Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
Vom Netzwerk:
dankte er James im Stillen dafür, dass er ihn mit diesem Ring versorgt hatte, denn er fand das Mädchen jetzt nur mäßig attraktiv und gelegentlich sogar anstrengend, ganz im Gegenteil zu der überwältigenden Begierde, die er beim ersten Treffen mit ihr verspürt hatte. Paulina schien sich seines Mangels an Leidenschaft gar nicht bewusst zu sein, denn sie schnatterte einfach weiter drauflos, als würde er noch immer unter ihrem Zauber stehen. Als er ihre Frage beantwortet hatte und wieder in die Ecke blickte, waren die beiden Männer verschwunden.
    Es war beinahe Abend, als sie das Lager erreichten. Spurenleser von Krondor waren vorausgegangen und hatten die Gegend nach einem geeigneten Lagerplatz sowie genügend Wild ausgekundschaftet. Die Diener entluden rasch den Versorgungstross und errichteten die Zelte für den Herzog und seine Familie.
    William und seine Männer wollten unter freiem Himmel schlafen, lediglich ausgestattet mit kleinen Hilfszelten, die ihnen Unterschlupf bieten würden, falls das Wetter rauer werden sollte. Als die Sonne im Westen versank, machten sich die Diener an die Vorbereitung des Abendessens, während William die Spurenleser ausschickte und Wachen aufstellte. Das Gelände wirkte zwar nicht besonders gefährlich, aber ein frisch ernannter Leutnant tat gut daran, jede Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen, um nicht das Leben von Edlen zu riskieren.
    Matthews teilte die Wachen ein und sorgte dafür, dass jene, die nicht Dienst taten, etwas aßen oder sich um ihre Ausrüstung kümmerten. Im Feld war es üblich, dass jeder Mann selbst für sein Reittier verantwortlich war, daher untersuchte jeder Soldat sein Pferd, bevor er sich zum Schlafen zurückzog, obwohl Lakaien die Jagdgruppe begleiteten.
    William begab sich zum Zelt des Herzogs, das eigentlich mehr ein Pavillon war. Auf einem Tisch, an dem sechs Leute Platz fanden, waren Wein und Essen ausgebreitet worden. Der Herzog lud ihn mit einer ausschweifenden Handbewegung ein, ihnen beim Essen Gesellschaft zu leisten.
    »Was haben die Spurensucher gefunden?«, fragte er.
    »Im Nordosten gibt es Spuren von Wild, Euer Gnaden«, antwortete William. »Elche und Hirsche und eine Bärin mit einem Jungen.«
    Der Herzog warf dem Hähnchenviertel, an dem er gerade kaute, einen prüfenden Blick zu und warf die Knochen auf den Boden. William war dankbar, dass der Mann keine Hunde bei sich hatte. Seine Mutter hatte niemals zugelassen, dass Hunde am Tisch gefüttert wurden, und als Folge davon war William mit einer Abneigung gegen unter dem Tisch hockende Hunde aufgewachsen. Die Diener würden die Knochen entfernen, bevor der Herzog sich zurückzog. »Ich werde keine Bärin erlegen, die ihr Junges noch nicht entwöhnt hat. Es verringert nur den Wildbestand, wenn man die Kleinen nicht aufwachsen lässt. Was gibt es sonst noch?«
    »Möglicherweise eine große Katze«, sagte William.
    Bei dieser Aussicht schien der Herzog zufrieden zu sein. »Können Eure Spurenleser sagen, was für eine?«
    »Nicht mit Sicherheit. Gewöhnlich haben wir hier Pumas. Sie sind kühn, fallen aber normalerweise nicht nachts in Dörfer ein, um Schafe oder Hühner zu reißen.«
    »Ich kenne diese Raubkatzen«, unterbrach ihn der Herzog. »Sie sind gerissen, stellen aber keine große Herausforderung dar, wenn man sie erst einmal auf einen Baum gejagt hat. Was noch?«
    »Manchmal kommen ein paar Löwen von der Küste hoch, doch wenn das so ist, hat man uns längst darüber informiert, ehe wir sie wirklich sehen.
    Gewöhnlich sind es junge Männchen ohne Rudel.«
    »Gute Trophäen.«
    »Und ab und zu haben wir Leoparden.«
    »Na, das ist gutes Wild«, freute sich der Herzog.
    »Wenn die erstmal im Baum sind, wollen sie da auch bleiben.«
    »Vielleicht habe ich morgen weitere Nachrichten.«
    Das Mahl nahm geraume Zeit in Anspruch, da der Herzog und sein Sohn von vergangenen Jagden sprachen und dabei keinen ihrer Triumphe auslie
    ßen. Paulina blickte die meiste Zeit über abwesend in die Ferne oder versuchte, mit William zu lieb
    äugeln, der auf ihre Neckereien höflich antwortete.
    Prinz Vladic schien zufrieden damit, einfach nur in Gedanken versunken dazusitzen.
    Als die Speisen von den Dienern fortgeräumt worden waren, entschuldigte sich William mit der Begründung, sich um die Beaufsichtigung der Wachen kümmern zu müssen. Der Herzog nickte und entließ ihn mit einer beiläufigen Geste.
    William suchte Sergeant Matthews auf. »Wie sieht es aus?«
    »Es ist alles ruhig, Leutnant«,

Weitere Kostenlose Bücher