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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Lage sein, es zu finden.«
    »Wir verfügen über magische Künste, mit denen vieles möglich ist, Hoheit«, sagte der Hohepriester. »Aber einen Menschen mit der Fähigkeit auszustatten, unter Wasser zu atmen und das Wrack ausfindig zu machen, übersteigt unsere Fähigkeiten. Gibt es irgendeine andere Möglichkeit?« Er blickte Jazhara auffordernd an.
    Arutha war sich der Bedeutsamkeit dieser Frage nur zu bewusst; die Tempel waren gegenüber Magie, die sie nicht selbst kontrollierten, noch weitaus argwöhnischer als alle anderen Institutionen. Im günstigsten Fall wäre Jazhara ein Objekt des Misstrauens – doch dies war alles andere als der günstigste Fall. »Wisst Ihr von einer anderen Möglichkeit, Jazhara?«, fragte der Prinz.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Eure Hoheit, bedauer-licherweise nicht. Ich weiß von einigen Magiern aus Stardock, die zu solchen Kunststücken fähig sind, aber nur die wenigsten von ihnen könnte man als kräftige Männer bezeichnen. Für solch eine Aufgabe benötigt man einen guten Schwimmer und eine Lichtquelle.«
    »Das wird nicht reichen«, sagte James.
    Arutha zog fragend eine Augenbraue hoch. »Ach nein?«
    James grinste. »Eure Hoheit, ich habe mein Leben lang am Meer gelebt. Ich habe gehört, was sich die Seeleute so erzählen. Wenn man in eine gewisse Tiefe vordringt, übt das Wasser einen großen Druck auf den Körper aus. Selbst mit einem magischen Spruch, der beim Atmen hilft, würde es sich als ziemlich unmöglich erweisen, einem solchen Druck zu widerstehen. Nein, so geht das nicht – aber es gibt eine andere Möglichkeit.«
    »Sagt sie uns«, forderte der Hohepriester ihn auf.
    »Ich denke an die Wrackberger-Gilde«, sagte James.
    »Es ist ihr Beruf, gesunkene Schiffe zu heben. Sie pflegen sie so lange an die Wasseroberfläche zu bringen, bis alles Verwertbare daraus entfernt wurde. Manchmal können sie auch ein Leck stopfen und ein gesunkenes Schiff sicher zu einem Hafen schleppen, wo es repariert wird. Das habe ich mit eigenen Augen mehr als einmal gesehen.«
    »Aber man musste ihnen von der Träne erzählen«, sagte der Hohepriester. »Und wir dürfen niemandem davon erzählen.«
    James schüttelte den Kopf. »Nein, Vater. Wir brauchen ihnen nur zu sagen, dass sie das Schiff heben sollen. Dann geht jemand, der das Vertrauen der Krone genießt, an Bord des Wracks, sucht nach dem Artefakt, findet es und bringt es hierher nach Krondor.«
    Der Hohepriester deutete auf den schweigenden Kriegermönch zu seiner Linken. »Dieser Jemand sollte Bruder Solon sein. Um die Träne herum existieren mystische Schutzvorrichtungen; selbst wenn dieser Bursche namens Bär die Träne erreicht hätte, wäre er vielleicht nicht in der Lage gewesen, sie mitzunehmen.
    Bruder Solon weiß, wie man die Schutzvorrichtungen auf-hebt, sodass die Träne geborgen werden kann.«
    James warf Arutha einen Blick zu. »Eure Hoheit, wenn dieser Bär nicht genau weiß, wo sich die Träne im Augenblick befindet, drückt er sich dann nicht wahrscheinlich irgendwo in der Nähe herum und wartet darauf, dass eine ishapianische Expedition zum Wrack aufbricht?
    Natürlich wird er abwarten, bis das Artefakt geborgen ist –
    und dann zuschlagen.«
    »Wir haben die Mittel, die Träne zu verteidigen«, sagte der Hohepriester.
    »Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, Vater, aber nach dem, was Lucas uns über Knutes Sicht der Dinge erzählt hat, besitzt Bär irgendeinen mächtigen Schutz gegen Eure Magie. Wie hätte er sonst auch Euer Schiff kapern können
    … ?«
    Der Hohepriester wirkte beunruhigt, während Jazhara hinzufügte: »Ich glaube, er hat etwas von einem Amulett gesagt, das den Träger vor priesterlicher Magie schützt.«

    Arutha blickte James fragend an. »Du schlägst also vor, es heimlich zu tun?«
    »Ja, Hoheit«, sagte James. »Wir müssen einen Weg finden, Bärs Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken.
    Wir müssen ihn lange genug ablenken, dass er gar nicht erst in dem fraglichen Gebiet auftaucht, während wir das Schiff heben und das Artefakt zurückholen. Er darf erst merken, dass er abgelenkt worden ist, wenn wir wieder zurückgekehrt sind …« Er zuckte die Schultern. »Dann haben wir vielleicht eine Chance …«
    »Eure Hoheit, ich würde eine große bewaffnete Streitmacht vorziehen –«, begann der Hohepriester.
    Der Prinz hob eine Hand. »Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass die Sorge um die Träne in den Aufgabenbereich des Ishap-Tempels fällt, Vater – aber es war mein

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