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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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sagte James, und William spürte, wie das Gewicht von seinen Schultern wich. Kurze Zeit darauf meinte der Junker: »Jetzt stell dich hin und streck die Arme aus, damit ich dich hochziehen kann.«
    William musste dreimal springen, bevor James seine Handgelenke zu fassen bekam und ihn hochzog. Dann war Treggar dran. Als sich endlich alle drei oben in einer niedrigen, schmalen Höhle über der Felsdecke zusammenkauerten, fragte William:
    »Was ist das für ein Platz?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte James. »Manchmal gibt es Fehler im Gestein. Das Wasser höhlt es aus.«
    »Wasser muss aber irgendwo herkommen, und die Gegend kam mir ziemlich trocken vor«, meinte Treggar.
    »Wir sind unterhalb der Erdoberfläche«, erklärte James. »Vielleicht ist der Wasserstand früher hö
    her gewesen. Ich weiß es nicht. Aber irgendwann einmal muss diese Decke ausgehöhlt worden sein, und jetzt sitzen wir hier.«
    »Es sind rund fünfzig Fuß Felsen zwischen diesem Stockwerk und der Oberfläche«, sagte William. »Möglicherweise gibt es dazwischen auch noch Räume.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, dass Ihr keine Stufen oder Treppen gefunden habt«, wandte Treggar sich an James.
    »Da sind nur die beiden Räume, die wir westlich von hier gefunden haben, bei den Felsen. Es könnte natürlich sein, dass dahinter Stufen verborgen sind.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte William.
    »Wir warten«, sagte Treggar.
    Einige Zeit später hörten sie im Gang Schritte, und ein Lichtschein war zu sehen. Männer eilten unter ihnen vorbei, die Waffen gezogen und Fackeln in den Händen. Alle trugen schwarze Rüstungen, abgesehen von dem Letzten, der in die Gewänder eines Priesters gekleidet war.
    Sie marschierten weiter, und die drei konnten hören, wie sie die umliegenden Räume durchsuchten. Niemand sprach, bis die Geräusche deutlich schwächer wurden.
    »Ich habe im Lichtschein ein paar lose Steine über uns gesehen.«
    »Du hast nach oben gesehen?«, fragte William erstaunt.
    »Eine alte Angewohnheit«, erklärte James. »Wenn man in den Abwasserkanälen herumläuft oder sich nachts auf den Dächern herumtreibt, muss man unbedingt vermeiden, dass man ins Licht sieht, weil man sonst geblendet wird.«
    James fuhr mit den Fingern über die Oberfläche der Steine über ihnen. »Die sind keines natürlichen Ursprungs«, verkündete er. »Jeder misst genau einen Fuß mal einen halben.«
    »Dann sind wir möglicherweise unter einem Boden«, meinte Treggar.
    »Hilf mir mal«, sagte James, während er an einem der Steine über sich herumfummelte.
    Treggar kroch gebückt zu James, und zusammen drückten sie gegen den Stein. Mörtel und Staub regneten herab, als der Stein mit einem lauten Knirschen nachgab. James steckte seine Hand durch das Loch. »Es ist ein Raum«, sagte er.
    Die anderen Steine waren sehr viel fester eingesetzt worden, und so dauerte es eine ganze Weile, ehe sie zwei weitere herausgenommen hatten. Es genügte, um hindurchklettern zu können. »Ihr müsst hierhin treten. Ich glaube nicht, dass die Steine direkt über uns unser Gewicht aushalten.«
    Die Luft war stickig und abgestanden. Es herrschte absolute Finsternis.
    »Rührt euch nicht, solange ich mich nicht ein bisschen umgesehen habe und weiß, wie groß diese Kammer ist«, sagte James.
    William und Treggar verharrten reglos, während James vorsichtig in der Dunkelheit die nähere Umgebung erkundete. Er ging leise, doch in der Stille konnten sie ungefähr erahnen, wo er sich befand. »Ich habe eine Wand gefunden«, sagte er einige Augenblicke später. Seine Stimme kam aus einer Entfernung von etwa zwanzig Fuß. Sie konnten hören, wie er an der Wand entlangging.
    »Der Boden fühlt sich stabil an, abgesehen von der Stelle, wo wir durchgekommen sind«, sagte er.
    »Gib uns Bescheid, wenn du ein Licht gefunden hast«, meinte William. »Diese Dunkelheit ist ziemlich ermüdend.«
    »Man gewöhnt sich dran«, erwiderte James.
    »Oh!«
    »Was ist?«, fragte Treggar.
    »Eine Tür. Aus Holz. Aber sie ist verschlossen.«
    Kurz darauf waren Funken zu sehen. »Wir haben Licht«, sagte James und entzündete eine alte Fackel, die er in einem Wandleuchter gefunden hatte. Er legte seinen Feuerstein und den Stahl beiseite. »Mal sehen, was wir hier haben.«
    Der Raum maß vierzig auf vierzig Fuß, und an den Wänden standen leere Waffenregale. Zwei weitere Regale standen in der Mitte des Raums, aber von den langen Speeren, die sonst dort aufbewahrt worden waren, war keiner mehr

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