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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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antwortete er
ruhig. »Wir haben sie daran gehindert.«
»Nun …«, meinte der Schenkenwirt. »Nun …
ich …« Er verstummte einen Augenblick, setzte
erneut zum Sprechen an und brachte ein weiteres
»Nun« hervor.
»Es soll jemand kommen und diese Sauerei wegmachen, Peter. Sonst verdirbt es Euren Gästen
noch den Appetit.«
Der Schenkenwirt drehte sich um und eilte davon, um James’ Anordnung auszuführen. Solche
Befehle verstand er. James wandte sich an Owyn.
»Du gehst besser zu deinem Onkel und erklärst
ihm, dass wir gerade die meisten Nachtgreifer erledigt haben, die ihn belästigt haben.«
»Ich denke, angesichts dieser Nachricht müsste
er es eigentlich verschmerzen, mitten in der Nacht
geweckt zu werden«, meinte Owyn.
Nachdem der junge Magier gegangen war,
wandte sich Gorath an James. »Wieso hast du gesagt ›die meisten Nachtgreifer‹?«
James stand auf. Er hatte nichts Wichtiges bei
den Leichen finden können. »Ein Nachtgreifer
läuft noch immer frei herum, wie ich annehme.
Und zwar ein ganz besonders wichtiger.«
»Der Anführer?«
»Ja.«
»Und wie willst du ihn finden?«
»Ich werde ihn gar nicht erst suchen«, meinte
James mit zufriedenem Lächeln. »Er wird uns
finden. Und ich habe das Gefühl, dass es an diesem Wochenende sein wird, wenn ein bestimmter
Schachspieler Owyns Cousine den Hof macht.«
Gorath dachte kurz darüber nach, dann nickte
er. »Es ist nur logisch, dass er der Verdächtige ist,
aber wie willst du das beweisen? Ihn öffentlich anklagen?«
»Anders als bei deinem Volk, wo – wie ich vermute – eine offene Herausforderung der Ehre einiges
Gewicht hat, besitzt dieser Mann gar keine Ehre«,
erklärte James. »Er gehört zu denen, die in den
Schatten lauern und aus dem sicheren Schutz der
Bäume heraus töten. Er würde jede Anschuldigung
weit von sich weisen.«
»Wie willst du ihn denn dann zu einem Geständnis bringen? Durch Folter?«
James lachte. »Für mich hatte die Folter immer
nur einen sehr zweifelhaften Nutzen. Fanatiker
können auch mit einer Lüge auf den Lippen sterben, und ein unschuldiger Mensch wird sich womöglich selbst anklagen, nur um die Qualen zu
beenden.«
»Ich habe herausgefunden, dass Folter, wenn
sie vernünftig angewandt wird, zu interessanten
Ergebnissen führen kann.«
»Zweifellos«, meinte James mit einem Blick, der
gleichzeitig Erheiterung und Argwohn spiegelte.
Peter der Graue kehrte mit einem Stalljungen
und zwei Arbeitern zurück, die beim Anblick der
Leichen alle sofort hellwach wurden. »Schafft sie
hier weg und verbrennt sie«, wies der Schenkenwirt
seine Helfer an. Während sie sich an die Arbeit
machten, blickte er zu dem zerborstenen Geländer
hinauf. »Und wer wird die Kosten für die Reparaturen übernehmen?«
James kramte nach einer Goldmünze. »Ich, zunächst einmal. Wenn ich den Mann finde, der hinter allem steckt, hole ich es mir von ihm zurück. Es
ist nicht notwendig, dass Ihr die Bürde der Kosten
tragt.«
»Ich danke Euch«, meinte Peter überaus erleichtert.
Owyn kehrte mit seinem Onkel zurück. Baron
Corvallis hatte sich lediglich einen weiten Umhang
über seine Nachtgewänder geworfen und war barfuß. »Ihr habt die Nachtgreifer getötet?«, fragte er.
»Ich bin mir sicher, dass wir die meisten, die sich
in dieser Gegend aufgehalten haben, beseitigen
konnten«, sagte James.
Der Baron war kaum wiederzuerkennen, so
sehr strahlte er übers ganze Gesicht. Doch dann
verfinsterte sich seine Miene wieder etwas. »Die
meisten?«, fragte er.
»Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit
am Sechstag endgültig beendet werden wird.
Dann seid Ihr sicher vor der Gilde der Assassinen,
Baron.«
»Owyn, du hättest mich aus keinem besseren
Grund wecken können«, sagte Corvallis. Er wandte sich wieder an James. »Ich werde Arutha eine
Nachricht zukommen lassen, in der ich Euch für
Eure großartige Arbeit lobe.«
»Ich danke Euch, Baron«, antwortete James.
»Aber ich werde dem Prinzen selbst einen Bericht
schicken.«
»Keine falsche Bescheidenheit, mein Junge.«
Der Baron legte väterlich eine Hand auf James’
Schulter. »Ihr müsst das Lob nehmen, wenn es
kommt. Ihr werdet vielleicht nicht Euer ganzes
Leben Junker sein. Wer weiß, mit einem Freund
am Hofe und Empfehlungen wie meiner werdet Ihr
vielleicht eines Tages in den Rang eines Baronets
oder gar Barons erhoben!«
James grinste. »Man weiß ja nie.«
»Also gut«, sagte der Baron und wandte sich
an Peter. »Versorge diese

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