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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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solange sie niemand dafür bezahlt, dass sie
sich an irgendeiner Straße auf die Lauer legen und
auf drei Männer warten, die zu Fuß unterwegs
sind.« Er kniete sich neben dem Mann hin, der zu
seinen Füßen gestorben war. »Seht Euch nur seine
Hände an. Es sind die Hände eines Mannes, der
an die Arbeit mit Seilen gewöhnt ist. Die queganischen Entersäbel sind der entscheidende Beweis.«
Er untersuchte den Mann, suchte nach einem
Beutel oder einer Börse. »Sucht nach etwas, das
wie eine Nachricht aussieht«, forderte er die anderen auf.
Das taten sie, und sie fanden etwas Gold und zwei
Dolche, zusätzlich zu den vier Entersäbeln. Aber
sie fanden keinerlei Nachrichten oder Botschaften,
nichts, was darauf hingedeutet hätte, in wessen
Auftrag sich die Piraten auf die Lauer gelegt hatten. »Wir sind nicht nahe genug an Ylith, dass eine
Bande von Piraten in der gleichen Zeit, die wir von
Yabon bis hierher gebraucht haben, unbemerkt so
weit nach Norden gelangt sein könnte.«
»Also muss jemand sofort, als ich die Nordlande
verließ, eine Nachricht nach Süden geschickt haben«, sagte Gorath.
»Aber wie?«, fragte Owyn. »Nach allem, was Ihr
beide gesagt habt, seid Ihr nur zwei Tage in TyrSog gewesen, und bis gestern seid Ihr auch noch
geritten.«
»Für einen Studenten der Magie ist das eine
ziemlich seltsame Frage«, befand Gorath.
Owyn errötete leicht. »Oh.«
»Ihr habt Zauberwirker, die so etwas können?«,
wandte sich Locklear an Gorath.
»Nicht solche, die die Eledhel – ›Elben‹ in Euren
Worten – Zauberwirker nennen. Aber wir haben
Magier, die so etwas beherrschen, und Leute Eurer
Art, die ihre Künste verkaufen.«
»Ich habe es niemals selbst erlebt«, erklärte
Owyn, »aber ich habe von dieser Fähigkeit gehört.
Sie nennt sich ›Gedankensprache‹ und ermöglicht
es einem Zauberwirker, über größere Entfernungen
mit einem anderen zu reden. Und es gibt auch etwas, das ›Traumsprache‹ genannt wird. Beide –«
»Irgendjemand will unbedingt deinen Tod, nicht
wahr?«, unterbrach Locklear den Wortschwall des
Jungen.
»Delekhan«, erklärte Gorath. »Er hat alle um
sich geschart, die solche Fähigkeiten besitzen. Ich
kenne seine Ziele, aber ich weiß nicht genau, was
er für einen Plan hat. Doch wenn Magie ein Teil
davon ist, fürchte ich das Schlimmste.«
»Das kann ich gut verstehen«, sagte Locklear.
»Ich hatte genügend Auseinandersetzungen mit
Leuten, die Magie angewandt haben, es aber besser nicht getan hätten.« Er sah Owyn an. »Dieses
Blenden war sehr gut, Junge.«
Owyn wirkte beschämt wegen des Lobs. »Ich
dachte, es könnte vielleicht helfen. Ich kenne ein
paar solcher Zaubersprüche, aber nichts, was einen
Gegner wirklich überwältigen könnte. Dennoch
werde ich immer versuchen zu helfen, so gut es
geht.«
»Das weiß ich«, meinte Locklear. »Machen wir
uns also wieder auf den Weg nach LaMut.«
    LaMut schien mitten auf der Straße emporzuwachsen; wer von Yabon nach Ylith unterwegs
war, musste entweder die Stadttore passieren oder
die Mühe eines langen Umwegs nach Osten über
gefährliche Gebirgsausläufer auf sich nehmen.
    Die Stadt wucherte in alle Richtungen, und die
alten Stadtmauern waren inzwischen beinahe nutzlos geworden;zu leicht wäre es für einen Angreifer,
das Dach eines der angrenzenden Gebäude zu erklimmen und von dort aus auf die Brustwehr zu
gelangen.
    Es war beinahe Sonnenuntergang, und die drei
Reisenden waren erschöpft; ihre Füße fühlten sich
müde an, und sie hatten Hunger. »Wir können Graf
Kasumi morgen aufsuchen«, meinte Locklear.
    »Wieso nicht jetzt?«, wollte Owyn wissen. »Ich
könnte eine Mahlzeit und ein Bett gebrauchen.«
»Aber die Garnison ist da oben«, erklärte Locklear und deutete auf eine Festung, die sich in einiger Entfernung auf einem Hügel hoch über der
Stadt abzeichnete. »Und das bedeutet noch mal
zwei Stunden marschieren, während es hier ganz
in der Nähe eine billige Schenke gibt.« Er deutete
auf das Tor.
»Werden sich Eure Landsleute nicht an meiner
Anwesenheit stören?«, fragte Gorath.
»Das würden sie, wenn sie von deiner wahren
Herkunft wüssten. Doch sie werden dich für einen Elben aus Elbenheim halten und dich nur
ein wenig anstarren. Gehen wir. Wir haben jetzt
genug Gold, um eine halbwegs angenehme Nacht
verbringen zu können. Morgen suchen wir den
Grafen auf; vielleicht kann er uns ja dabei helfen,
sicher nach Krondor zu gelangen.«
Sie marschierten

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