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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Bischofssitz in Périgueux, erhielt er zur Antwort. Ob dort auch Urkunden aus der Privatkapelle des Châteaus zu finden seien? Natürlich, antwortete der Priester. Wieso er sich dafür interessiere?
    »Ich muss nur ein paar Namen und Daten überprüfen«, antwortete Bruno. »Auf Taufurkunden steht immer der vollständige Name, nicht wahr?«
    »Ja, früher wurden häufig sogar die Namen sämtlicher Paten mit aufgeführt«, sagte Pater Sentout. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    »Kennen Sie vielleicht die Namen der Beichtväter von Madame de la Gorce? Wahrscheinlich haben sie auch die Taufen in der Familie vorgenommen.«
    »Das nehme ich doch an. Weil Saint-Philippon zu meiner Gemeinde zählt, müssten die Unterlagen hier bei uns ziemlich vollständig sein. Wie weit reicht Ihr Interesse zurück?«
    »Bis 1945, wenn möglich.«
    »Herrje, dann müsste ich wohl die Archive meiner Vorgänger öffnen. Ist es dringend?«
    »Ich fürchte ja.« Bruno schwieg. Nach einer kurzen Pause sagte er: »Noch etwas, Pater. Als wir heute Vormittag zur auberge gefahren sind, schien Sie etwas verunsichert zu haben. Haben Sie von den Gästen des Hotels irgendjemanden wiedererkannt?«
    »Nein, es war etwas anderes«, antwortete der Priester ein wenig vorschnell. »Nichts Wichtiges.«
    Nachträglich fragte sich Bruno, ob Pater Sentout auf einer seiner Dienst- oder Privatreisen nach Paris Béatrice in ihrer Eigenschaft als Escortdame kennengelernt haben mochte. Doch er verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Sentouts Haushälterinnen waren für ihre Frömmigkeit und Biederkeit bekannt, und Bruno hatte auch noch nie gehört, dass dem kleinen Gottesmann irgendwelche Abwege unterstellt worden wären. Bruno hielt das kirchliche Gebot der Priesterkeuschheit zwar für absurd, war aber überzeugt, dass Pater Sentout danach lebte. Trotzdem nahm er sich vor, seinem Verdacht, so vage er auch sein mochte, nachzugehen. Als er wieder in seinem Transporter saß, nahm er den Ordner zur Hand, den er zusammen mit seiner Post und den beiden Faxen von Isabelle aus dem Büro mitgenommen hatte. Der Ordner enthielt die ausgedruckten Fotos des Familienstammbaums aus der Familienbibel im Roten Château, die er mit seinem Handy aufgenommen hatte. Manche Namen in dem Stammbaum – Gondrin, Pardaillan, Antin und Mortemart – hatten ihn schon beim ersten Blick stutzig gemacht, und als er jetzt in seinem Notizbuch nachblätterte, stellte er fest, dass die verschiedenen Gesellschaften, die an dem Projekt des Grafen in Thivion beteiligt gewesen waren, dieselben Namen trugen.
    Kurz entschlossen rief Bruno die Telefonauskunft an und ließ sich die Nummer des Pariser Architekturbüros geben. Dort verlangte er, mit dem Geschäftsführer verbunden zu werden. Als eine Frau antwortete, stellte sich Bruno vor und fragte, wer ihm über die Pläne für die Sporthalle in Saint-Denis Auskunft geben könne.
    »Pläne für einen solchen Auftrag liegen mir nicht vor«, sagte die Frau nach einer längeren Pause, während der Bruno Tastengeräusche hörte.
    »Der Auftrag müsste von César de Vexin erteilt worden sein. Die Sporthalle steht im Zusammenhang mit dem Feriendorf, das Sie hier in unserer Stadt hochziehen wollen.«
    »Von Saint-Denis habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Und von Saint-Philippon?«
    »Auch nicht.«
    »Der Auftraggeber ist vielleicht die Fondsgesellschaft Antin.«
    »Wir haben hier ein Bauprojekt unter dem Titel ›Thivion‹.«
    »Dann sind wir auf der richtigen Spur«, sagte Bruno. Es wurde wieder still in der Leitung. Nach einer Weile meldete sich die Frau zurück, ihre Stimme verriet Argwohn.
    »Wer, sagten Sie, sind Sie?«
    Bruno antwortete, nannte die Telefonnummer des Bürgermeisteramtes und schlug vor, dass sie dort anrief, um sich seine Identität und die Nummer seines Handys bestätigen zu lassen.
    »Ich misstraue nicht Ihnen, sondern dieser Gesellschaft«, entgegnete die Frau. »Wir werden jedenfalls nie mehr für sie tätig werden. Sie schuldet uns immer noch unser Honorar, das wir nun einklagen müssen. Ganz davon abgesehen haben wir noch nie eine Sporthalle gebaut.«
    »Aber die Pläne dafür tragen Ihren Stempel«, sagte Bruno.
    »Dann wollte Sie jemand täuschen«, versicherte sie ihm. »Würden Sie uns bitte eine Kopie davon zukommen lassen? Damit wir sie in unsere Klage mit aufnehmen können.«
    Nach dem Gespräch mit der empörten Architektin meldete sich Bruno bei Michel von den Stadtwerken, um ihn über den Stand der Dinge zu

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