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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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zwei Monaten ein paar Spuren und Hinweise, aus denen sich etwas ergeben könnte. Höchstwahrscheinlich aber nicht. Ich bin geduldig. Hab mittlerweile so etwas wie eine Zen-Mentalität entwickelt. Ich lasse mich treiben und warte darauf, was mir begegnet.«
    »Das ist nicht Zen, das ist Tao.«
    »Wie auch immer. Ich lasse mich davon nicht verrückt machen. Aber wenn ich diesen Bastard finde, reiße ich ihm jeden verdammten Zahn mit der Zange einzeln aus dem Maul.« Bourbons Gesichtsausdruck verändert sich und wurde plötzlich auf eine leicht ungesunde Art und Weise lebhafter. »Weshalb fragst du überhaupt? Hast du irgendetwas gehört? Ich zahle für Informationen eine Belohnung, weißt du.«
    »Wenn ich etwas höre, gebe ich es gleich weiter«, versicherte ich ihm hastig. »Scheiß auf die Belohnung. Nein, ich bin hierhergekommen, weil ich jemanden suche. Vielleicht kannst du ihn mir zeigen, wenn er hier ist.«
    »Schieß los.«
    »Dennis Peace.«
    »Ja, ich kenne Peace.« Deshalb war ich direkt zu Bourbon rübergegangen, als ich ihn gesehen hatte. Er kannte jeden. »Es scheint, als sei er plötzlich richtig in Mode gekommen. Willst du mit ihm irgendwelche Geschäfte machen?«
    »So könnte man es nicht nennen, nein.«
    »Was dann?«
    »Ich muss ihn im Zusammenhang mit einem Klienten sprechen. Es könnte sein, dass er etwas an sich genommen hat, das ihm nicht gehört.«
    »Hah.« Bourbon schien über diese Andeutung nicht im Mindesten überrascht zu sein. »Nun, möglich ist das schon. Wäre nicht das erste Mal, wie ich zugeben muss. Er war schon immer ein ziemlich wilder Kerl. Ich erinnere mich, wie er eines Abends in die Bar kam und etwas über Messerkämpfe faselte. Ich stellte ihn wegen seiner Geschichte zur Rede, weil sie klang, als erzähle er Scheiß. Deshalb zog er sein Hemd hoch und zeigte mir seine Narben. Da wären sogar dem lieben Gott die Tränen gekommen. Er sah aus, als habe Boris Karloff ihn tranchiert und anschließend wieder zusammengeflickt.«
    »Hatte er sich mit jemandem angelegt und verloren?«, fragte ich und versuchte, dieses Echo irgendwie einzuordnen.
    »Er hat sich mit Stig Matthews geprügelt. Beide haben verloren. Beide landeten im Krankenhaus.«
    Ja, das hatte ich gehört. Zwei Männer schlugen aufeinander ein, bis beide mit gebrochenen Nasen und zermanschten Gesichtern umfielen. So etwas ließ einen Macho immer schlecht aussehen.
    »Ich dachte, er würde sich neuerdings ein wenig zusammenreißen«, sagte Bourbon nachdenklich. »Ein wenig ruhiger werden. Jedenfalls ist es das, was die Leute mir erzählen. Er kam als völlig anderer Mensch aus Amerika zurück. Aber ich kann dir sowieso nicht helfen, Fix. Er ist nicht hier.«
    »Du bist dir offenbar ziemlich sicher.«
    »Nun ja, ich habe ihn vor etwa einer halben Stunde hinausgehen sehen. Sah ein wenig mitgenommen aus, muss ich zugeben – als hätte er längere Zeit nicht geschlafen. Er hat sich von Carla ein paar FF s geholt und gleich an Ort und Stelle zwei Stück eingeworfen. Dann ist er sofort wieder verschwunden. Hat sich noch nicht einmal Zeit für einen Drink genommen.«
    Verdammt. Da war ich ihm verdammt nahe gewesen. Aber knapp daneben ist auch vorbei. »Ist Carla noch hier?«, fragte ich. Bourbon schaute sich ein paar Sekunden lang um, dann deutete er auf eine Respekt einflößende Rothaarige in der Nähe der Bar. Sie unterhielt sich angeregt mit einem Typen mit nackten Armen, der so dicht tätowiert war, dass es schwer war, seinen Gesichtsausdruck zu erkennen. In anderer Gesellschaft hätte er einen nervös machen können. Neben Carla verblasste er jedoch und verschmolz mit dem Hintergrund.
    »Danke, Bourbon. Demnach war Peace also Stammgast im alten Laden. Weißt du sonst noch etwas von ihm?«
    »Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was ich höre, und dem, was ich weiß, Fix. Peace ist der Typ Mann, über den die Leute sich gern Geschichten erzählen – aber du weißt ja, wie es ist. Viele dieser Geschichten hat man schon von anderen Leuten gehört, und man wird sie auch in Zukunft immer wieder hören. Die Leute wechseln, aber die Geschichten bleiben gleich. Alles, was ich weiß – und das mit einiger Sicherheit – ist, dass er vor längerer Zeit eine Gummiente war. Dass er zur
Collective
gehörte. Jetzt ist er allerdings nicht mehr dabei. Er hatte von den ständigen Streitigkeiten genug. Und ich glaube, er meinte mal zu mir, er sei ein Freund von Rosie Crucis, obwohl er, soweit mir bekannt ist, nicht zu dem Team

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