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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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einen Namen,
Onkel?«, fragte Owyn.
»Navon du Sandau!« Corvallis spuckte diese
Worte beinahe aus. »Ich weiß, dass er ein Verbrecher ist. Er trägt Kleider aus kostbaren Stoffen
und reitet das schönste schwarze Pferd, das ich je
gesehen habe, und doch spricht er sehr wenig von
seinen Geschäften. Er behauptet, für einige reiche
Familien und Adlige eine wichtige Rolle zu spielen und als Agent in Handelsangelegenheiten im
Süden und Westen tätig zu sein. Aber ich habe
ihn nie bei der Ausübung eines seiner Geschäfte
gesehen; er ist entweder auf geheimnisvolle Weise
abwesend, oder er treibt sich hier herum und umgarnt meine Tochter.«
Owyn nippte am Wein. »Wo ist Ugyne eigentlich, Onkel?«
»Wahrscheinlich draußen auf den Feldern, wo
sie darauf wartet, dass entweder Schnee fällt oder
Navon kommt.«
James nahm noch einen Schluck von dem eher
mittelmäßigen Wein. »Wir haben Eure Gastfreundschaft lange genug in Anspruch genommen.« Er erhob sich. »Wir werden der Sache so
rasch wie möglich nachgehen und sehen, was wir
tun können, um den Anschlag auf den Frieden
Eures Dorfes zu beenden.«
»Ich danke Euch, Junker«, sagte der Baron. Dann
wandte er sich an Owyn. »Richte deinem Vater und
deiner Mutter herzliche Grüße von mir aus, wenn
du sie das nächste Mal siehst.« Er nickte Gorath
zu, als der an ihm vorbeiging. Unsicher, was er zu
ihm sagen sollte, nickte er ein zweites Mal.
An der Tür wandte er sich erneut an Owyn.
»Owyn, wenn du nächsten Sechstag noch hier im
Dorf bist, bereite mir doch die Ehre und komm
zum Essen. Und bring deine Freunde mit.«
Die Tür schloss sich, und James lachte auf. »Das
heißt, wir haben fünf Tage, um herauszufinden,
was wir suchen, und wieder zu verschwinden,
bevor er gezwungen ist, sein Angebot wahr zu machen.«
»Mein Onkel ist selbst in guten Zeiten ein
schwieriger Mann, aber jetzt ist er völlig verängstigt«, sagte Owyn.
»Das konnte selbst ich spüren, obwohl ich eure
Rasse nicht so gut kenne«, meinte Gorath. »Doch
eine Sache beunruhigt mich.«
»Ach was?«, fragte James. »Nur eine?«
»Unter anderem«, antwortete Gorath. »Wenn die
Nachtgreifer wirklich seinen Tod wollten, wäre er
schon längst tot. Möglicherweise haben die Hunde
tatsächlich den Angriff bei der Jagd verhindert.
Aber dass ein Bogenschütze sein Ziel nicht trifft,
halte ich doch für ziemlich unwahrscheinlich.«
»Nach meinen eigenen Erfahrungen mit den
Nachtgreifern muss ich dir zustimmen«, sagte
James. Sie betraten die Schenke Zum Entenkopf.
Der Schankraum war verhältnismäßig leer, da
es noch Nachmittag war. Der Wirt kam hinter der
Theke hervor und meinte: »Seid Ihr die Herren,
die gekommen sind, um den Baron zu besuchen?«
»Ja«, sagte James.
»Ich bin Peter der Graue«, meinte er mit einer
leichten Verbeugung. »Ich habe die Ehre, diese
Einrichtung mein eigen nennen zu können. Eure
Zimmer sind jederzeit bereit, und wir können
Euch volle Kost und eine Auswahl an Weinen und
Bier zur Verfügung stellen.«
»Bier«, meinte Gorath. »Ich habe wenig Verlangen
nach Wein.«
James lachte. »In Anbetracht dessen, was der
Baron uns angeboten hat, kann ich es dir nicht
verübeln.«
Owyn nickte. »Ihr könnt euch nicht vorstellen,
wie es gewesen wäre, wenn du nicht jemand vom
Hof des Prinzen wärst.«
Peter der Graue wölbte die Augenbrauen. »Jemand vom Hof des Prinzen? Nun, dann sorge ich
wohl besser rasch dafür, dass Ihr nur das Beste erhaltet. Jemand vom Hof!«
Als Peter davoneilte, rief James ihm hinterher:
»Und etwas zu essen, bitte!«
Sie setzten sich hin. »Es tut mir leid, dass du die
ausschweifende Erzählung meines Onkels über
dich ergehen lassen musstest. Verglichen mit den
Problemen, die wir zu lösen haben, hören sich seine Sorgen recht harmlos an.«
James blickte nachdenklich drein. »Möglicherweise, aber es könnte auch eine Verbindung geben.
Ich bin nicht ganz sicher, wo genau, aber warum
sollten die Nachtgreifer deinen Onkel belästigen,
ohne ihn zu töten?«
»Um ihn einzuschüchtern«, meinte Gorath. In
diesem Augenblick erschien Peter der Graue und
stellte Becher mit Bier vor sie hin; sie waren außen ganz beschlagen, so kühl war die Flüssigkeit.
James nippte daran und nickte anerkennend.
»Wunderbar.«
»Das Bier stammt von den Grauen Türmen. Wir
halten es hier kühl.«
»Ihr lasst Eis mit dem Schiff herschaffen?«
»Nein«, sagte Peter. »Nicht weit von hier gibt es
tiefe Höhlen, in denen ich die

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