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Felipolis - Ein Felidae-Roman

Felipolis - Ein Felidae-Roman

Titel: Felipolis - Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Heilung beschleunigen will. Und was soll ich sagen, der Hokuspokus wirkte auf der Stelle. Hinzu kam ihr einlullender Geruch, ein zauberhaftes Aroma gleich dem von exotischen Pflanzen und Kräutern aus dem Kontinent, von dem ihre Rasse herstammt, Asien. Meine Augen fielen langsam zu, wobei die Schmerzen sich immer mehr verflüchtigten. Alles hätte sich also in rosa Wölkchen auflösen können, und wir beide wären binnen Sekunden eingeschlummert wie frisch Narkotisierte … Wenn meine Wunderheilerin diesen himmlischen Zustand nicht abrupt wieder zunichtegemacht hätte.
    »Ich dachte ja nur, vielleicht kann ich auch ein wenig zur Aufhellung des dunklen Bildes beitragen. Du hast zwar geschildert, was dir nach unserem Streit alles widerfahren
ist. Aber was du von alldem hältst, hast du nicht verraten.«
    »Tue ich direkt morgen, Schatz. Versprochen.«
    »Gut. Dann schlaf jetzt.«
    Gerade das aber konnte ich natürlich nun nicht mehr. Denn Müdigkeit hin, Schmerzen her, plötzlich dürstete es mich nach einem Meinungsaustausch. Durch die Aufzählung der vielen Ungereimtheiten erhoffte ich mir Inspiration zur Klärung des Falles. Daher wurden die fast geschlossenen Augenlider wieder hochgeklappt.
    »Da gibt es in der Tat einige Widersprüche«, sagte ich schließlich. »Mir will es nicht in den Kopf, wieso Forster in seiner Rolle als der große Manipulator der tatterigen Dame es zugelassen haben soll, dass Domino alles erbt. Ich meine, es ergibt keinen Sinn. Wenn er Adelheid in ihren letzten Jahren tatsächlich so rundum betreut hat, so wäre es ihm doch ein Leichtes gewesen, ein solch absurdes Testament zu vereiteln. Irgendwie. Außerdem hätte er Domino schon töten können, sobald er den leisesten Verdacht in diese Richtung hatte. Bei mir jedenfalls hatte er keine Skrupel.«
    »Beinahe hätte ich gesagt, dass er vielleicht gar nicht so böse ist, wie Domino ihn beschrieben hat.« Ich spürte Sanctas warmen, gleichmäßigen Atem an meinem Nacken, der mir besser tat als irgendeine Wundermassage. »Aber wenn ich mir dich so ansehe, erscheint er mir wie der Höllenfürst höchstpersönlich. Eins steht für mich außer Zweifel, Francis: Dieses Testament ist nicht das, was es vorgibt zu sein. Vielmehr stellt es eine Art Instrument dar. Oder besser gesagt, es ist ein Schlüssel zu einer Tür, hinter der sich des Pudels Kern verbirgt.«

    »Das meinte Domino in Bezug auf die Sache mit Galileo auch.«
    »Ich weiß nicht. Da scheint mehr dahinterzustecken.«
    »Und was glaubst du, wieso Forster mich umbringen wollte?«
    »Da fehlt noch was. Die eigentlich Frage muss lauten: Weshalb er ausgerechnet dich umbringen wollte.«
    »Das ist es ja. Ich meine, selbst wenn der Kerl vorhätte, dass sich die Erde ab morgen in die entgegengesetzte Richtung dreht, wie sollte ich armer kleiner Tropf ihn wohl daran hindern können?«
    »Vielleicht bist du inzwischen so was wie Sand im Getriebe des ganzen Erbprozederes geworden. Vielleicht soll jemand Bestimmtes geschützt werden, solange die Sache noch in der Schwebe ist.«
    »Wer?«
    »Na, du bist der Detektiv.«
    »Und dann der Tod dieses Staranwalts. Solche Typen sind doch käuflich. Weshalb sollte Forster ihn kaltmachen und dann auch noch auf die gleiche Art und Weise wie Adelheid? Ich begreife das nicht. Soweit ich es überblicke, stand der gute Anwalt sogar auf Forsters Seite. Auch er wollte, dass Domino die Megakohle nicht bekommt. Außerdem, killt man einen Anwalt, kommt halt der nächste. Anwälte vermehren sich schneller als Pilze.«
    »Es sei denn, dieser eine Anwalt hat etwas wirklich Unschönes herausgefunden. Etwas, das Forster unbedingt geheim halten möchte.«
    »Sag mal, wollen wir nicht die Plätze tauschen, Liebste? Du spielst in Zukunft Detektivin und ich den Hausmann
und bringe dir jeden Morgen eine frisch erlegte Maus zum Frühstück. Und könntest du mir bitte mit der Schwanzspitze noch mal den Hals kraulen wie eben?«
    Sie kam meiner Bitte nach, und als sie es tat, wurde es mir derart warm ums Herz, dass ich fast platzte. Ich zog es sogar ernsthaft in Erwägung, mich entgegen Blaubarts Ratschlag gleich morgen beim Turniertanzen anzumelden. So orgiastisch frisch fühlte ich mich.
    »Da wären auch diese vielen Artgenossen, die sich am Hofe der vermeintlichen Erbin aufhalten und stündlich mehr werden«, fuhr ich fort. »Bis auf Domino, Herzl und Josef waren sie mir allesamt feindselig gesinnt. Keiner von denen war irgendwie locker drauf oder hat diesen Milliardenwahnsinn

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