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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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die einzigen
Fremden in dieser Gegend, die den Baron aufgesucht und ihm Fragen gestellt haben. Die Frage
ist lediglich, ob sie schon heute oder erst morgen
Nacht kommen.« James drehte das Licht schwächer, so dass er gerade noch lesen konnte, setzte
sich neben die Lampe auf den Boden und schlug
das Buch auf, das Owyn aus den Tunneln mitgenommen hatte.
Owyn holte ein zweites Buch hervor. »Ich kann
die Zeit auch nutzen. Das hier habe ich schon viel
zu lange vernachlässigt.«
»Was ist das?«, fragte Gorath.
»Es ist mein Buch der Magie.«
»Du hast ein Buch geschrieben?«, fragte der
Dunkelelb.
»Nein, es ist ein Buch, das alle haben, die in
Stardock studieren. Es enthält unsere Gedanken,
Entdeckungen und Bemerkungen zu all den
Dingen, die wir erlebt oder gelernt haben.« Er
kramte eine Feder und ein winziges Tintenröhrchen
hervor. »Als Nago mich mit diesem Bann fast getroffen hätte, habe ich etwas gespürt, und … es ist
schwer zu erklären, aber ich versuche zu enträtseln, wie er das gemacht hat. Ich denke, wenn ich
noch etwas dran arbeite, wird es mir eines Tages
gelingen.«
James schaute auf. »Was glaubst du denn, was
der Bann bewirkt?«
»Wenn ich mich nicht irre, soll er die Person, die
davon getroffen wird, vollkommen reglos machen,
vielleicht sogar noch mehr.«
»Noch mehr?«, fragte James, inzwischen ziemlich
interessiert.
»Ich nehme an, er könnte das Opfer auch töten.«
»Wenn er es lähmt, wozu ist das dann noch wichtig? Du holst deinen Dolch hervor und schneidest
dem Opfer die Kehle durch«, sagte Gorath.
»Vermutlich«, meinte Owyn. »Als ich in Stardock
war, haben sich die Lehrer nicht so sehr mit gewalttätigen Vorhaben befasst.«
James gähnte. »Das ist weise. Mir behagt die
Vorstellung nicht besonders, dass ein Haufen von
euch Jungs über die Insel wandert und sich gegenseitig Feuerbälle und Blitze an den Kopf wirft. Ihr
würdet grauenhafte Blutbäder in den Schenken
veranstalten.«
Owyn lachte. »Vielleicht hast du Recht. Ich
bin erst zweiundzwanzig Sommer alt; einige der
Studenten sind doppelt so alt. Ich glaube, es dauert ziemlich lange, ehe man die Magie wirklich
beherrscht.«
»Wenn man es überhaupt jemals tut«, ergänzte
James.
»Ich habe gehört, dass Pug ein wahrer Meister
wäre«, meinte Owyn.
James gähnte erneut. »Ich war dabei, als er ein
paar sehr beeindruckende Dinge getan hat«, musste er gähnend zugeben. »Götter, diese Warterei
zehrt langsam an meinen Nerven.«
»Dann schlaf doch ein bisschen«, sagte Gorath.
»Ich werde solange wachen.«
»Kennst du Pug sehr gut?«, fragte Owyn.
»Wir sind uns ein paar Mal begegnet«, antwortete James. »Wieso? Hast du ihn in Stardock nicht
getroffen?«
»Nein. Ich habe ihn ab und zu mit seiner Familie
gesehen, aber die meiste Zeit hat er in seinem
Turm oder außerhalb von Stardock verbracht.
Der Unterricht wird zum größten Teil von anderen durchgeführt. Ich habe ihn nur einmal kurz in
Krondor gesehen, als seine Tochter versucht hat,
Goraths Gedanken zu lesen.«
»Ich bin ihr noch nie begegnet, aber nach allem, was ich gehört habe, soll sie ein sehr nettes
Mädchen sein«, meinte James, während er in dem
Buch blätterte. »Ihr Bruder Willie ist ein guter
Kerl. Er will Offizier in Aruthas Garde werden.«
»Hmm«, meinte Owyn, und als James zu ihm
hinüberblickte, sah er den jungen Magier gedankenverloren in seinen Notizen wühlen.
James las noch eine weitere halbe Stunde in dem
Buch, das auf seinem Schoß lag. »Das ist ja die unglaubwürdigste Zusammenstellung von Berichten,
die mir jemals begegnet ist … es sind regelrecht
Märchen.«
Owyn schaute auf. »Wie meinst du das?«
»Da sind Listen von Geburtstagen und Todesfällen, als hätte sich jemand eines Tages hingesetzt
und diesem Abt Cafrel von Cavell in einer einzigen
Sitzung die gesamte Familiengeschichte erzählt,
und dann geht es plötzlich um einen fehlenden
Schatz, um Schwerter von unglaublicher magischer Macht und Flüche.«
»Klingt interessant«, meinte Gorath in dem
Bemühen, höflich zu sein.
James lachte. »Du hast recht«, sagte er und legte
das Buch beiseite. »Du wachst, und ich schlafe.
Weck mich in zwei Stunden.«
James rollte sich zusammen, und Owyn arbeitete weiter an seinen Notizen. Gorath bewachte mit
der Hand am Schwert das Fenster.
    Sie kamen in der darauf folgenden Nacht. James
hatte wieder in der Familiengeschichte gelesen,
und Owyn lag mit geschlossenen Augen meditierend auf dem Bett; er war

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