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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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selbst um diese Jahreszeit noch über die Brüstung und erfüllte das Wohnzimmer mit dem typischen Duft von Geranien. Die zierliche ältere Dame war sichtlich aufgeregt, als sie die vier Herren bat, Platz zu nehmen und ihnen Getränke anbot. Volker hatte die ›Herren vonder schwedischen Polizei‹ vorgestellt, und Lundquist war Frau Schuster sehr dankbar dafür, dass auch sie sich um eine besonders deutliche Aussprache bemühte.
    »Ja, aber die Polizei aus St. Peter war doch schon bei mir. Ich hab den beiden Beamten doch alles erzählt«, meinte sie mit leisem Vorwurf in der Stimme, als Volker ihr erklärte, warum sie gekommen waren.
    »Schon – aber die Kollegen möchten sich ihr eigenes Bild machen. Und …«, setzte er jovial hinzu, »vielleicht fällt Ihnen ja auch noch etwas ein.«
    »Wie kann ich also weiterhelfen?«
    Karl übernahm die Einleitung des Gesprächs:
    »Frau Schuster, aus unseren Unterlagen geht hervor, dass Ihre Nachbarin durchaus häufiger unterwegs war, ohne Sie zuvor in Kenntnis zu setzen. Das ist doch so richtig?« »Ach ja«, die alte Dame schmunzelte nachsichtig. »Sie verreist eben gerne. Alles bis ins Detail vorausdenken heißt den Urlaub planen, und Planung ist das Ende einer jeden Lebensfreude, sagt sie immer. So verzichtet sie eben darauf. Natürlich führt so eine Haltung auch schon mal zu Unstimmigkeiten und Verärgerung – aber das legt sich meist schnell wieder.«
    »Welche Art von Unstimmigkeiten?«, hakte Karl nach.
    »Nicht der Rede wert. Manche Menschen fühlen sich eben gleich verletzt, wenn Absprachen nicht eingehalten, oder Aufgaben einfach delegiert werden, ohne die Betroffenen vorher um ihre Hilfe gebeten zu haben – all diese Kleinigkeiten.«
    »Und das führt zu Streit mit den Nachbarn und der Familie?«
    »Nun ja. Das bleibt dann eben manchmal nicht aus. Sie nennt es ihre ›liebenswerten Schrullen‹. Aber die machen sie mitunter bei Damen unseres Alters etwas unbeliebt. Inder Regel kann sie die Wogen sehr schnell glätten. Weil sie eben wirklich liebenswerte Seiten hat.«
    Sie warf einen unruhigen Blick in die Runde: »Aber – sehen Sie – ich verstehe diese ganze Aufregung gar nicht. Wollen Sie mir nicht erklären, was eigentlich los ist?«
    »Woher wussten Sie denn, dass Frau Helm verreist war – wenn sie doch nicht Bescheid gesagt hat?«, fragte Karl ruhig weiter und ignorierte die Frage der alten Dame.
    Sie haben ihr von der Leiche nichts erzählt!, wurde Lundquist plötzlich klar. Vielleicht, weil sie Frau Schuster nicht beunruhigen wollten. Er fühlte sich trotzdem mit einem mal sehr unbehaglich. Bleibt nur zu hoffen, dass Frau Helm nicht unsere Tote ist – dann war es ja möglicherweise gar nicht falsch, die sympathische Nachbarin nicht mit ihrem Leichenfund zu belasten. Aber, wenn doch … Lundquist suchte nach einem Taschentuch und tupfte sich vorsichtig die schmerzende Nase.
    »Ach – sie braucht sich doch bei mir nicht abzumelden! Ich habe schon immer respektiert, dass sie sich frei und ungebunden fühlen will. Wenn sie für einige Zeit verreist, klebt sie mir einen Zettel an die Tür – so einen bunten Haftzettel. Dann weiß ich, dass ich Blumen und Garten versorgen soll«, Frau Schuster lachte leise.
    »Auf diesen Zettel schreibt sie aber nicht, wohin sie fährt und wann sie wiederkommt?«, vergewisserte sich Knyst. Frau Schuster warf ihm einen mütterlichen Blick zu.
    »Sie sprechen aber gut Deutsch«, lobte sie den jungen Mann, der prompt rot wurde. »Nein – sie hasst es sich festzulegen. Sie schreibt mir immer eine Karte aus dem Urlaub. Das vergisst sie nie. Und als Dankeschön bringt sie mir auch schon mal etwas von ihren Reisen mit«, erklärte die Nachbarin geduldig. »Hören Sie – ich glaube, sie wird sich furchtbar aufregen, wenn sie nach ihrer Rückkehrerfährt, dass die Polizei sich nach ihr erkundigt hat – oder suchen sie sogar nach ihr?«, meinte sie beunruhigt.
    »Haben Sie auch in diesem Sommer Post von ihr bekommen?«, fragte Karl unbeirrt weiter, ohne auf ihre Frage einzugehen.
    »Ja – selbstverständlich. Sie hat mir eine Reihe von Karten geschickt. Möchten sie die gerne sehen?«
    Ehe einer der Männer noch antworten konnte, war sie schon aufgestanden und zur Tür gehinkt. Im Licht der Deckenlampe blitzte an ihrem rechten Bein eine glänzende Metallschiene auf.
    »Sie hatte Polio, als sie acht Jahre alt war. Seit dieser Zeit kennt sie auch Frau Helm. Praktisch eine Sandkastenbeziehung. Irgendwann kam Frau Helm dann auf

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