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Felix Castor (01) - Den Teufel im Blick

Felix Castor (01) - Den Teufel im Blick

Titel: Felix Castor (01) - Den Teufel im Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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Kaminsims stand. Ich ergriff ihn und nahm einen tiefen Schluck. Ich wusste genug über Pens Kräutermedizin, um sie voller Dankbarkeit zu trinken.
    »Wo ist Matty?«, fragte ich, wobei meine Stimme immer noch ein wenig kratzte.
    »Gegangen«, sagte sie und schob einen weiteren Streifen Fleisch in Arthurs offenen Schnabel, während Edgar geräuschvoll krächzend um seinen verdienten Anteil bettelte. »Tut mir leid, dass ich ihn geschlagen habe. Vor allem, nachdem er mitten in der Nacht hierhergekommen war, um nachzusehen, ob es dir gut geht. Es war nur – ich glaube, ich war ziemlich durch den Wind, nachdem …« Die Pause dehnte sich. »Nachdem ich dieses Ding gesehen hatte.«
    »Schon gut«, beruhigte ich sie. »Matty glaubt an die Kasteiung des Fleisches. Er hätte dir danken sollen.«
    Darauf antwortete sie nichts.
    »Ich tue es«, fügte ich hinzu. »Dir danken, meine ich. Als du hereingestürmt bist und deine Reservoir Dogs -Nummer abgezogen hast, ging mir gerade die Luft aus. Nur wenige Sekunden später hätten höchstwahrscheinlich ein paar innere Organe den Geist aufgegeben.«
    Pen starrte mich mit besorgtem Blick an.
    »Ich werde für das Fenster aufkommen«, fuhr ich fort und war mir bewusst, dass ich nur sprach, um die Stille zu füllen. »Ich bin gerade dabei, einen Auftrag abzuschließen, sodass ich in ein oder zwei Tagen siebenhundert Pfund in der Tasche habe. Die sollten ausreichen, um den Schaden wiedergutzumachen, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf, doch es war nicht die Antwort auf meine Frage. »Fix«, sagte sie bekümmert, »in was zum Teufel hast du dich wieder hineingeritten?«
    »Ich weiß nicht«, gestand ich offen. »Ich weiß nicht, in was ich hineingeraten bin. Aber ich würde es gerne herausfinden.«
    »Es ist doch ein normaler Exorzismus, oder? Was ist das Problem?«
    Ich öffnete die leeren Hände – die minimalistische Form des Achselzuckens. »Ich denke, es wurde persönlich.«
    »Oh Gott, sag das nicht!« Pen sah zutiefst unglücklich aus, und ich konnte mir vorstellen, was sie dachte.
    »Nicht wie bei Rafi«, sagte ich. »Es ist nur – ich bin gestern Nacht fast in einen zehn Meter tiefen Treppenschacht gestürzt, und dieser Geist griff ein und hat mich gerettet.«
    »Der Geist …?«
    »Richtig, und heute Nacht hat irgendein Bastard einen Sukkubus von der Leine gelassen und ihn auf mich angesetzt. Ich will wissen, was ich tue und für wen. Außerdem interessiert mich, um was es geht.«
    Sie nickte langsam. »Gut«, sagte sie. »Das kann ich verstehen.«
    Ich musste den Vorteil nutzen. »Pen, ich bitte dich nur ungern, aber wärst du bereit, mich zu chauffieren? Ich glaube nicht, dass ich mich im Augenblick hinters Lenkrad setzen sollte.«
    *
    Die unauffällige Tür in der Greek Street war geschlossen und verriegelt, aber hinter einem Fenster im zweiten Stock brannte Licht. Zur Zeit, um vier Uhr morgens, machte jemand eine Fotosession oder bekam den Kopf massiert oder wurde spirituell geheilt. Es wurde eine ganze Menge Geld verdient, während die Stadt schlief.
    »Ist dieser Gabe McClennan Exorzist?«, wollte Pen wissen. »Wie du?«
    »Er ist Exorzist«, bestätigte ich. »Aber was du danach sagtest, ist eine Beleidigung, für die ich dich verklagen könnte.«
    In der Tat, in einem Beruf, der nicht gerade für ethische Integrität und Barmherzigkeit bekannt war, stach McClennan als verdrehter, drückebergerischer, hinterhältiger Bastard hervor. Ich kannte zwei oder drei Typen, denen er Kunden, Geld oder Ausrüstung gestohlen und ein halbes Dutzend Storys über Leute, die er über den Tisch gezogen hatte. Jemand hatte mir sogar erzählt, dass McClennan Peckham Steiner, dem reinlichkeitsfanatischen Urvater aller Geisterjäger, einen dicken Batzen Geld mit dem Versprechen abgeknöpft hatte, ihm ein »Schutzhaus« zu bauen, in dem Geister ihm nichts anhaben könnten. Aber Steiner tauchte gewöhnlich früher oder später in jeder Geschichte auf, die Exorzisten einander erzählten. Ich hörte normalerweise nicht auf solches Gerede, es sei denn, ich konnte auf einige persönliche Erfahrungen zurückgreifen, um den Wahrheitsgehalt der jeweiligen Story zu beurteilen, daher legte ich professionelle Höflichkeit an den Tag, als ich Gabe kennenlernte – und im Zuge eines Auftrags hatte er mich sogar einmal um Hilfe gebeten, weil ich aus persönlichem Erleben eine Fabrik in Deptford kannte, die er desinfizieren sollte.
    Ich hatte mich bereit erklärt, ihm zu helfen, und ihm vorgeschlagen, das

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