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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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tiefblaue Dunkelheit! Er drehte sich unter Wasser einmal um die eigene Achse und kämpfte sich zurück an die Wasseroberfläche. Doch es war weitaus mühsamer, als er erwartet hatte. Die nasse Kleidung, die Kälte und der Schreck ließen ihn nur im Zeitlupentempo vorwärtskommen. Es erschien ihm wie eine halbe Ewigkeit, bis er endlich aus dem eisigen Wasser auftauchte.
    »Hierher, Just, gib mir deine Hand!«, keuchte Bob, der von Peter gehalten wurde, damit er nicht auch noch ins Wasser fiel.
    »Hast du dich verletzt? Ist alles klar?«, redete er weiter, während er Justus’ kalte Hand packte und den Ersten Detektiv langsam zu sich herzog.
    »Ich glaube n-nicht«, erwiderte Justus verstört. Seine Lippen waren blau vor Kälte, und sein Atem ging stoßweise. »Ich glaube nicht«, wiederholte er noch einmal leise, als könnte er es selbst nicht fassen.
    Kurz darauf stand er neben seinen beiden Freunden sicher an Land und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Verletzt war er tatsächlich nicht, obwohl der Sturz auch sehr böse hätte ausgehen können, wie Justus mit einem Blick auf die scharfkantigen Felsen im Wasser feststellte. Aber nass war er bis auf die Haut.
    »D-der See muss noch durch eine u-unterirdische Quelle gespeist werden. Das Wasser ist v-verdammt ka-ka-kalt!«, schnaufte Justus und sprang von einem Bein aufs andere. »Gott sei Dank ist es hier drin einigermaßen wa-warm.« Er schlug sich mit überkreuzten Armen auf die Brust, um die Kälte aus dem Körper zu treiben, und atmete schnell ein und aus. Plötzlich blieb er stehen und sah für einen Moment mit den verschränkten Armen wie ein buddhistischer Mönch aus, der sich gleich vor einer Statue verneigen wollte.
    »Justus?« Peter sah seinen Freund fragend an. »Alles klar?«
    »Fällt euch was auf?«, sagte Justus und ließ die Arme sinken.
    »Äh ... du bist nass?« Bob sah den Ersten Detektiv von oben bis unten an, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen.
    »Nein, nicht an mir! Hier drin! Fällt euch hier nichts auf?«
    Peter und Bob sahen sich um, konnten aber auch in der Höhle nichts entdecken, was irgendwie auffällig gewesen wäre.
    »Was meinst du? Hier ist doch alles in Ordnung! Absolut ruhig!« Bob zuckte mit den Schultern.
    »Genau das meine ich ja, Kollegen! Obwohl ich mit einem wohl nicht zu überhörenden Geräusch in den See gefallen bin, ist nichts weiter passiert. Keiner der Schurken weit und breit!«
    Verdattert drehten sich Peter und Bob zum Strand hin um.
    »Tatsächlich!«
    »Und wisst ihr, was das heißt?«, fragte Justus aufgeregt. »Das heißt, dass wir hier im Augenblick wirklich freie Bahn zu haben scheinen! Die Höhle ist im Moment offenbar leer, und im U-Boot scheint definitiv niemand mehr zu sein, denn der hätte mich sicher gehört. Die sind vermutlich alle draußen und suchen dort nach uns!«
    »Dann nichts wie los!«, meinte Bob. »Lasst uns zunächst den Ausgang suchen, durch den die Typen vorhin gegangen sein müssen, als sie hinter uns her waren. So wissen wir wenigstens noch einen anderen Weg hier raus.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, entgegnete Justus. »Es gibt etwas viel Interessanteres hier, das wir uns zuerst ansehen sollten.«
    »Und was?«, wollte Peter wissen.
    Wortlos nickte Justus hinüber zur Anlegestelle, wo nach wie vor das U-Boot vertäut lag.
    »Das ist nicht dein Ernst?«, stieß Peter erschrocken hervor. »Du willst da rein?«
    »Ja, sicher! In dem U-Boot finden wir vielleicht die Antworten auf eine Menge Fragen.«
    »Oh, Leute, ich weiß nicht!«
    »Peter! Ich sag’s gerne noch mal: Wir ...«
    »... müssen die Initiative ergreifen«, nahm Peter Justus das Wort aus dem Mund. »Ja, ja. Ich weiß, ich weiß!«
    »Aber nur einer von uns sollte da reingehen. Die anderen bleiben draußen und halten Wache«, schlug Bob vor.
    Justus nickte. »Okay. Dann will ich mal los. Und ihr ...«
    »Äh ... Justus«, unterbrach ihn Bob, »ich drängel mich zwar ungern vor, aber es wäre wohl besser, wenn ich da reinginge.«
    »Und wieso, wenn ich fragen darf?« Der Erste Detektiv ließ sich höchst ungern das Heft aus der Hand nehmen. Schließlich war er der Chef ihres Unternehmens.
    »Na, sieh dich doch mal an! Wenn du da reingehst, hinterlässt du überall Wasserlachen, so nass wie du bist. Da könnten wir gleich eine Zettel ins U-Boot legen, auf dem steht: Halloho! Jetzt haben wir auch gesehen, was in eurem U-Boot ist! «
    Justus sah an sich hinab und musste einsehen, dass Bob recht hatte. Denn da, wo

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