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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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sie auf, die da im Sessel saß, und drehte sich um, und er sah, daß es Frau Sjöblom war, ja, genau so hatte er sie sich vorgestellt. Sie war mächtig alt und runzelig und hatte graue Haare und freundliche Augen und eine kleine, lustige Nase. Aber sie starrte ihn an, als sähe sie einen Geist.
    »Ich bin nicht so gefährlich, wie ich aussehe«, versicherte Pelle mit bebender Stimme.
    Da lachte Frau Sjöblom.
    »Ach, wirklich nicht? Bist du nicht so furchtbar gefährlich, wie du aussiehst?«
    »Nein, gar nicht«, sagte Tjorven und hob den Kopf über das Fenstersims. »Guten Tag, Tante Sjöblom!«
    Frau Sjöblom schlug die Hände zusammen.
    »Was ist denn das, um alles in der Welt? Ist das nicht die Tjorven?«
    »Doch, das scheint wohl so«, sagte Tjorven. »Und dies ist Pelle. Er will das Schreinerhaus kaufen. Das kann er doch kriegen, ja?« Frau Sjöblom lachte, das schien etwas zu sein, das ihr leichtfiel, und dann sagte sie:
    »Ich mache im allgemeinen keine Geschäfte mit Leuten, die draußen vor dem Fenster hängen. Es ist wohl das beste, ihr kommt herein.«
    Und es war gar nicht so schwer, mit Frau Sjöblom zu reden, wie Pelle gedacht hatte.
    »Habt ihr Hunger?« war das erste, was sie sagte. Man stelle sich vor, was für ein glänzender Anfang!
    Und dann nahm sie sie mit in die Küche und setzte ihnen Butterbrote vor und Milch, Schinkenbrote und Käsebrote und Brote mit Kalbsbraten und Gurke. Sie kamen hier unversehens zu einem richtigen Festschmaus! Und während dieser Schmaus stattfand, erzählten sie ihr alles. Von Mattsson und Karlberg und Lotta und von Vesterman und Jocke und Moses und Totti und Jumjum und Bootsmann und von allem, was sich auf Saltkrokan zugetragen hatte.
    Von Lotta Karlberg erzählte Tjorven besonders viel.
    »Bongalo«, sagte sie. »Findest du das nicht blöde, Tante Sjöblom?«
    O doch, Tante Sjöblom fand einen »Bongalo« blöde, jedenfalls auf Saltkrokan, und was den Gedanken anbetraf, das Schreinerhaus abzureißen, so hatte sie noch nie so etwas Dummes gehört!
    Auch noch Blasen an den Füßen, dachte Melcher. Blasen an den Füßen und Staatsstipendium und ich weiß nicht, was noch alles, an einem einzigen Tag, das ist zuviel! Er rannte aber entschlossen weiter, Johann und Niklas auf den Fersen. Es galt, Mattsson nicht aus den Augen zu verlieren. In seinem häßlichen karierten Anzug ging er vor ihnen her durch die Straßen wie ein Leitstern, und der führte sie zu einem kleinen gelben Haus, das zwischen Goldregen und wildem Jasmin stand.
    Als Mattsson gerade an der Tür geklingelt hatte, trat Melcher zu ihm heran. Niemand sollte ihn daran hindern, ein Wort mitzureden. Herr Karlberg wurde ärgerlich.
    »Nein, Herr Melcherson, jetzt muß ich doch aber bitten! Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen?«
    »Ich habe wohl das Recht, mit Frau Sjöblom zu sprechen, wenn ich will«, sagte Melcher zornig.
    Mattsson warf ihm einen kalten Blick zu.
    »Ich dachte, es wäre Ihnen klar, Herr Melcherson, daß ich die Geschäfte für Frau Sjöblom wahrnehme? Was, meinen Sie, sollte es Ihnen denn nützen, mit ihr zu reden?«
    Nein, Melcher wußte nur zu gut, daß es nichts nützte, aber einen letzten Versuch mußte er machen, und den wollte er mal sehen, der ihn daran hinderte!
    Da wurde die Tür geöffnet, und Frau Sjöblom stand vor ihnen. Mattsson stellte vor: »Dies ist Herr Direktor Karlberg, der das Schreinerhaus kaufen möchte.«
    Melchers Anwesenheit übersah er absichtlich. Und Frau Sjöblom begrüßte Direktor Karlberg, sie musterte ihn von oben bis unten. Melcher hüstelte bescheiden. Wenn sie ihn doch nur einmal ansehen wollte, wenn er nur ihren Blick einfangen könnte, dann würde sie vielleicht begreifen, daß es hier ums Leben ging. Aber Frau Sjöblom sah Melcher nicht an, sie schaute Karlberg an, und dann sagte sie ruhig und leise:
    »Das Schreinerhaus habe ich schon verkauft.«
    Es war, als hätte sie eine Bombe geworfen. Mattsson starrte sie mit einem Schafsgesicht an.
    »Verkauft?«
    »Verkauft?« sagte Karlberg. »Wie meinen Sie das?«
    Melcher spürte, daß er blaß wurde. Nun ja, dann war alle Hoffnung vergebens. Endlich war es ganz und gar vorbei. Es war einerlei, wer das Schreinerhaus gekauft hatte, für ihn und seine Kinder war es bis in alle Ewigkeit verloren! Und das hatte er ja im Grunde die ganze Zeit gewußt. Merkwürdig war nur, daß es trotzdem so weh tun konnte, als er es bestätigt bekam.
    Johann und Niklas fingen an zu weinen, ein leises, bitteres Weinen, das sie

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