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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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aufhören, Euch zu verbeugen, Leutnant«, sagte Treggar.
    William hörte auf. »Ich werde etwas zu essen holen und es verteilen.«
    »Sorgt dafür, dass Ihr zuerst mir und dem Junker etwas gebt, dann den anderen ›Frauen‹.«
    Die Soldaten lachten nicht, als sie den Kamm im Westen beobachteten, während sie sich angeblich diversen Arbeiten zuwandten.
     
    »Heute Nacht wird einer der Fährtensucher auf uns stoßen, und wenn wir Glück haben, erfahren wir, wo die Bastarde sich verstecken.«
    Den ganzen Abend über spielten sie die Rollen einer kleinen, auf Reisen befindlichen Familie weiter. Der Wind erstarb eine Stunde nach Sonnenuntergang, und sie entzündeten ein Feuer und bereiteten eine bescheidene Mahlzeit zu.
    Dann legten sie sich schlafen und warteten.
    Beim ersten Licht der Dämmerung war der Fährtensucher immer noch nicht aufgetaucht.
     
    Zwölf
    Improvisation
    Treggar erhob sich und klopfte sich den Staub von den Gewändern.
    Der Himmel im Osten war bereits etwas heller geworden; die Morgendämmerung würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Als auch die anderen sich rührten, wandte Treggar sich der aufgehenden Sonne zu und vollführte merkwürdige Bewegungen. Dann drehte er sich nach Norden und machte wieder eine Bewegung.
    »Was tut Ihr da?«, fragte James.
    »Ich suche unsere Freunde«, antwortete der Hauptmann, während er sich nach Westen wandte. »Ich hoffe, das hier sieht nach irgendeiner Art von morgendlichem Ritual aus.« Er endete mit einer Geste gen Süden und meinte: »Die ›Frauen‹
    müssen arbeiten.«
    James tat so, als würde er William einen Tritt versetzen. »Schür das Feuer und koch etwas. Sie werden damit rechnen, dass wir bei Sonnenaufgang wieder unterwegs sind.«
    William duckte sich kurz – er hoffte, es sah einigermaßen überzeugend aus –, dann machte er sich daran, den Befehl auszuführen. Er legte trockenen Dung in die Flammen, und schon bald war das Feuer heiß genug, um etwas kochen zu können.
    Die anderen »Frauen« bereiteten das Essen vor und schienen sich ganz ihrer Aufgabe zu widmen, doch sie schauten sich unablässig verstohlen um und suchten nach irgendwelchen Hinweisen, dass sie beobachtet wurden. James saß mit gekreuzten Beinen da, einen Teller auf dem Schoß, und aß etwas. »Selbst wenn sie da oben sind – ich kann sie nirgends sehen«, meinte er zwischen zwei Bissen.
    »Sie sind da oben«, erwiderte Treggar. »Zumindest einer ist noch so lange da, bis sie davon überzeugt sind, dass wir wirklich die sind, die wir zu sein vorgeben. Wenn sie die Fährtensucher gefunden haben und davon ausgehen, dass wir zusammengehören, sind wir so gut wie tot.«
    »Was glaubt Ihr, was ist mit den Fährtensuchern passiert?«, fragte William, während er sich über Treggars Schulter beugte, um ihm den Becher mit Wasser nachzufüllen.
    »Ich denke, sie sind auf etwas gestoßen, dem sie nicht aus dem Weg gehen konnten«, erwiderte Treggar. »Entweder sie sind tot oder untergetaucht.
    Vielleicht schleichen sie sich auch zurück zu Arutha und gehen uns nur deshalb aus dem Weg, weil wir beobachtet werden.« Er erhob sich. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir aufbrechen müssen.«
    Er wandte sich an die beiden Soldaten. »Während wir alles zum Aufbruch vorbereiten, möchte ich, dass ihr in dieses Senkloch geht und euch erleichtert.« Er blickte sich um, als gäbe er Anweisungen, dann deutete er auf die Ziegen. »Leutnant, geht da rüber und seht die Ziegen an, als wolltet Ihr feststellen, ob sie in Ordnung sind. Währenddessen tut so, als wolltet Ihr eine Nachricht oder einen Hinweis hinterlassen.«
    William blickte sich bei diesem Befehl etwas verwirrt um, aber er gehorchte.
    »Was habt Ihr für einen Plan?«, fragte James.
    »Ich glaube, unsere Freunde da oben auf dem Kamm sind gestern Nacht bis auf einen nach Hause geritten. Der eine ist noch immer da und beobachtet uns. Ich nehme an, dass er hierher kommen wird, sobald wir uns wieder auf den Weg gemacht haben, und sich vergewissert, dass wir die sind, für die er uns hält. Er wird nach einer Nachricht suchen, und ich will, dass er unten an den Felsen sucht, wo die Jungs hingepinkelt haben, oder dass er den Ziegendreck durchwühlt.
    Währenddessen sorge ich dafür, dass die Späher des Prinzen eine einfache Nachricht erhalten, die ihnen mitteilt, dass sie uns folgen können.«
    James nickte; er erhob sich und beeilte sich, die Plane des Wagens festzuzurren.
    Treggar ging zum Wagen, holte die Wasserhaut

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