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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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den Kopf auf seine zusammengerollte Jacke sinken ließ, fügte er hinzu: »Entschuldige meine drastische Ausdrucksweise, Abbie.«
    Er zog die Decke hoch, um die grässliche Kraterlandschaft seiner Wunden zu verhüllen. »Du kannst dich wieder umdrehen, Liebling«, murmelte er, aber Abbie hatte ihn anscheinend nicht gehört. Ihre körperlose Gestalt, in der Dunkelheit kaum zu erkennen, blieb abgewandt und starrte in die Ecke des Raums, wo der Schatten am tiefsten war. Ich wollte nicht darüber spekulieren, was sie dort sah.
    Ich dachte an meine eigene Infektion. Sie war durch einen einzigen Schnitt ausgelöst worden und hatte mich umkippen lassen wie einen nassen Sack. Es war ein Wunder, dass Peace überhaupt noch bei Bewusstsein war. Das brachte mich zu der Frage, weshalb die
loup-garous
seiner Witterung nicht genauso hatten folgen können wie meiner. Vielleicht hatte dieser schwache Weihrauchgeruch etwas damit zu tun, aber ich war eher bereit, darauf zu wetten, dass Peace sie hatte überlisten können, so wie er mich überlistet hatte. Er war ein raffinierter Hund, kein Zweifel, aber jetzt saß er in der Falle, und ihm gingen die Möglichkeiten aus.
    »Peace«, sagte ich, »was die Aufzeichnung der Anrufe betrifft, haben Sie recht, aber glauben Sie mir, es wird eher schlimmer als besser. Ich denke, dass Sie sehr wahrscheinlich sterben werden, wenn Sie sich nicht von irgendjemandem behandeln lassen.«
    Er hörte schweigend zu und ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen.
    »Carla«, murmelte er schließlich. »Geh zu Carla. Besorge mir mehr Speed. Ich stehe das durch.« Er schloss die Augen, und für einen Moment sah es aus, als sinke er in einen leichten Schlaf, doch dann entblößte er die Zähne in einer schmerzhaften Grimasse und atmete rasselnd aus. »Nein«, sagte er, »das werde ich wohl nicht schaffen, oder?« Er schlug wieder die Augen auf und fixierte mich mit einem beschwörenden Blick. »Ich darf nicht sterben, Castor. Dazu darf es nicht kommen. Wenn ich sterbe, dann werden sie …« Er zögerte, während sein Blick zu Abbie sprang und dann zurück zu mir. »Ich darf sie nicht im Stich lassen.«
    Ich nickte. »Okay«, sagte ich. »Ich kann Ihnen vielleicht verschaffen, was Sie brauchen, ohne mich an ein Krankenhaus oder einen praktizierenden Arzt zu wenden. Darf ich mein Mobiltelefon benutzen?«
    »Um wen anzurufen?« Ich sah, wie er die Fäuste ballte. Sogar ohne seine Waffe und in dem angegriffenen Zustand, in dem er sich befand, musste man ihn als Gegner ernst nehmen. Ich hatte keine Lust, mich mit ihm zu streiten.
    »Eine Freundin«, sagte ich. »Eine sehr alte Freundin. Genauso genommen meine Vermieterin. Die zufälligerweise gerade mit einem Arzt ins Bett steigt. Sie hat es selbst mit den heilenden Händen und praktiziert Ganzheitsmedizin. Sie kriegen also sozusagen zwei für den Preis von einem.« Diese Formulierung erinnerte mich an Susan Book – sie hatte etwas Ähnliches über Juliet und mich gesagt – und für einen Moment kamen mir gewisse Bedenken.
    Peace hingegen entspannte sich ein wenig, als er eine Chance witterte, das Unmögliche zu schaffen.
    »Und kann man ihr trauen?«
    »Absolut. Sie ist nicht einmal fähig zu lügen. Das verbietet ihre Religion.«
    »Eine Gottesanbeterin?« Peace entblößte die Zähne in einem spöttischen Lächeln und fuhr mit einer Hand über seinem Bauch durch die Luft, um anzudeuten, was die Decke wieder verhüllte. »Das haben mir diese verdammten Katholiken angetan.«
    »Nein, Pen hat sozusagen ihre eigene Religion, die nur für sie gilt«, sagte ich. »Glauben Sie mir, sie wird Sie nicht an die Anathemata verraten.«
    Peace nickte bloß und ließ diesen Punkt auf sich beruhen, als wäre er zu schwach, noch länger darauf herumzuhacken. »Na schön«, sagte er. »Ruf sie an. Aber mach ihr klar, dass sie darauf achten soll, dass ihr niemand folgt. Wenn sie dir so nahesteht, wird sie vielleicht ebenfalls beobachtet.«
    Ich rief Pen zu Hause an. Das Rufzeichen erklang sechsmal, und dann schaltete sich der Anrufbeantworter ein. »Hi, hier ist Pamela Bruckner. Ich kann zurzeit nicht selbst ans Telefon kommen …« Pen nahm zu meiner Erleichterung den Hörer ab, während die Nachricht lief. »Hallo?«, sagte sie mit verschlafener Stimme.
    »Pen, ich bin’s. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber dies ist so etwas wie ein Notfall.«
    »Fix? Wo bist du? Es ist …«
    »Zwei Uhr nachts. Ich weiß, ich weiß. Hör zu, du erinnerst dich doch an den

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