eines Abwasserkanals in der
Ferne.
»Das war ja sehr seltsam«, sagte Gorath.
»Ja«, pflichtete Owyn ihm bei.
»Mehr noch, als ihr ahnt«, sagte Locklear.
»Dieser Junge wartete auf meinen Freund James.
Doch James trägt das Todesmal der Spötter, er
darf niemals wieder in ihr Gebiet eindringen. Das
war der Handel, den Prinz Arutha vor vielen Jahren
eingegangen ist, um James’ Leben zu retten.«
»Manchmal ändern sich Vereinbarungen«, meinte Owyn.
»Oder sie werden gebrochen«, fügte Gorath hinzu.
»Nun, das werden wir später herausfinden«, sagte Locklear. »Im Augenblick jedoch müssen wir
den Weg zum Palast finden.«
»Was hat er gemeint mit ›Es treiben sich hier
einige sehr unangenehme Burschen rum‹?«, fragte
Owyn.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Locklear. »Aber
ich habe das Gefühl, dass wir es herausfinden
werden, wenn wir nicht überaus vorsichtig sind«,
flüsterte er.
Sie wandten sich in die Richtung, die Limm ihnen gewiesen hatte, und traten an die Ecke, wo sie
sich nach rechts wenden sollten. Als sie ein kurzes
Stück auf diesem Weg gegangen waren, meinte
Gorath: »Da vorn ist jemand.«
Owyn versteckte den Ring unter dem rechten Arm, und das Licht erlosch. »Es sind zwei
Männer«, flüsterte Gorath. »In Schwarz.«
»Genau deshalb kann ich sie nicht sehen«, erklärte Locklear.
»Wer sind sie?«, fragte Owyn.
Locklear wandte sich um und wusste, dass sein
vernichtender Blick in der Dunkelheit untergehen
würde, daher sagte er: »Du kannst ja hingehen und
sie fragen.«
»Wenn sie nicht zum Prinzen oder diesen Spöttern gehören, müssen es Feinde sein«, sagte Gorath.
Er beschleunigte seine Schritte das Schwert zum
tödlichen Hieb bereit.
Locklear zögerte einen Augenblick, und als er
sich endlich ebenfalls in Bewegung setzte, war
Gorath bereits bei den zwei Männern angekommen. Der erste drehte sich gerade rechtzeitig genug
um, um seinem Tod ins Auge blicken zu können,
denn Gorath versetzte ihm einen mächtigen Hieb
zwischen Kopf und Schulter.
Der zweite Mann zog sein Schwert und zielte mit
seinem Streich auf Goraths Kopf, aber Locklear
stellte sich dazwischen, parierte den Schlag und
gestattete so Gorath, dem Unbekannten das
Schwert in die Brust zu stoßen. All das hatte nur
wenige Sekunden gedauert.
Locklear kniete sich hin und untersuchte die
beiden Leichen. Sie trugen identische Hosen
und Tuniken aus schwarzem Stoff und außerdem schwarze Lederstiefel. Beide Männer hatten
Kurzschwerter, und einer hatte einen Kurzbogen
in Reichweite neben sich liegen. Beide Männer
besaßen weder einen Beutel noch eine Börse, aber
beide hatten die gleichen Medaillons unter ihren
Tuniken.
»Nachtgreifer!«, entfuhr es Locklear.
»Attentäter?«, fragte Owyn.
»Aber sie müssten doch …« Locklear schüttelte
den Kopf. »Wenn diese zwei da Nachtgreifer sind,
bin ich Goraths Großvater!«
Gorath schnaubte bei dieser Vorstellung. »Wir
haben von euren Nachtgreifern gehört;einige standen im Dienst der Agenten von Murmandamus.«
»Es heißt, dass sie beinahe magische Fähigkeiten
hätten«, meinte Owyn.
»Gerüchte«, sagte Locklear. »Mein Freund James
war gerade mal vierzehn Jahre alt, da musste er
auf einem Dach gegen einen kämpfen; er hat
am eigenen Leib erfahren, dass es nur Gerüchte
sind.« Locklear erhob sich wieder. »Sie waren gut,
aber trotzdem nichts anderes als gewöhnliche
Menschen. Dennoch hat ihnen die Legende ein
gutes Stück geholfen. Doch diese da« – er deutete
auf die beiden toten Männer –, »das waren keine
Nachtgreifer.«
Ein Pfeifen erklang aus einem der anderen Tunnel. Gorath wirbelte herum, das Schwert für einen
weiteren Angriff erhoben. Locklear jedoch legte
zwei Finger an den Mund und pfiff ebenfalls.
Einen Augenblick später trat ein junger Mann ins
Licht. »Locky?«, fragte er.
»Jimmy!«, sagte Locklear, als er seinen alten
Freund umarmte. »Wir haben gerade von dir gesprochen.«
James, Junker am Hof des Prinzen, betrachtete seinen besten Freund. Er musterte die langen
Haare, die hinten zu einem Knoten zusammengebunden waren, und den buschigen

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