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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Lage wäre, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, wärt Ihr jetzt nichts weiter als ein sich windender Wurm.«
    Das Blut wich aus Joraths Gesicht. »Ich möchte mich in aller Aufrichtigkeit entschuldigen, Mylady«, stammelte er.
    »Bitte, vergebt mir.«
    James verbarg seine Erheiterung, als er sich zu Wort meldete: »Erzählt uns von dieser Frau, mit der Kendaric sich verlobt hatte.«
    Jorath schien froh darüber, das Thema wechseln zu können. »Sie war eine einheimische Ladenbesitzerin, wenn ich mich recht entsinne. Ich weiß allerdings nicht, wie sie hieß.«
    James warf dem Gesellen einen harten Blick zu. »Ich danke Euch. Sollten wir weitere Fragen haben, werden wir wiederkommen.«
    Als sie das Büro verließen, warf James einen Blick die Treppe hinauf. Er bedeutete Jazhara, leise zu sein, und lautlos huschten sie die Stufen hinauf. Am oberen Ende der Treppe deutete James auf die dritte Tür: Es war die, die zu Joraths Zimmer führte.
    »Was habt Ihr vor?«, fragte Jazhara.
    »Unser Freund da unten kann ein bisschen zu genau erklären, was passiert ist. Er verbirgt etwas vor uns.«
    »Da stimme ich Euch zu. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Welt vollständig aus den Fugen geraten sein muss, wirkt er beinahe … erleichtert.«
    James knackte gewandt das Schloss der Zimmertür, und gemeinsam betraten sie den Raum. Das Zimmer war adrett; alles schien da zu sein, wo es hingehörte. »Ein ordentlicher Bursche, unser Geselle, findet Ihr nicht auch?«, bemerkte James.
    »In der Tat.«
    James trat an einen Schreibtisch, während Jazhara den Inhalt einer Kiste untersuchte, die am Fußende des Bettes des Gesellen stand. Im Schreibtisch fand James ein paar Dokumente und ein Hauptbuch. Er nahm sie heraus und fing an, in ihnen zu lesen, als Jazhara plötzlich ausrief:
    »Schaut her!«
    James blickte zu ihr hinüber. Jazhara hielt ein Hauptbuch in die Höhe, das genauso aussah wie das, das James in seinem Schoß liegen hatte. »Das war unter ein paar Kleidern versteckt.«
    James nahm das zweite Hauptbuch und legte es neben das erste. Nach ein paar Augenblicken sagte er: »Tja, da ist es. Unser Freund Jorath hat Gelder der Gilde unterschlagen. Und jetzt, wo der Gildenmeister tot ist, wird wohl niemand mehr die Akten überprüfen.«
    »Wenn er jetzt auch noch Kendarics Schriftrolle mit dem Spruch finden würde, könnte er die Gilde wieder eröffnen, mit ihm selbst als Gildenmeister und einer sauberen Akte«, sagte die Magierin.
    James nickte. Er las weiter, legte Schriftrolle um Schriftrolle beiseite. Plötzlich hielt er inne. »Seht Euch das hier mal an«, flüsterte er. Er reichte Jazhara das Pergament.
    Sie las laut vor. »Gildenmann. Ihr habt die richtige Entscheidung getroffen, als Ihr mit Euren Plänen zu uns gekommen seid. Wir haben das Gold erhalten, das Ihr uns versprochen habt. Wenn Ihr dem Wirt diesen Brief zeigt, wird er sich sehr kooperativ verhalten. Meine Leute werden beim Hund auf Euch warten und mit Euch die letzten Einzelheiten und die Frage der weiteren Bezahlung klären. Orin.«
    »Beim Hund«, sagte James.

    »Ist das ein Ort?«
    James packte die restlichen Schriftrollen weg. »Ja. ›Zum Gebissenen Hund‹.«
    »Natürlich«, sagte Jazhara. »Der Mann hinter der Theke.
    Der Glückliche Pete.«
    »Die Dinge fügen sich allmählich zusammen«, sagte James, während er die beiden Hauptbücher und die Schriftrollen an sich nahm. »Ich glaube, wir sollten noch einmal ein Gespräch mit dem Gesellen Jorath führen.« Er wickelte die Hauptbücher und die Schriftrollen in eine Tunika, die er aus der Kiste genommen hatte.
    Sie eilten die Treppe hinunter und betraten erneut das Büro, in dem Jorath noch immer Dokumente durchging.
    »Ja?«, sagte er und schaute auf. »Was gibt es denn noch?«
    »Ihr wisst, wer den Gildenmeister getötet hat«, sagte James.
    Jorath stand langsam auf und verteilte die Dokumente ordentlich vor sich auf dem Schreibtisch. »Erstaunlich. Ich hätte vermutet, dass die Diener des Prinzen weit mehr Intelligenz besitzen, als Ihr im Augenblick vermuten lasst.«
    »Wir wissen, dass Ihr Geschäfte mit den Nachtgreifern gemacht habt«, sagte Jazhara.
    Diese Anklage schien Jorath nicht im Geringsten zu beunruhigen. »Selbst wenn ich die Neigung besäße, mit Verbrechern zu verkehren – mit wem ich mich außerhalb der Gilde treffe, ist immer noch allein meine Sache. Es sei denn, Ihr könnt beweisen, dass ich in die Planung eines Verbrechens verwickelt bin.
    Abgesehen davon habe ich mein

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