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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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mit den Muskeln eines Dockarbeiters, stieß mit dem Schwert zu. William war zwar noch ein bisschen benommen von dem Sturz, aber er parierte den Hieb mit Leichtigkeit und stieß den Mann dann mit einer kräftigen Bewegung seiner Schulter zur Seite.
    Der Mann taumelte, fing sich aber rasch wieder, bevor William näher kommen konnte. Er blinzelte, um klarer sehen zu können – und dann sah er, wie sein Gegner das Schwert fallen ließ und die Hände hoch hielt, die Handflächen nach außen gekehrt. James stand hinter ihm und drückte ihm die Schwertspitze ins Rückgrat. »Das ist der Bursche«, sagte James. »Hast wohl keine Lust, mit den anderen zu sterben, was?«
    Der Mann schwieg. Er bewegte sich leicht nach vorn, als wollte er fliehen, und warf sich im nächsten Augenblick mit voller Wucht zurück und spießte sich so selbst auf James’ Schwert auf.
    William sah ihn voller Entsetzen an. »Was tut er da?«
    James riss sein Schwert heraus und fing den Mann auf, während er zu Boden sackte. Er blickte ihm in die Augen. »Tot.«
    »Wieso nur?«
    James griff dem Mann in die Taschen und zog ein Amulett heraus. Es bestand aus dunklem Metall, und in die Oberfläche war ein Greifvogel eingeprägt.
    »Nachtgreifer«, sagte James. »Schon wieder.« Er blickte sich um. »Warte hier.«
    William sagte nichts, während James in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Die Zeit verging nur langsam, und William fragte sich, was James wohl vorhaben mochte. Er hielt sein Schwert bereit und wartete. Gerade, als er sich überlegte, ob er nicht einfach gehen und die Stadtwachen suchen sollte, erschien James mit zwei Wachtmeistern.
    »Da«, sagte er und deutete auf die Leichen. »Ich möchte, dass einer von euch hier Wache steht und der andere einen Wagen besorgt. Bringt sie zum Palast.«
    »Ja, Junker«, sagte der Wachtmeister. Er warf seinem Kameraden einen Blick zu, und als der nickte, drehte er sich um und eilte in die Dunkelheit davon.
    »Und was jetzt?«, fragte William.
    »Sobald der Wagen hier ist, kehren wir zum Palast zurück.«
    William sah zu, wie der Wachtmeister die Assassinen untersuchte; er wurde plötzlich von einer betäubenden Müdigkeit überwältigt. James war zufrieden damit zu schweigen, und auch William verspürte nicht das geringste Bedürfnis zu sprechen. Doch tief in seinem Innern fragte er sich, ob er den Aufgaben, die vor ihm lagen, wohl gewachsen war. Er holte tief Luft und kam zu dem Schluss, dass er jedenfalls sein Bestes tun würde und dass er es den Götter überlassen würde, über den Wert seiner Bemühungen zu urteilen.
    Arutha stand gemeinsam mit James und William im dunklen Keller und sah zu, wie die vier toten Männer von zwei Soldaten entkleidet und untersucht wurden. Jedes einzelne Kleidungsstück, jede Waffe und jeder persönliche Gegenstand wurden eingehend untersucht; alles unter dem Gesichtspunkt, Hinweise auf die Herkunft der Männer zu entdecken. Wie erwartet, förderte ihr Unterfangen nur wenig zutage. Die Männer trugen alle die gleiche Kette mit einem Amulett daran. Abgesehen von Waffen hatten sie kaum etwas bei sich, der eine noch einen schlichten Ring, ein anderer einen kleinen Beutel mit Goldmünzen. Es gab nichts, was einen Hinweis darauf hätte geben können, woher diese Männer kamen oder wer sie sein mochten.
    Arutha deutete auf eines der Hemden. »Ich möchte mir das mal näher ansehen.«
    Ein Soldat brachte ihm das Hemd, und Arutha begutachtete es eingehend. »Ich wünschte, ich hätte den gleichen Blick, den meine Frau für Kleidung hat, aber ich glaube zumindest sagen zu können, dass dies hier ein keshianischer Stoff ist.«
    »Die Stiefel!«, rief James.
    Arutha gab einem der Soldaten ein Zeichen, und sofort brachte er ihnen die Stiefel der toten Männer. Der Prinz, James und William untersuchten sie und fanden die Zeichen verschiedener Stiefelmacher.
    »Ich kenne sie nicht«, meinte Arutha. »Das Einzige, was ich weiß, ist, dass sie dann nicht krondorianisch sein können.«
    »Ich würde sie gerne auf Papier abmalen lassen.
    Morgen Mittag könnte ich Euch dann sagen, wer diese Stiefel gemacht hat.«
    Arutha nickte, und James betraute einen Pagen mit der Aufgabe. In weniger als fünf Minuten war er zurück. »Junker, ich habe gerade erfahren, dass man Euch schon den ganzen Abend sucht.« Arutha blickte James an. »Wer ist ›man‹?«
    »Kerkermeister Morgon und seine Männer, Hoheit.«
    Arutha ließ sich zu einem leichten Lächeln herab. »Wieso sucht der Kerkermeister nach

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