Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
Vom Netzwerk:
zusammenbrach.
    Ohne nachzudenken, löste er seine Füße aus den Steigbügeln und nutzte den Schwung des Pferdes, um sich aus dem Sattel zu werfen. Er ließ sein Kurzschwert los, packte den Schild dafür noch fester. Er zog das Kinn an die Brust und versuchte sich über die linke Schulter abzurollen, wobei er den Schild als Hebel benutzte, da ihm das Langschwert, das in einer Scheide auf seinem Rücken hing, unmöglich machte, dafür seine Schulter zu benutzen.
    Der Purzelbaum ließ ihn hinter einem Söldner, der gegen einen seiner Männer kämpfte, wieder auf die Beine kommen. William rammte dem Mann den Schild in den Rücken und überließ es dem Soldaten, ihn zu töten. Mit einer blitzschnellen Bewegung befestigte er den Schild an seinem Gürtel, griff über die Schulter und zog sein Langschwert, ohne dabei auf den stechenden Schmerz in seinen malträtierten, protestierenden Muskeln zu achten.
    William packte das Schwert mit beiden Händen und begann, um sich zu schlagen. Wie immer schien sich die Welt um ihn herum zusammenzuziehen, während er sich darauf konzentrierte, am Leben zu bleiben. Doch trotz allem bekam er immer noch mit, wie der Kampf verlief, und er wusste, dass die Dinge nicht zum Besten standen.
    Ein Trupp von Bärs Reitern brach aus dem Unterholz; sie bluteten und blickten über die Schulter zurück. Der Stoßtrupp im Rücken ihrer Feinde hatte offensichtlich einigen Schaden angerichtet, aber jetzt begann sich die Waagschale des Kampfes allmählich zugunsten von Bär zu neigen.
    William schlug einen Söldner nieder, der vor ihm auftauchte, und blieb dann für eine Sekunde still stehen.
    Mit aller Kraft schickte er den heranpreschenden Pferden ein einziges Bild: Löwe!

    Er versuchte, das laute Gebrüll der gewaltigen Löwen der nördlichen Wälder nachzuahmen, und flüsterte den Pferden ein, sie würden den Geruch des Jägers im Wind spüren.
    Die Pferde wurden verrückt; sie bockten und schnaubten, und einige warfen ihre Reiter ab.
    William drehte sich um und begann, auf einen anderen Gegner einzuschlagen. Wenige Augenblicke später bemerkte er, dass die Söldner flohen.
    William drehte sich einmal um die eigene Achse und sah, dass seine Männer entweder die Feinde verfolgten, die davonrannten, oder sich um jene einzelne Gruppe von Bärs Leuten zusammenzogen, die noch immer standhielt und weiterkämpfte. William begann innerlich zu frohlocken.
    Sie standen dicht davor, diesen Kampf zu gewinnen. Und er wusste jetzt, wo sein Feind sich befand. Wild entschlossen, sich auf Talias Mörder zu stürzen und Rache zu nehmen, rannte er vorwärts.
    Als er näher kam, ließ etwas ihm die Haare zu Berge stehen, und er erkannte, dass hier Magie im Spiel war. Er erinnerte sich an die Erfahrungen, die er als Junge in Stardock gemacht hatte, und begriff schlagartig, dass er etwas zu früh siegesgewiss gewesen war.
    Ein Krondorianer kam auf William zugestolpert; Blut rann ihm übers Gesicht. »William!«, rief der Mann und fiel auf die Knie. »Er ist gegen unsere Waffen gefeit!« Und dann brach er zusammen.

    William sah, dass auch andere Männer zusammenbrachen. Doch Bärs Begleiter verfügten nicht über diese Art von magischem Schutz, und als William schließlich beim eigentlichen Kampfgeschehen ankam, war nur noch Bär auf den Beinen. Wie sein in die Enge getriebener Namensvetter stand Bär trotzig da, umgeben von einem Kreis aus sechs krondorianischen Soldaten. »Nennt ihr das etwa einen Angriff!«, brüllte er herausfordernd.
    William spürte einen Schauer über seinen Rücken laufen, als er sah, wie einer seiner Männer Bär von hinten einen Hieb versetzte – doch das Schwert prallte von dem Rücken des Riesen ab, als würde er eine unsichtbare Rüstung tragen. Geschickt drehte Bär sein Schwert um und stieß es nach hinten, rammte es dem Soldaten tief in den Bauch. Sein gesundes Auge war weit aufgerissen, und in ihm spiegelte sich der Wahnsinn. Er lachte, als ob das alles nichts weiter als ein Spiel wäre. »Wer will als Nächster sterben?«, brüllte er.
    Einer der Krondorianer nutzte die Gelegenheit und machte einen Satz auf Bär zu, solange dessen Schwert noch nach hinten gerichtet war, doch die Klinge des Soldaten glitt vom Arm des Riesen ab, ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen. Bär hielt sich noch nicht einmal damit auf, sein Schwert aus dem sterbenden Mann hinter ihm zu ziehen; er trat dem Mann, der sich vor ihm befand, einfach mitten ins Gesicht, sodass der schlaff zu Boden fiel. »Du

Weitere Kostenlose Bücher