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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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– wegen des Weinkellers.« Er
deutete auf die Tür am anderen Ende des Raums.
»Dahinter ist noch so ein Raum; eine Treppe führt
von dort aus weiter.«
James ging zur Tür und lauschte. Als er nichts
hörte, öffnete er sie und fand wieder zwanzig ordentlich gemachte Betten. »Hier ist eine ganze Zeit
lang niemand mehr gewesen«, bemerkte er.
»Das stimmt nicht ganz«, wandte Gorath ein.
»Hier sind Fußabdrücke. Sie führen dahin.« Er
deutet auf das andere Ende des Raums.
Dort führten Stufen zu einem Loch in der
Decke. Neben den Stufen stand – etwas abseits
von den anderen – ein ungemachtes Bett, daneben
ein riesiger Kleiderschrank mit einer unpassenden
Einfassung. Er war aus poliertem Holz gefertigt
und an den Kanten mit Gold verziert, und als
James ihn öffnete, fand er Kleidung aus teurem
Tuch und Stiefel aus sehr gutem Leder.
»Ich schätze, der Anführer dieser Mörderbande
ist auch der Galan, der dieses Bett benutzt.« Sein
Blick wanderte in dem Raum umher. »Seht nach,
ob ihr irgendetwas findet, das uns mehr über diesen modischen Fratz verrät. Ich werde die nächste
Ebene untersuchen.«
James stieg die Stufen empor und stellte fest,
dass ihm eine große Holztür den Weg versperrte. Sie hing an kräftigen Angeln, und ein an
den Steinen befestigtes Schloss verriegelte sie.
Schlösser waren für den ehemaligen Dieb gewöhnlich kein Problem, aber das hier war ein beinahe
geniales Machwerk, und James hatte seine alte
Gewohnheit, mit Schlosshaken durch die Gegend
zu reisen, längst abgelegt. »Owyn, was befindet
sich hier oben?«
Owyn hielt einen Augenblick inne, als müsste er
in seiner Erinnerung kramen. »Da ist ein weiterer
Lagerraum«, sagte er dann, »er ist kleiner, ähnelt
ansonsten aber dem hier, und außerdem führt ein
Tunnel wieder zurück in den Berg.«
James kam wieder herunter. »Entweder unser
Mann versteckt da oben etwas vor seinen eigenen
Männern, oder er fürchtet, dass jemand von oben
in dieses Versteck eindringen könnte.«
»Letzteres bezweifle ich«, sagte Owyn. »Dazu
müsste jemand erst einmal in den alten Burgfried
einsteigen und dann auch noch genau wissen, wie
sich die Tür öffnen lässt, die von der Waffenkammer
zum ersten Tunnel führt. Abgesehen davon ist
der größte Teil der oberen Gänge verschüttet,
da sie beim Einsturz des alten Weinkellers in
Mitleidenschaft gezogen wurden.«
»Dann versteckt er dort aus anderen Gründen
etwas.«
»Vielleicht Gold«, vermutete Gorath. »Assassinen
müssen bezahlt werden.«
»Also gut«, sagte James. Er kam die Stufen wieder herunter. »Habt ihr irgendwas gefunden?«
»Nur das hier«, sagte Owyn. Er hielt ihm ein
Buch hin.
James nahm es und betrachtete die erste Seite. »Der Bericht des Abtes«, las er laut vor. Er blätterte ein paar Seiten weiter und meinte: »Es ist eine
Sammlung von Geschichten über die Familie deines Onkels, wie es scheint.« Er reichte es Owyn
zurück. »Wie ist es hierher gelangt?«
»Ich habe keine Ahnung«, meinte Owyn. »Möglicherweise ist es verloren gegangen, als mein
Onkel den Burgfried nach dem Feuer räumen ließ,
und jemand hat das Geröll durchsucht und es gefunden.«
»Nimm es mit«, sagte James. »Ich werde heute
Nacht vor dem Schlafen noch etwas darin lesen.«
Schweigend marschierten sie den Weg zurück,
den sie gekommen waren.
    James verrückte die Betten, und Gorath fragte:
»Ist das eine menschliche Sitte, die ich noch nicht
kenne?«
    James grinste. »Na ja, irgendwem wird schließlich
auffallen, dass diese zwei Burschen verschwunden
sind – anderen Nachtgreifern, falls sich hier noch
welche rumtreiben, oder den Leuten, mit denen
sie zusammengearbeitet haben. Und es könnte
durchaus sein, dass sich jemand überlegt, bei uns
nachzusehen, ob wir vielleicht etwas damit zu tun
haben.«
    Er sprach weiter, als er die Betten gegen die Tür
gerückt hatte.
»Wenn sie sich so verhalten wie gewöhnlich, wird
einer – es können auch mehrere sein – durch das
Fenster eindringen, während die übrigen durch
die Tür kommen. Sie werden so rasch die Treppe
hocheilen, dass Peter der Graue viel zu spät aus
dem Bett springen und nachsehen wird, was
den Lärm verursacht hat. Wenn alles nach Plan
verläuft, findet der alte Peter, wenn er dann die
Treppe hochgehastet ist, nur noch unsere Leichen
und ein offenes Fenster.«
»Falls sie kommen«, wandte Owyn ein.
James grinste. »Oh, sie werden kommen, daran gibt es keinen Zweifel. Wir sind

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