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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Er machte eine ausladende Bewegung mit
dem Arm und bat sie ins Haus. »Kommt bitte mit
in mein Zimmer, ich lasse etwas Wein holen.« Er
winkte die Dienerin zu sich. »Miri, eine Flasche
Wein und vier Gläser.«
Sie folgten dem Baron durch mehrere Zimmer,
die vermutlich früher einmal nur ein einziger
großer Raum gewesen waren – der ehemalige
Schankraum. Am Ende der Eingangshalle war die
hintere Treppe zu erkennen, die zu den oberen
Räumen führte, und James fragte sich geistesabwesend, ob die alte Theke wohl noch intakt war.
Doch das würde er nie erfahren, denn sie bogen
in ein Eckzimmer mit zwei großen Fenstern ab,
von denen man einen hervorragenden Blick auf
den Marktplatz hatte. Der Baron deutete auf drei
Stühle und zog sich selbst einen vierten heran.
»Was führt Euch nach Cavell, Junker?«
»Ich bin im Auftrag des Prinzen unterwegs«,
antwortete James. »Es gab Ärger unten in Romney,
und als Folge davon gehen wir einigen Gerüchten
nach, die besagen, dass die Nachtgreifer ins Königreich zurückgekehrt sein sollen.«
Bei der Erwähnung der Nachtgreifer wäre der
Baron beinahe von seinem Stuhl aufgesprungen.
»Gerüchte!«, rief er. »Das sind keine Gerüchte.
Hier im Norden ist es schon mehrfach zu Meuchelmorden gekommen, und ich habe meinem Herrn,
dem Herzog von Cheam, auch bereits darüber
berichtet. Dreimal haben sie inzwischen versucht,
mich zu töten!«
James bemühte sich, besorgt dreinzublicken.
»Genau das hat mich hierher geführt. Der Prinz
ist unerbittlich, genau wie sein Bruder, der König«
– Lyam hatte wahrscheinlich gar keine Ahnung
von dem, was da vor sich ging, aber James hatte
schon vor langer Zeit gelernt, dass es wirkungsvoll
war, den Namen des Königs hin und wieder zu erwähnen –, »sie können es nicht akzeptieren, wenn
ihre Adligen aus dem Nichts heraus grundlos angegriffen werden.«
Bei der Erwähnung des Königs schien der Baron
sich zu beruhigen. »Gut, das ist gut.«
»Wieso sagt Ihr uns nicht alles über die Situation,
in der Ihr Euch befindet?«, fragte James.
Das Gesicht des Barons errötete vor Leidenschaft,
und er sprach rasch und voller Zorn. »Vor drei
Jahren ist eine Magd bei einem Feuer umgekommen, das in einem verlassenen Weinkeller ausgebrochen war. Damals habe ich das alles noch für
nichts weiter als einen tragischen Unfall gehalten,
aber inzwischen bin ich fest davon überzeugt, dass
es der erste Anschlag auf mein Leben war.
Als ich vor einem Jahr bei der Jagd war, erschien
eine Gruppe schwarz gekleideter Reiter auf dem
Kamm und ritt mit erhobenen Waffen auf uns zu.
Nur ein Fuchs, der von meinen Jagdhunden aufgescheucht worden war, rettete mich;das Tier schoss
über ein Feld zwischen mir und den Angreifern,
und die Hunde hielten ihre Pferde auf. Ich habe an
jenem Tag meinen besten Hund verloren.«
Er deutete auf Miri, die an der Tür erschien, um
ihre Gäste zu bedienen. »Und dann wurde im letzten Monat aus dem Hinterhalt auf mich geschossen. Der Pfeil hat meine Tunika zerrissen, hier.«
Er deutete auf seine Schulter. »Nur eine Handbreit
tiefer, und ich wäre ein toter Mann gewesen.«
James blickte Owyn an, und der nickte leicht als
Bestätigung, dass der Baron nicht übertrieb.
Baron Corvallis fuhr fort: »Ich wage kaum noch,
mein Haus zu verlassen, gehe allenfalls umgeben
von meinen Leibwachen gelegentlich zur Schenke
hinüber. Meine Tochter widersetzt sich mir; sie
rennt wie ein gewöhnliches Kind über die Felder
und trifft sich mit allerlei zweifelhaftem Pöbel. In
ihrem Alter sollte sie längst respektable Bewerber
empfangen, aber stattdessen läuft sie mit … mit
einem verabscheuungswürdigen Kerl durch die
Gegend, der sie mit süßen Lügen umgarnt.«
Owyn bemühte sich, weiterhin ernst dreinzublicken, aber irgendetwas schien ihn sehr zu erheitern. »Was ist das denn für ein nichtsnutziger Kerl,
Onkel?«
»Ein Mann des Handels! Ugyne sollte sich von
anderen den Hof machen lassen, von den Söhnen
anderer Barone, Grafen oder sogar Herzöge, aber
nicht von einem gewöhnlichen Kaufmann. Mein
Anwalt Myron liebt sie, und wenn er auch von niederer Geburt ist, hat er doch Verbindungen zum
Adel. Ich würde es ihm gestatten, um ihre Hand
anzuhalten, wenn sie nur etwas zur Ruhe kommen
würde. Aber sie hat so verrückte Vorstellungen von
Romantik und Abenteuer, was schon bei einem
Sohn ärgerlich genug ist, aber völlig inakzeptabel
bei einer Tochter.«
»Hat dieser Agent des Chaos auch

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