Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
Vom Netzwerk:
gab keine Möglichkeit, allein dort hinaufzukommen. Er eilte zum nächsten Raum und fand eine Waffentruhe, die er rasch leerte und zu der Stelle direkt unter dem Loch schaffte.
    Hatte er seine Wunden bisher ignorieren können, so drangen die Schmerzen jetzt deutlich in sein Bewusstsein. Schweiß tropfte ihm von der Stirn, und das Salz brannte in den Wunden.
    Seine gequälten Muskeln wurden von Krämpfen geschüttelt, als er die schwere Truhe hinter sich herzog.
    Er stellte sie aufrecht hin, und einen Augenblick lang verschwamm alles in seinem Blickfeld, und ihm schwindelte. Er atmete langsam weiter, beruhigte sich, während er auf die Truhe kletterte.
    Er griff in die Öffnung und zog sich mit größter Anstrengung hoch, obwohl er beinahe den Halt verloren und wieder hinabgestürzt wäre. Er hielt sich nur mit äußerster Willenskraft fest, denn er wusste, dass er nicht noch einmal die Kraft dafür aufbringen konnte. Unter Einsatz seiner allerletzten Reserven zog er sich hoch, durchquerte den Raum und trat in den kurzen Gang, von wo aus der Himmel sichtbar war.
    Von unten drangen Schreie und unmenschliches Gebrüll herauf, und James wusste, dass irgendwann alle, die noch unten waren, tot sein würden.
    Dann würde der Dämon nach einem Weg suchen, aus dem Labyrinth herauszukommen. James wankte auf die Rampe zu. Er schaffte noch drei Schritte, ehe er mit dem Gesicht vornüber auf den Boden fiel und das Bewusstsein verlor.
    James kam wieder zu sich, als ihm jemand Wasser ins Gesicht schüttete. Er blinzelte und sah, dass William ihm den Kopf stützte, während jemand anders ihm die Wasserhaut an den Mund hielt. Er begann, gierig zu trinken.
    Als die Wasserhaut verschwand, sah er, dass der andere Mann ein Soldat aus Krondor war.
    Schritte hallten in dem Raum, und James setzte sich auf und sah, wie Männer sich auf das Loch im Boden zubewegten. »Halt!«, schrie er. »Wartet noch!« Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Krächzen.
    »Was ist?«, fragte William.
    »Der Dämon. Er ist ungebunden und läuft da unten frei nun.«
     
    William packte den nächststehenden Soldaten an der Tunika. »Dringende Nachricht an Seine Hoheit. Junker James berichtet, dass ein ungebundener Dämon unten in der Festung frei herumläuft.«
    Dann wandte er sich an die Soldaten im Raum.
    »Ihr bleibt hier; niemand geht da runter, bevor ich nicht den Befehl dazu gebe.« Er wandte sich an James. »Du kommst mit mir. Der Prinz wird dich sprechen wollen.«
    Er legte James den Arm um die Taille und half ihm auf die Füße, dann schleppte er ihn die Rampe hoch. Während sie sich dem oberen Ende näherten, meinte William: »Ist das eine spannende Geschichte, wieso du nur mit deiner Unterwäsche bekleidet kopfüber im Staub gelegen hast?«
    James zuckte bei jeder Bewegung zusammen.
    »Nicht wirklich.«
    Gemeinsam gelangten sie nach oben. »Kannst du reiten?«, fragte William.
    »Habe ich eine Wahl?«
    »Du reitest mit mir«, erklärte William. Er gab das Zeichen, dass man ihm ein Pferd bringen solle. Der Soldat, der für die Reittiere verantwortlich war, brachte ihm eins und hielt die Zügel, während William James in den Sattel half. Dann schwang er sich hinter ihm aufs Pferd und nahm die Zügel in die Hand. »Halt dich fest«, rief er, und sie ritten los.
    James stöhnte etwas, hielt sich aber ansonsten tapfer. Sie ritten das Wadi entlang, während die Sonne im Osten aufging. »Wo ist Arutha?«, wollte James wissen, der sich gegen Williams Brust lehnte.
    »Vor dem Osttor!«, sagte William. »Edwin hat es bis zum Prinzen geschafft, und der ist so schnell wie möglich hierher marschiert. Treggar und ich sind auf sie gestoßen, als sie gerade mit einer Bande Assassinen gekämpft haben. Wir haben sie hierher geführt.«
    »Ich bete zu den Göttern, dass er seine Leute nicht in die Ställe geschickt hat!«, sagte James.
    Sie ritten so schnell wie möglich zur Mündung des Wadis und wandten sich dort nach Osten. Es war der schmerzhafteste Ritt, den James je erlebt hatte. Endlich kamen sie bei Arutha und seinen Männern an.
    Der Prinz hatte kein Lager aufschlagen lassen, sondern sich mit seinen Offizieren auf einen Felsen in der Nähe begeben, von dem aus sie zusehen konnten, wie die Soldaten vor den offenen Toren Aufstellung nahmen. Arutha blickte auf, als William eintraf. Hauptmann Treggar saß mit dem Prinzen und zwei anderen Offizieren an einem runden Tisch, auf dem eine Karte lag.
    »Wirst du überleben?«, fragte der Prinz James.
    James

Weitere Kostenlose Bücher