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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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erklären, und so hatte sich das Spiel fest in seinem
Gedächtnis eingegraben. Navon hatte jetzt genau
den Zug gemacht, den Hazara-Khan James nach
dem Spiel empfohlen hatte.
Ugyne zeigte Owyn ein silbernes Medaillon mit
einem kleinen Smaragd. »Sieh mal, was Navon mir
mitgebracht hat.«
Owyn nickte anerkennend und betrachtete
gleichzeitig das Spiel. Beide Männer ließen sich
viel Zeit, bevor sie einen neuen Zug machten.
Nach drei Zügen war James davon überzeugt,
dass Navon dieses Spiel, sollte es so weiterlaufen,
schließlich gewinnen würde. Nur dadurch, dass er
von einer Position der Stärke aus begonnen hatte,
war es ihm überhaupt möglich gewesen, Navons
Interesse zu wecken.
Gorath stand auf, als würde ihn das Spiel langweilen, und ging zur Tür. »Ich bin gleich wieder
zurück«, sagte er beiläufig.
Das war Owyns Stichwort. »Oh, Ugyne, erinnerst du dich an dieses seltsame Buch über die
Familie?«
»Welches Buch?«, fragte das Mädchen.
»Das mit all den seltsamen Geschichten. Du hast
es mir mal gezeigt, als wir noch klein waren. Es war
von irgendeinem Geistlichen.«
»Oh!«, sagte sie mit großen Augen. »Der Bericht
des Abtes! Es ist komisch, dass du jetzt danach
fragst, denn ich habe es vor einiger Zeit Navon
geliehen, damit er etwas über unsere Familie erfahren kann.«
»Schade, ich hatte gehofft, ich könnte einen
Blick hineinwerfen; vielleicht würde ich etwas finden, das mich an die Zeit erinnert, als ich ein Junge
war.«
James musterte seinen Gegner. Falls er dem
Gespräch hinter seinem Rücken auch nur die
geringste Aufmerksamkeit schenkte, war er ein
Meister der Beherrschung. Es war nicht das leiseste
Zucken zu erkennen oder auch nur ein schwacher
Drang, sich umzudrehen und Owyn anzublicken.
Er war vollkommen auf das Schachbrett vor sich
konzentriert.
»Navon, habt Ihr das Buch bei Euch?«, fragte
Owyn.
»Was?«, erwiderte der und blickte sich um.
»Welches Buch?«
»Den Familienbericht«, sagte Ugyne. »Ich habe
ihn dir vor etwa einem Monat geliehen.«
»Ach ja«, sagte Navon lässig. »Ich habe es zu
Hause gelassen. Ich werde es dir nächste Woche
mitbringen.«
James senkte leicht den Kopf, und Owyn nickte
zur Bestätigung. Er ging zu seinem Rucksack, der
auf dem Boden hinter Navon stand, und zog das
Buch hervor, trat an den Tisch und legte es neben
das Schachbrett.
Abrupt sprang Navon auf und stieß den Tisch
dabei so heftig um, dass James zu Boden ging.
Dann rammte er Owyn den Ellenbogen unter das
Kinn, was den jungen Magier benommen zurücktaumeln ließ.
Ugyne schrie erschreckt auf. »Navon! Was hat
das zu bedeuten?«
Der Mann packte sie am Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Er hielt sie wie
einen Schild vor sich, während er sich langsam zur
Tür zurückzog. James rappelte sich wieder auf, das
Schwert in der Hand, und beobachtete, wie Navon
sich auf die Tür zubewegte. »Bleibt, wo Ihr seid,
sonst töte ich sie«, drohte Navon und zog ebenfalls
sein Schwert.
»Du Bastard!«, rief Ugyne und trat ihm mit voller
Wucht auf den Spann. Während er verblüfft ein,
zwei Schritte rückwärts machte, entwand sie sich
seinem Griff. James kam ihr zu Hilfe, riss sie erst
zur Seite und stieß sie dann in Owyns Richtung.
Navon blickte James an und meinte: »Ich nehme
an, Euer Elbenfreund wartet draußen vor der Tür.«
Er rückte von der Tür ab, blieb jedoch immer dicht
an der Wand.
James näherte sich, das Schwert kampfbereit
erhoben. »Legt Eure Waffe nieder, dann können
wir uns unterhalten. Es gibt eine ganze Reihe von
Fragen, die auf Antworten warten.«
»Ich habe auf den ersten Blick gesehen, dass Ihr
Ärger machen würdet. Genau wie dieser Bastard
Lysle Riggers unten in Malac’s Cross.«
James grinste. »Das habe ich auch schon gehört.«
»Und ich darf wohl annehmen, dass Ihr meine
Männer getötet habt.«
»Tut mir leid, dass wir sie bei ihrem Auftrag nicht
unterstützen konnten«, meinte James. »Aber es gibt
noch etwas, das ich zu Ende bringen muss.«
Navon sprang vor und stieß mit der Klinge in
James’ Richtung, doch der parierte. Er wusste, dass
er es mit einem ausgezeichneten Schwertkämpfer
zu tun hatte. Ihm blieb nur das beruhigende
Wissen, dass er zehn Jahre lang mit dem besten
Schwertkämpfer im ganzen Königreich trainiert
hatte. Es war ein rascher Schlagabtausch: Parade,
Gegenangriff, Stoß und wieder Parade, dann lösten sich die beiden Männer wieder voneinander.
»Gut gemacht«, sagte Navon,

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