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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Farbschlieren liefen darüber hinweg, wie der dunkle Regenbogen, der sich bildet, wenn Öl in Wasser gerät.
    »Oh, ja, in der Tat, das ist ›es‹«, sagte Jazhara.
    Sie eilte zu dem Objekt. »Dies ist die Quelle der mystischen Energie, die Euren Spruch blockiert, Kendaric.
    Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Lasst es uns zerstören und wieder von hier verschwinden«, sagte Solon. Er hob seinen Kriegshammer.
    »Das wäre ziemlich unklug«, erklang eine trockene Stimme von irgendwo aus den Schatten.
    Aus einer dunklen Nische tauchte eine Gestalt auf. Sie war in zerfetzte Gewänder gekleidet, und James erkannte sie sofort als das Wesen aus der Vision. Jazhara reagierte unverzüglich. Sie senkte ihren Stab und feuerte einen Blitz aus karmesinroter Energie ab.
    Die Kreatur wedelte mit der Hand und lenkte dadurch den Energieblitz ab, sodass er in die Wand einschlug, wo er sich prasselnd verteilte und auflöste. An der Stelle, an der der Blitz eingeschlagen hatte, blieb ein rauchender, verkohlter Fleck zurück.
    »Närrisches Weib«, flüsterte die Gestalt. Ihre Stimme klang wie ein alter Wind, der vom Bösen kündete. »Lasst den Gildenmann hier, und ihr könnt gehen und euer erbärmliches Leben behalten. Ich brauche seine Fähigkeiten. Doch wenn ihr mir Widerstand leistet, werdet ihr sterben.«
    Ohne nachzudenken, trat Kendaric einen Schritt zurück und ging hinter Solon in Deckung. »Ihr werdet mich doch wohl nicht einfach hier lassen?«
    »Nein«, sagte James.
    Die Kreatur deutete auf die Gefährten. »Tötet sie«, befahl sie.

    Zwei riesige Gestalten betraten den Raum durch zwei einander gegenüberliegende Türen an den Seitenwänden.
    Es waren Skelettkrieger, die denen glichen, gegen die sie bereits gekämpft hatten, nur, dass diese hier um die Hälfte größer waren. Sie maßen von den Fußsohlen bis zur Helmspitze beinahe neun Fuß, hatten vier Arme und trugen ebenso viele Schwerter mit langer, gekrümmter Klinge.
    Ihre Köpfe steckten in leuchtenden karmesinroten, mit Gold besetzten Helmen.
    »Das ist nicht gut«, sagte Kendaric. »Oh, nein, das ist ganz und gar nicht gut.«
    Solon griff hinter sich, packte Kendaric am Ärmel und zog ihn beiseite. »Seid ein guter Junge und versucht einfach nur, nicht im Weg herumzustehen.«
    Plötzlich setzte der Mönch mit überraschender Geschwindigkeit zum Angriff an; er reckte seinen Kriegshammer hoch über den Kopf und brüllte: »Ishap, gib mir Kraft!«

    Der Skelettkrieger, der Solon am nächsten war, zögerte nur einen winzigen Augenblick. Dann begann er so schnell mit seinen Schwertern um sich zu schlagen, dass sie nur noch verschwommen zu erkennen waren. Mit überraschender Geschicklichkeit fing Solon mit seinem Kriegshammer Hieb um Hieb ab. Dann kniete er sich hin und schmetterte seinen Kriegshammer mit gewaltiger Wucht auf den linken Fuß des Skelettkriegers. Ein deutlich hörbares Krachen erklang, als der große Zeh der Kreatur zerbarst.
    Die stumme Kreatur zeigte nicht die geringste Reaktion, sondern ließ weiter ihre Klingen wirbeln, sodass Solon es gerade noch schaffte, den Kopf auf den Schultern zu behalten. Er hatte mehrere Schnittwunden an Armen und Schultern und war gezwungen, sich zurückzuziehen und sich darauf zu konzentrieren, sich selbst zu verteidigen.
    James warf Jazhara einen Blick zu. »Helft ihm. Ich werde versuchen, den anderen abzulenken.«
    James eilte der Kreatur entgegen, die sich von der weiter entfernten Tür her näherte, während Jazhara ihren Stab senkte und dem Krieger, der Solon angriff, einen Spruch entgegenschickte. Doch der Zauber, der sich im ersten Zimmer als so wirkungsvoll erwiesen hatte, badete die Kreatur nur einen kurzen Augenblick in funkelndes blassblaues Licht und erlosch dann wieder. Solon nutzte die Gelegenheit, als die Kreatur einen Moment zögerte; er schoss vor, ließ seinen Hammer auf den gleichen Fuß wie zuvor niederkrachen und zog sich ebenso schnell wieder zurück.

    Das Wesen schwankte leicht, als es sich wieder vorwärts bewegte.
    James ging auf die zweite Kreatur los und versuchte, in der Abfolge ihrer Schwerthiebe so etwas wie ein Muster zu erkennen. Wenn es eines gab, so war es allerdings nicht offensichtlich, daher zögerte er, näher heranzugehen. Doch irgendwie musste er das Ding ablenken, wenn sie überhaupt eine Überlebenschance haben wollten. Gemeinsam würden die Kreaturen sie binnen weniger Minuten nieder-machen.
    James begann im Stillen zu zählen, und als die Kreatur den ersten Schlag von oben gegen

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