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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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mittlerweile so stark, dass sie mich irgendwann nicht mehr brauchen.« Ihre Augen glänzten, als sie das sagte. Auch wenn es als Scherz gemeint war, brachte sie es nicht ohne einen scharfen Unterton heraus. Als ob sie jemals ihr kleines Reich aufgeben würde, ohne auf den Wänden Blutspuren und mit Haaren bewachsene Hautfetzen zu hinterlassen.
    »Was unsere Neuerwerbungen betrifft«, fuhr sie aufgeräumt dort, »haben wir zurzeit drei
loup-garous
– darunter einen, der die Fähigkeit hat, Insekten als Wirte zu benutzen und zu verformen. Die identischen Zombie-Zwillinge aus Edinburgh sind jetzt bei uns. Es war ein ziemlich heftiger Kampf, aber es gelang mir doch, den Vorstand des Krankenhauses davon zu überzeugen, dass wir ihnen eine viel bessere Betreuung bieten können. Wir können außerdem Molekül für Molekül ihren Verfall anhand der CAT -Bilder verfolgen und beobachten, inwieweit er bei den beiden Kadavern parallel verläuft.«
    »Solange die Post-mortem-Rechte auch nach der dritten Lesung nicht in Kraft treten«, sagte ich. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Diese Bemerkung bot sich zwingend an.
    J-J ließ sich jedoch nicht provozieren. Sie fuhr mit der Hand durch die Luft und schob dieses unwillkommene Thema energisch an den Rand. »Ich kenne viele Leute in Westminster, Felix«, erklärte sie mir. »Dieses Gesetz wird auf keinen Fall angenommen. Nicht in dieser Form und nicht in dieser Sitzungsperiode. Es wäre das reinste Chaos. Oh ja, irgendwann werden die Toten einen legalen Status erhalten. Es wurde bereits angeregt, mich beim nächsten Gesetzesvorschlag als Beraterin hinzuzuziehen, wenn der aktuelle Entwurf endgültig abgeschmettert wurde.«
    Ich hätte beinahe schallend gelacht.
Können wir Sie zu diesem Schaf-Problem um Rat fragen, Doktor Wolf?
Stattdessen sagte ich: »Du glaubst demnach, es wird niedergestimmt?«
    »Es wird
ausgesessen
«, sagte J-J mit einem Anflug böswilliger Genugtuung. »Sie haben nur zwei Tage für die Debatte reserviert, und vom House of Lords kommen siebenundvierzig Änderungsanträge. Die Regierung wird in einer derart umstrittenen Angelegenheit sicher nicht versuchen, das Parlament in seiner gesetzgeberischen Funktion zu beeinflussen, daher wird ihnen die Zeit knapp, und sie legen die Angelegenheit bis zum Winter auf Eis. Glaube mir, das Ganze wird endlos dauern. Und wenn sie sich schließlich auf ein Gesetz geeinigt haben, dann wird es eine Form haben, die uns erlaubt, so weiterzumachen wie bisher, ohne rechtliche Einschränkungen befürchten zu müssen. Das ist sowieso immer eines der Hauptanliegen jeder Form von Gesetzgebung: Die Regierung will zuallererst vermeiden, dass ihr unter Umständen die Hände gebunden werden.«
    »Und welche Umstände sollten das sein, Jenna-Jane?«
    »Der Zeitpunkt, an dem die Toten in unüberschaubarer Anzahl auferstanden sind und alles darauf hinweist, als würden sie von den Dämonen der Hölle gesteuert.«
    Ich zuckte die Achseln. Das war eine Theorie von vielen. Ich kannte sie alle. »Ich dachte immer, die Dämonen gehen dorthin, wo sie frische Nahrung wittern.«
    »Ich weiß, was du denkst, Felix. Wir haben schließlich mehrfach darüber diskutiert. So wie ich es sehe, hast du die gefährliche Tendenz, die potentielle Bedrohung, die von den Toten ausgeht, zu unterschätzen. In der Vergangenheit wurde diese Tendenz durch deinen Professionalismus gefördert. Ich meine damit deine Fähigkeit, dich nicht von irrelevanten Dingen ablenken zu lassen, während du mit einer speziellen Aufgabe befasst warst. Nach dem was ich gehört habe, hat diese Fähigkeit in den vergangenen Monaten … ein wenig gelitten.«
    Sie musterte mich prüfend und hielt inne. Offenbar erwartete sie, dass ich auf diese Anschuldigung reagierte.
    »Es tut gut zu wissen, dass du dich noch immer für mich interessierst«, sagte ich vage.
    »Das tue ich doch immer, Felix.«
    »Hör mal, Jenna-Jane.« Ich hatte mich lange genug an die Spielregeln zwanglosen Geplauders gehalten, daher fand ich, dass ich allmählich auf den Punkt kommen konnte. »Ich muss mit Rosie sprechen. Es gibt da etwas, das ich sie fragen muss.«
    J-J hob die Augenbrauen. Ich wusste, dass sie es tat, weil die Falte auf ihrer Stirn kurz erschien und gleich wieder verschwand. Die Augenbrauen selbst waren grau wie das Haar auf ihrem Kopf, und bleistiftstrichdünn, so dass man sie nur erkennen konnte, wenn man ganz dicht herantrat.
    »Ich setze dich auf die Warteliste«, sagte sie sanft.
    »Ich

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