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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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König Rotbaum ist am Leben
und putzmunter; er lebt in Elbenheim. Das Letzte,
was ich gehört habe, war, dass er in irgendeine Diskussion darüber verwickelt war, wem die
Führung obliegt.«
Gorath neigte den Kopf zur Seite, als lauschte er
auf etwas. »Die Führung? Ich verstehe nicht ganz.«
»Ich will nicht behaupten, dass ich es verstehe«,
meinte James, während sie einer weiteren Biegung
der Straße folgten und dem Wasserfall immer
näher kamen. »Herzog Martin ist regelmäßig in
Elbenheim zu Gast und schickt immer wieder
Berichte nach Krondor. Wenn ich es richtig verstehe, versuchen Rotbaum und seine Leute zu
entscheiden, ob sie ein Teil von Aglarannas Volk
werden oder weiterhin getrennt bleiben wollen,
wobei sie dann trotzdem unter ihnen leben würden. Irgendwie so ähnlich war es, glaube ich.«
»Das ist schon seltsam«, sagte Gorath. »Ich würde doch annehmen, dass Aglaranna sie gefangen
genommen hätte, wenn sie gekommen wären und
um Zuflucht ersucht hätten.«
James lachte.
»Findest du das komisch?«
»Ich habe den alten Rotbaum getroffen, und er
kam mir nicht gerade wie ein Mann vor, der um
etwas bittet oder sich gefangen nehmen lässt, ohne
dass zuerst ein paar hundert Leute draufgehen.«
Gorath nickte. »Er ist ein sehr fähiger und mächtiger Krieger.«
Wieder wehte der Wind die Gischt des Wasserfalls zu ihnen herüber. »Owyn, wo ist der Eingang?«,
fragte James.
»Wir müssen die Pferde hier anbinden und zu
Fuß weitergehen.«
Sie folgten Owyns Vorschlag, und als sie eine
Stelle hinter dem Wasserfall erreichten, wo die
Gischt stark genug war, um sie in kürzester Zeit zu
durchnässen, meinte James: »Wie viele Leute wissen von diesem Eingang?«
»Ein paar in meiner Familie und der Dienerschaft.
Ugyne und ich haben hier gespielt, außerdem
Neville. Wir haben Prügel bezogen, wenn man uns
hier erwischt hat, und ich glaube nicht, dass der
Baron jemals herausgefunden hat, dass wir den
ganzen Weg vom Burgfried bis hierher kannten.«
Er deutete auf einen Felsen ein paar Fuß über
seinem Kopf. »Deshalb hat niemand im Dorf den
Weg in den Burgfried gefunden. Jemand muss mir
mal Hilfestellung geben.«
James legte die Hände ineinander, so dass Owyn
mit dem Fuß hineintreten konnte, und der junge
Magier zog sich an dem Felsen empor. »Reicht mir
bitte meinen Stab«, sagte er, »und dann tretet etwas
zurück.«
Sie taten wie ihnen geheißen und stellten sich
etwas abseits, während Owyn seinen Stab benutzte, um einen Felsbrocken beiseite zu schieben.
Ein lautes Poltern veranlasste James, noch weiter
zurückzutreten. Ein großer Fels bewegte sich zur
Seite. Owyn sprang mit einem »Uff« wieder zu ihnen herunter. »Es ist leichter rauszukommen, denn
im Innern liegt eine Brechstange. Aber wenn man
den Trick nicht kennt, ist es unmöglich hineinzukommen.«
James trat zum Eingang. »Jemand muss den
Trick aber herausbekommen haben, sieh nur.«
Staub bedeckte den Boden des Tunnels, soweit
sie sehen konnten, aber in der Mitte des Gangs
verliefen deutliche Fußspuren; erst vor kurzem
mussten viele Menschen hier entlang gegangen
sein. »Je weiter wir in den Tunnel gelangen, desto
vorsichtiger müssen wir sein, weil das Geräusch des
Wasserfalls dann leiser wird und man uns besser
hören kann. Tretet also leise auf«, sagte Gorath.
»Wir brauchen eine Fackel«, meinte James.
»Nein, brauchen wir nicht«, sagte Owyn. »Ich
werde uns Licht machen.«
Owyn schloss die Augen, dann streckte er die
Hand aus. Eine Sphäre aus weichem Licht umgab
ihn, nicht so viel wie bei einer richtigen Fackel,
aber genug, um sehen zu können. »Das ist ja praktisch«, meinte James.
Owyn zuckte mit den Achseln. »Bis vor kurzem
habe ich nicht gewusst, dass es mir einmal mehr
nützen würde, als mitten in der Nacht den Weg zu
den Aborten zu finden!«
James grinste. »Gehen wir.«
Er und Gorath zogen ihre Schwerter, und ohne
ein weiteres Wort begaben sie sich in den Tunnel.
Das Geräusch eines leisen Schritts, das Schaben
eines Lederschuhs auf Stein genügte Gorath, um
die anderen zu warnen. Er hob die Hand und
lauschte gespannt. Dann wandte er sich um und
hielt zwei Finger hoch.
James nickte und bedeutete Owyn, in den
Tunnel zurückzugehen, damit ihn der wenn auch
schwache Lichtschein nicht verriet. Er und Gorath
warteten in der Düsternis auf das, was auf sie zukam – was oder wer auch immer es sein mochte.
Einen Augenblick später sahen sie ein helles Licht
im Gang

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