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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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nicht hätte sofort überbringen müssen. Die Nachmittagssonne brannte heiß vom Himmel, und doch war James, als würde ihm ein kalter Schauer über den Rücken laufen.
     
    Sieben
    Hinterhalt
    Die Pferde wieherten.
    William blickte sich um. Er spürte bereits die Anspannung, die sein erster Auftrag als Befehlshaber mit sich brachte, obwohl er von einem erfahrenen Sergeanten und zwanzig Soldaten begleitet wurde. Hauptmann Treggar, der sich in der Offiziersmesse wie ein Schläger aufführte, hatte ihn kurz zuvor noch beiseite genommen und mit Ratschlägen versorgt. »Wenn Ihr vor den Leuten dumm dastehen wollt, gebt den Soldaten Befehle.
    Wenn Ihr aber dastehen wollt wie jemand, der weiß, was er tut, sagt Sergeant Matthews, was Ihr wollt«, hatte er ihm eingeschärft.
    Trotz der Abneigung, die er diesem Mann gegenüber empfand, hatte William sich den Ratschlag zu Herzen genommen und bisher auch tatsächlich den Eindruck erweckt, als wusste er genau, was er tat. Die Sonne stand hoch am Himmel, und William rief den Sergeanten zu sich. »Sergeant!«
    »Jawohl«, kam die prompte Antwort.
    »Sucht einen Platz aus, an dem wir unser Mittagessen einnehmen können.«
    Sie folgten einer Straße, die sich durch die bewaldeten Gebirgsausläufer nördlich von Krondor wand. William war äußerst wachsam, aber nicht übermäßig besorgt, da dieses Gebiet gewöhnlich als sehr friedlich galt. Gelegentlich mochten Reisende von einer Bande von Räubern belästigt werden, aber schon seit Monaten war keine Bande mehr gesichtet worden, die groß genug gewesen wäre, um zwei Dutzend berittene Soldaten angreifen zu können. Weiter die Küste entlang lagen Gebiete, die nicht so leicht unter Kontrolle zu bekommen waren, aber dieses Stück hier hatte Arutha gerade deshalb ausgewählt, weil es die größtmögliche Sicherheit der Gäste garantierte und reichlich Wild versprach.
    Sergeant Matthews, ein wettergegerbter Veteran mit verblüffend lebhaften blauen Augen und beinahe weißen Haaren, wandte sich an William. »Hinter der Kurve liegt eine Schenke, Leutnant. Ich würde unseren Gästen zwar nicht gerade raten, dort eine Nacht zu verbringen, aber ein Mittagsmahl kann man dort durchaus einnehmen.«
    »Jemand soll vorausreiten und unsere Ankunft ankündigen«, sagte William.
    »Jawohl, Leutnant.«
    Einer der Soldaten beeilte sich, den Befehl auszuführen, und als die Jagdgruppe die Schenke erreichte, war alles vorbereitet. Es handelte sich um ein bescheidenes, zweistöckiges Gebäude mit einem Schornstein, aus dem eine dicke Rauchsäule quoll. Das Schild über der Tür zeigte einen großen Baum, unter dem ein Mann mit einer Reisetasche schlief. Matthews wandte sich an William. »Die Schenke heißt ›Der Baum und der Wanderer‹, Leutnant.«
    Der Schenkenbesitzer wartete auf sie. Der Soldat hatte dem Mann offensichtlich mitgeteilt, dass hochrangige Edelleute kommen würden, denn ohne zu wissen, um wen es sich handelte, verbeugte er sich vor allen, als sie vor seiner Tür anhielten.
    Der Herzog von Olasko stieg von seinem Pferd, und ein Diener streckte rasch die Hand aus, um Prinzessin Paulina beim Absteigen zu helfen. Sie hatte darauf bestanden, Reithosen zu tragen und rittlings auf dem Pferd zu sitzen, und jetzt schlug sie die helfende Hand aus, sprang stattdessen behände auf den Boden. »Ich sterbe vor Hunger!«, verkündete sie laut. »Was gibt es heute?«, wandte sie sich an den Schenkenbesitzer.
    Der Mann verneigte sich. »Wir haben Wildbret auf dem Spieß, das bereits fast fertig ist. Ferner haben wir Wildhühner, die in einer halben Stunde fertig sein werden. Dann haben wir Hartkäse und frisches Brot sowie frische und getrocknete Früchte. Ich habe frisch gefangenen Fisch in der Küche, der aber noch nicht gekocht ist. Wenn Ihr wünscht, könnte ich – «
    Der Herzog unterbrach ihn. »Das Wildbret und die Hühner werden genügen. Aber zuerst brauche ich ein Bier. Ich habe fast noch mehr Durst als Hunger.«
    William wies die Soldaten an, die Packpferde anzubinden, und übertrug Matthews die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Männer die Pferde tränkten, bevor sie sich selbst etwas gönnten.
    Bevor er mit den Gästen im Innern der Schenke verschwand, drehte er sich noch einmal um. »Ich sorge dafür, dass frische Früchte und Bier für die Männer rausgebracht werden.«
    Matthews nickte. »Ich danke Euch, Leutnant.«
    William wusste, dass die Männer noch am Morgen gut gegessen hatten und diese Reise ganz bestimmt nicht eine von der

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