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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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hervor und schüttete den Inhalt ins Feuer. Als der Dampf zischte und weißer Rauch gen Himmel stieg, stieß er mit dem Fuß Sand in die Mitte, nahm glühende Kohle heraus und versetzte die Steine um die Feuerstelle.
     
    James trat zu ihm und deutete auf die Ziegen, als würde er über sie sprechen. »Ist das eine Nachricht?«
    »Ja«, antwortete Treggar. »Ein alter Trick. Die Meldung richtet sich danach, welches Viertel des Kreises unterbrochen ist. Norden bedeutet ›Wartet hier‹. Westen heißt ›Kommt schnell‹. Osten meint
    ›Kehrt um‹ und Süden bedeutet ›Holt Hilfe‹. Sobald wir außer Sichtweite sind, werden wir den Karren und die Tiere zurücklassen und in südwestlicher Richtung zu diesen Felsen zurückkehren.«
    James seufzte. »Ich hatte das befürchtet.« Er blickte die Feuerstelle an und sah, dass das südliche Viertel herausgebrochen war.
    »Allen Berichten zufolge seid Ihr doch eigentlich ein recht abenteuerhungriger Bursche, der keine Gefahren scheut?«
    »Das stimmt«, erwiderte James. »Aber mir kommen solche Sachen immer sehr viel weniger gefährlich und dumm vor, wenn ich sie mir selbst ausdenke.«
    Treggar lachte laut. »Machen wir, dass wir wegkommen!«
    Schon bald bot sich dem unsichtbaren Beobachter das Bild einer Gruppe von keshianischen Reisenden, die ihre Reise in westlicher Richtung fortsetzten.
    Es dauerte fast den ganzen Tag, bis sie sicher sein konnten, dass sie nicht mehr beobachtet wurden. Treggar ließ die Gruppe eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang anhalten. »Kehren wir zu diesem Wadi zurück, an dem wir vor einer halben Meile vorbeigekommen sind. Dort können wir den Wagen und die Tiere zurücklassen.«
    »Zumindest wissen wir jetzt, wo sie sich aufhalten«, meinte James.
    »Wie kommt Ihr darauf, Junker?«
    James kniete sich hin und malte etwas in den Staub. »Hier« – er machte mit dem Finger einen Punkt – »sind wir gewesen, als sie – wie ich glaube
    – zum ersten Mal auf uns aufmerksam geworden sind, etwa eine Stunde, bevor wir unser Lager aufgeschlagen haben.« Er zog eine Linie nach links und setzte dort einen weiteren Punkt. »Hier haben wir letzte Nacht gelagert.« Er malte einen dritten Punkt. »Und hier hat unser unsichtbarer Freund aufgehört, uns zu verfolgen.«
    »Und?«, fragte der Hauptmann.
    »Erinnert Ihr Euch an die Karte?«, fragte James, anstatt zu antworten.
    »Ja«, erwiderte Treggar.
    »Gegen Mittag mussten wir nördlich eines gro
    ßen Plateaus gewesen sein, von dem aus man einen hervorragenden Blick in alle Richtungen hat.
    Dieses Wadi, an dem Ihr die Tiere zurücklassen wollt, führt zu den Bergen im Süden. Eine halbe Meile entfernt von dem Pfad, auf dem wir jetzt sind, schwingt er sich nach Südwesten und erhebt sich zu ?«
    »Dem Plateau!«, beendete William den Satz.
     
    »Und der alten Festung!«, sagte Treggar. »Ja, es ist ein natürliches Ausfalltor. Es gibt nur einen Weg rein und raus.«
    »Es ist die einzige Stelle hier, wo so etwas möglich wäre.«
    »Also, was tun wir jetzt?«, wollte William wissen.
    »Junker«, sagte Treggar, »macht es Euch etwas aus, das Offensichtliche zu benennen, damit es weniger gefährlich und dumm wirkt, als wenn ich es täte?«
    James schüttelte sich. »Wir kundschaften das Wadi aus. Falls Prinz Arutha hierher reitet und sieht, wohin wir gegangen sind, könnte er in eine Falle geraten. Wir müssen sicherstellen, dass das nicht geschieht.«
    »Hauptmann?«, fragte einer der Soldaten.
    »Ja?«
    »Wenn dieses Wadi so etwas wie der Eingang zu dieser Festung ist, was tun wir dann mit dem Wagen und den Tieren?«
    Treggar blickte James an. »Wir können sie unmöglich hier lassen, wo man sie finden würde.«
    »Dann werden also nur wir drei hier bleiben?«, fragte William.
    James nickte. »Einer muss den Wagen lenken, an den wir das Kamel anbinden können. Der andere wird die Herde treiben.«
    Treggar gab den beiden Soldaten entsprechende Befehle. »Bewegt euch bis eine Stunde nach Sonnenuntergang«, erklärte er, »und bleibt drei Tage im Lager. Wenn niemand Kontakt mit euch aufnimmt, kehrt auf dem besten Weg, den ihr finden könnt, nach Krondor zurück. Versucht es über den Vorposten am südlichen Ufer der ShandonBucht oder über Landende. Berichtet dort, was wir hier entdeckt haben. Aber kehrt unbedingt nach Krondor zurück.«
    Die Soldaten salutierten, und ihre grimmigen Mienen gaben Aufschluss darüber, für wie wahrscheinlich sie einen solchen Ausgang hielten.
    Treggar streifte sich das schwere

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