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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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weitestgehend bestätigt. In eine neu eingerichtete Datei seines Schreibprogramms kopierte er Ausschnitte aus Lemontins Akte sowie Mitschriften aus dem Gerichtsverfahren gegen Foucher und fasste auf einer Seite die für ihn wichtigsten Ergebnisse zusammen. Diese druckte er für den Bürgermeister aus und schickte eine Kopie an Jean-Jacques mit der Bitte, er möge seine Kollegen vom Betrugsdezernat dazu bewegen, zumindest erste Ermittlungen aufzunehmen.
    Der Bürgermeister war in seinem Gewächshaus und pflanzte Setzlinge, als Bruno kam. Der kleine Balzac erkannte ihn sofort und putzte ihm mit seinen langen Ohren die Schuhe, worauf Bruno ihn hochhob, Mangin seinen Bericht über die Ferienanlage zusteckte und ihm außerdem ausrichtete, dass Francette und ihre Mutter angeblich nicht genug Geld für Junots Beerdigung hatten. Der Bürgermeister wischte sich die Hände an der Hose ab, nickte und las aufmerksam zuerst Isabelles Mails und danach Brunos Zusammenfassung durch.
    »Ich treffe mich morgen Nachmittag mit dem Conseil-Général in Périgueux und werde in seinem Büro eine Kopie hiervon abgeben. Mal sehen, was den Experten einfällt, wie wir uns im weiteren Verlauf des Projekts schützen können«, sagte der Bürgermeister. »Vielleicht sollte ich auch den Präfekten einschalten, damit er sich ein Bild macht. Übrigens, Sie haben ein sehr intelligentes Hündchen. Es hat im Garten herumgeschnüffelt und ist dann zielsicher auf Bardots Grab zugelaufen, hat den Kopf gehoben und wie ein kleines Kind geheult. Mir kamen die Tränen.«
    Bardot war die Basset-Hündin des Bürgermeisters gewesen, ein Tier mit unübertroffenen Fähigkeiten als Jagdhund und die Mutter von Gigi, den der Bürgermeister Bruno zum Einstand als Stadtpolizist von Saint-Denis geschenkt hatte. Bruno hatte geholfen, das Grab für Bardot auszuheben.
    »Was ich noch sagen wollte: Der Baron, Adrien vom Verkehrsamt und Florence waren hier, um mir mitzuteilen, dass die Vorbereitungen für die Feier in der Höhle gut vorankommen. Florence kümmert sich mit Marcel um Beleuchtung und Ton. Sieht so aus, als würde uns eine tolle Show bevorstehen. France Bleu Périgord hat die Veranstaltung angekündigt und ein Telefoninterview mit mir gemacht. Auch Pater Sentout war im Radio zu hören. Er sagte, der Bischof habe das Exorzismusritual genehmigt. Heute Abend sollen auch noch Marcel und Florence interviewt werden. An Publicity mangelt es also nicht. Wenn ich richtig informiert bin, war Paris Match mit der Nachricht am schnellsten. Kann es sein, dass Sie dahinterstecken?«
    Bruno gestand und machte sich auf einen Wutausbruch des Bürgermeisters gefasst.
    »In diesem Fall will ich ausnahmsweise nichts sagen. Aber in Zukunft möchte ich Sie doch bitten, mich vorher in Kenntnis zu setzen, damit ich mich auf die zahllosen Anrufe der Presse einstellen kann. Sie können jetzt gehen. Wir sehen uns spätestens morgen in der Höhle.«
    Als Bruno mit seinem Welpen im Arm davonzog, ging ihm die freundliche, aber unmissverständliche Zurechtweisung des Bürgermeisters durch den Kopf. Manche seiner Vorgesetzten beim Militär, angeblich besonders gut ausgebildete Offiziere, hätten sich vom Bürgermeister durchaus eine Scheibe abschneiden können. Seine Art der Geschäfts- und Personalführung war beispielhaft.
    Balzac zitterte aufgeregt, als Bruno den Wagen in Pamelas Hof abstellte, und kaum war die Tür geöffnet, sprang der Kleine nach draußen und tippelte auf den Stall zu. Bruno wusste, dass Fabiola noch in der Klinik zu tun hatte. Also würde er sich an diesem Abend um Victoria und Bess kümmern müssen. Aber zuerst wollte er Pamela anrufen und sie fragen, wie lange sie noch in Schottland bleiben wolle.
    »Ich bin gerade im Stall und werde gleich ausreiten«, sagte er, als sie sich meldete.
    »Ich werde über Ostern zurückkommen«, erklärte sie und fügte hinzu, dass sie einen Billigflug für Karfreitag gebucht habe.
    Sie habe mit ihrer Bank gesprochen, fuhr sie fort, und mache sich viele Gedanken über Geld. Um die Pflege ihrer Mutter bezahlen zu können, würde sie wahrscheinlich deren Haus verkaufen müssen. Aber vorher müsse sie beim Vormundschaftsgericht eine Vollmacht erwirken, und dann wäre der Erlös aus dem Verkauf des Hauses zweckgebunden für die Pflege ihrer Mutter. Dabei habe sie damit gerechnet, etwas zu erben, um ihre Hypothek in Frankreich abzahlen zu können. Bruno spürte, was Pamela hauptsächlich umtrieb, nämlich die Möglichkeit, zu ihrem

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