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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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aufnehmen, die mehr als zehn Jahre alt war. Es war eine Sackgasse. »Hast du sonst noch was?«
    »Ich habe eine Menge.« Nicky klang beleidigt – als ob ich die Qualität seiner Informationen infrage stellte. »Diese Westafrika-Geschichte ist nur die Spitze des Eisbergs. Dieser Typ war in seiner Jugend ein echtes Früchtchen – war an jedem Scheiß beteiligt und steckte ständig bis zum Hals in allen möglichen Schwierigkeiten. Absolvierte ein kurzes Gastspiel beim Militär – Royal Artillery –, dann quittierte er praktisch einen Tag vor seiner unehrenhaften Entlassung den Dienst und verdiente sich danach eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt auf der Straße. Dabei fügte er der Liste seiner diversen Vergehen ein paar neue Posten hinzu – Einbruchdiebstahl, Hausfriedensbruch, Körperverletzung. Manchmal blieb etwas hängen, manchmal nicht.«
    »Aber keine weiteren Gefängnisstrafen?«
    »Nein. Dafür war er zu viel auf Achse. Lebte seine Form von Jetset. Trieb sich auf der ganzen Welt herum. Für einige Zeit war er in den Staaten und kam dort mit Anton Fankes Verein in Kontakt.«
    »Anton Fanke? Wer ist das?«
    »Was, du hast noch nie etwas von der Satanic Church of America gehört?«, fragte Nicky ungläubig.
    »Offensichtlich nicht«, antwortete ich.
    »Fanke ist einer von diesen religiösen Gurus wie Bhagwan oder Sun Myung Moon. Nur wird in dieser Religion dem Teufel gehuldigt. Du kennst diese Typen – sie schicken ihre Millionen Anhänger auf die Straßen, um den Passanten Blumen zu verkaufen, damit sie sich Luxusautos und teure Apartments leisten können.«
    »Hab schon verstanden. Ist Peace demnach ein Satanist?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht. Ich sage nur, dass sein und Fankes Name in einem Atemzug genannt wurden. Damals gab es irgendein Gerichtsverfahren, in das beide verwickelt waren. Die Einzelheiten habe ich bisher noch nicht ausgraben können.«
    Es war eine beunruhigende Vorstellung. Wenn die Vermutung der Torringtons zutraf, benutzte Peace Abbies Geist, um eine beendete Beziehung wieder aufleben zu lassen. Aber wenn er sich mit Geisterbeschwörung und Nekromantie beschäftigte, dann war alles möglich.
    »Danke, Nicky«, sagte ich. »Mach nur so weiter.«
    »Tue ich, klar, du hast ja auch eine Menge bezahlt. Ist mal was anderes.« Er legte auf.
    Ich wollte in diesem Moment wirklich nicht über die möglichen Folgen dessen nachdenken, was er mir erzählt hatte, oder über die bizarren, weitschweifigen Drohungen und Warnungen, die die Werwölfe ausgestoßen hatten. Um ganz ehrlich zu sein, war dies einer der stressigsten Montage, die ich je erlebt hatte. Halb weggetreten ließ ich mich ins Bett fallen und schlief sofort ein.

    Ich hatte einige wirklich hässliche Träume mit Männern, die wie Katzen miauten und mich aus allen möglichen Richtungen ansprangen, und von einem kleinen Mädchen, das begleitet von lautem Glockengeläut durch ein Labyrinth aus grauen Steinen wanderte. Glücklicherweise blieben die Details nicht in meinem Gedächtnis haften, als ich aufwachte.
    Dafür blieben jedoch die Kopfschmerzen erhalten. Sie fühlten sich an wie ein schlimmer Kater, aber wenn ich mir den Vorabend in Erinnerung rief, kam es mir nicht so vor, als ob ich über die Stränge geschlagen hätte. Ich konnte mich nur an den Whisky entsinnen, den ich getrunken hatte, um die Schmerzen zu betäuben, während Pen die Stichwunde mit TCP und Lavendelseife säuberte.
    Die Wunde. Sie fühlte sich unangenehm heiß an, war jedoch nicht sehr schmerzhaft. Ich betastete sie behutsam und beugte meinen Arm in verschiedene Richtungen, um zu überprüfen, wie gut er sich bewegen ließ. Zwar war er noch ein wenig steif, aber alles in allem war es bei Weitem nicht so schlimm wie am Vortag. Als Konzertpianist hätte ich mir wahrscheinlich Sorgen gemacht. Doch als menschliches Wrack, das ich war, hoffte ich, dass keine schlimmeren Schäden zurückblieben.
    Es war etwa sechs Uhr morgens, und Pen schlief noch. Zumindest war aus dem Keller außer einem gelegentlichen Knarren und Rascheln, wenn Edgar oder Arthur auf ihren Schlafplätzen herumrutschten oder die knochigen Schultern bewegten, nichts weiter zu hören. Ebenso wie Rost schlafen Raben nie. Ich ging in die Küche und brühte Kaffee auf. Dann trank ich drei Tassen, während ich in Pens Stadtplan blätterte und eine Route nach Thamesmead zusammensuchte. Mit dem Wagen hinzufahren hätte keinen Sinn – ich müsste den Blackwall Tunnel oder die Woolwich Ferry nehmen, beides ein

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