Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
Vom Netzwerk:
Leute mit allem, was
sie benötigen.« Dann drehte er sich zu Owyn
um. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie zufrieden
ich bin. Ich freue mich auf eure Gesellschaft am
Sechstag.«
Er eilte nach draußen. »Und was jetzt?«, fragte
Owyn.
James blickte sich um. »Ich denke, jetzt könnten
wir etwas Schlaf gebrauchen.«
Er hob sein Schwert vom Boden auf, säuberte
es an der Tunika des toten Nachtgreifers, und als
Peter der Graue in den Schankraum zurückkehrte,
meinte er zu ihm: »Meister Grau, da oben in unserem Zimmer liegt noch ein Toter. Bitte lasst ihn
ebenfalls wegschaffen.«
»Oh weh«, sagte der Schenkenwirt.
»Er ist da«, sagte Owyn, als er ins Zimmer eilte.
Gorath und James hatten sich auf den Betten etwas
ausgeruht und versucht, nach den aufregenden
Ereignissen der vergangenen Nacht ein bisschen
Ruhe zu finden.
»Bist du auch ganz sicher, dass er es ist?«, fragte
James.
»Er trägt schöne Kleider und sieht aus wie ein
Stutzer, außerdem reitet Ugyne hinter ihm und
hat ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, um ihren
Vater zu ärgern.«
»Das ist unser Mann«, sagte James. »Er muss uns
bereits halb betrunken vorfinden.«
Sie eilten die Treppen hinab und betraten einen
leeren Schankraum, in dem alles so vorbereitet
worden war, wie James es gefordert hatte. Ein
Schachspiel war aufgebaut worden, und James
hatte die Figuren so aufgestellt, wie er es wollte.
Einige leere Bierkrüge standen herum, und er bedeutete Peter, drei halb gefüllte herbeizuschaffen.
Owyn nahm James gegenüber Platz. »Ich hoffe,
du erwartest von mir keine Kommentare zu diesem
Spiel. Ich habe keinerlei Ahnung, was ich da vor
mir sehe.«
»Das macht nichts«, meinte James, »deine
Aufgabe besteht in nichts anderem, als verwirrt
dreinzublicken.«
Owyn wölbte die Brauen. »Na ja, dazu muss ich
mich nicht sehr verstellen.«
Kurz darauf öffnete sich die Tür. Ugyne kam
förmlich hereingehüpft und zog dabei einen Mann
an der Hand hinter sich her, der niemand anders
als Navon du Sandau sein konnte. Er war genau
so, wie James ihn sich vorgestellt hatte: groß, ganz
in Schwarz, mit einem weißen Schal um den Hals.
Er hatte einen säuberlich gestutzten Bart und
trug einen goldenen Ohrring mit einem großen
Diamanten, und mehrere Goldketten hingen ihm
bis zur Brust herab. Er ging leichtfüßig, die linke
Hand am Schwertgriff. James bemerkte, dass das
Heft zwar äußerst dekorativ war, aber auch häufigen Gebrauch verriet, und die Klinge war ziemlich
sicher scharf und gut geölt. Es war ein Rapier, und
der einzige andere Mensch, von dem James wusste, dass er ein Rapier bevorzugte, war der Prinz
von Krondor. Leicht und schnell, war das Rapier
in den Händen eines Meisters eine tödliche Waffe;
in den Händen eines Novizen hingegen war es eine
gute Möglichkeit, getötet zu werden.
James hatte keinen Zweifel daran, dass Navon
ein Meister im Umgang mit dieser Waffe war.
Ugyne näherte sich. »Owyn, da ist jemand, den ich
dir vorstellen möchte.«
Owyn schaute auf. »Gut. Du kannst mich vor
der Schmach erretten.«
Ugyne stellte Owyn, James und Gorath vor.
»Das ist mein Freund, Navon du Sandau.«
James nickte; er tat sein Bestes bei dem Versuch,
sich wie ein Mann zu verhalten, der schon früh zu
trinken begonnen hatte. Er nickte leicht in Owyns
Richtung, der daraufhin meinte: »Ich glaube, ich
sollte aufgeben.«
Navon du Sandau lächelte. »Tut das nicht. Eure
Position ist zwar schwierig, aber nicht hoffnungslos.«
Owyn blickte James an, der erneut nickte, und
meinte dann: »Habt Ihr Lust, für mich weiterzuspielen? Ich bin mit meiner Weisheit am Ende.«
»Wenn James nichts dagegen hat?«, fragte
Navon.
James zuckte mit den Achseln. »Keineswegs. Es
war ohnehin keine ernste Sache, nur ein kleines
Spiel unter Freunden.«
Owyn stand auf und trat beiseite, um Navon seinen Platz zu überlassen. Der studierte das Schachbrett. »Bin ich dran?«
James nickte. »So ist es.«
Navon betrachtete die Schachfiguren eine Zeit
lang und entschied sich dann für genau den Zug,
den James erwartet hatte. Der Junker war sich
durchaus im Klaren darüber, dass Navon höchstwahrscheinlich ein viel besserer Schachspieler war
als er, doch hatte er die Figuren so aufgestellt, wie
sie während eines Spiels mit dem keshianischen
Botschafter Abdur Memo Hazara-Khan gestanden hatten, nur dass er damals an Navons Stelle
gewesen war. Der Botschafter hatte sich große
Mühe gegeben, James hinterher seine Fehler zu

Weitere Kostenlose Bücher