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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Gewand ab und sah jetzt wie ein gewöhnlicher Söldner aus; er trug eine Tunika und eine ärmellose Lederjacke sowie ein Schwert, aber weder Helm noch Schild.
    James war ähnlich gekleidet, und er trug ein Rapier. William hatte sich für ein schweres anderthalbhändiges Schwert entschieden, das er auf dem Rücken trug.
    Treggar blickte sich um. »Wir halten uns an der südlichen Seite des Pfades, damit wir zur Not in die Felsen verschwinden können.«
    Die Schatten wurden jetzt länger, und James sagte: »Es müsste uns eigentlich möglich sein, uns zu verbergen, wenn wir nicht zu viel Staub aufwirbeln. Ich gehe voran.«
    Treggar hatte keine Einwände, und während James sich nach Osten aufmachte, warf der Hauptmann einen letzten Blick über die Schulter auf den Wagen und seine beiden Soldaten.
     
    William kannte die Männer nicht, aber er wusste, was der Hauptmann dachte: Würden die beiden heil wieder nach Hause kommen? Während er seine Aufmerksamkeit auf die Felsen richtete, fragte er sich, ob überhaupt irgendjemand von ihnen heil nach Hause kommen würde.
    Fledermäuse flatterten über ihnen in der Nacht, auf der Jagd nach Insekten, die es schafften, in diesem unfruchtbaren Land zu überleben. James kniete auf der Erde und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu sehen, von dem sein Verstand ihm sagte, dass es da sein musste, eine Falle oder ein Hinterhalt.
    James hob die Hand und drehte sich um, als Treggar und William näher kamen. »Mir gefällt das nicht«, flüsterte er. »Wenn wir weitergehen, kommen wir direkt zum Vordereingang.«
    »Was schlagt Ihr also vor?«, fragte Treggar.
    »Habt Ihr jemals eine Befestigungsanlage ohne Hintereingang gesehen?«
    »Ein paar, aber die waren nicht so groß«, antwortete Treggar. »Um dieses riesige Gebiet unter Kontrolle zu halten, mussten die Keshianer mindestens hundert Mann hier stationiert haben, vermutlich sogar zwei oder dreihundert. Dadurch wurde die Festung im Kriegsfall natürlich zu einem bevorzugten Ziel. Was wiederum bedeutet, dass sie eine Möglichkeit gehabt haben müssen, die Leute irgendwie rein und raus zu lassen.«
     
    »Aber wo?«, fragte James entmutigt. »Auf der anderen Seite der Festung?«
    »Wenn die Festung noch stehen würde, könnten wir vermutlich erahnen, wo dieser zweite Eingang war«, flüsterte William. »Aber jetzt, wo alles zerfallen ist « Er ließ den Satz unbeendet.
    »Gehen wir noch ein bisschen weiter«, schlug James vor. »Wenn wir nichts finden, folgen wir dem Pfad weiter zurück und versuchen es von der östlichen Seite des Plateaus.«
    William schwieg, aber er wusste, dass dieser Vorschlag bedeutete, den Felsen hochzuklettern.
    Während sie weitergingen, betete er im Stillen, dass dies nicht nötig sein würde. Er mochte die Höhe nicht.
    Sie schlichen langsam durch die Nacht, und dann schoss William ein Gedanke durch den Kopf.
    »Wartet«, flüsterte er.
    »Was ist?«, fragte Treggar.
    »Etwas « William hob die Hand und schloss die Augen. Sein Geist tastete sich vor und fing die Gedanken eines Nagetieres ein, das durch die Felsen huschte. Warte!, ließ er das Tier sanft wissen.
    Die Gedanken der Ratte waren primitiv und schwer zu verstehen. Sie zögerte, dachte daran zu fliehen. Die drei großen Wesen stellten eine mögliche Gefahr dar, und es gab ansonsten nichts in der Nähe, was von Interesse hätte sein können.
     
    Als Kind hatte William öfter mit Nagetieren gesprochen, hauptsächlich mit Eichhörnchen und Ratten. Er wusste, dass ihre Aufmerksamkeit und ihre Fähigkeit, sich zu verständigen, sehr begrenzt waren. Aber er wusste auch, dass sie ein gutes Verständnis der Wege hatten, die in ihren Bau hinein und aus ihm heraus führten.
    Er versuchte, dem Tier eine Frage zu senden, fragte es, ob etwas Großes einen Bau in der Nähe hatte. Die Kreatur schickte ihm sofort den Eindruck eines großen Tunnels, lang genug, um William eine Vorstellung von seiner Lage zu vermitteln. Dann flüchtete die Ratte.
    »Was ist?«, fragte Treggar erneut.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wo der Hintereingang ist.«
    »Woher?«, fragte der Hauptmann.
    »Ihr würdet es mir ohnehin nicht glauben, selbst wenn ich es Euch sagen würde«, meinte William.
    »Hier entlang.« Er deutete auf die Felswand, an der sie entlangkrochen. »Wir werden ein bisschen klettern müssen.«
    Treggar nickte. »Zeigt uns den Weg.«
    William blickte sich um und deutete nach oben.
    »Er müsste über dieser Felswand sein.«
    »Folgt mir«, sage James. Er tastete in

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