Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
entgegen. »Nimm mich. Sofort.«
»Nicht heute«, antwortete er fest und streichelte über ihren Bauch. Tony winselte und hoffte, er würde seine Worte Lügen strafen und sie doch noch zum Orgasmus bringen.
»Strafe muss sein, Julie.« Er küsste sie liebevoll auf die Stirn und strich ihr ihre verschwitzten Haare zurück. Dann nahm er ihr die Augenbinde ab. »Vielleicht erlaube ich es dir bei unserem nächsten Treffen. Wenn du dich nicht ganz so dumm anstellst wie heute.«
Beiläufig griff er nach ihrer Brust und zwirbelte die Nippel zwischen seinen Fingern. Das war genau der Tropfen, den sie jetzt noch gebraucht hatte. Der leichte Schmerz schickte eine Welle durch ihren Körper, und ihr gesamter Unterleib antwortete.
Tony stöhnte auf, als die Lust über sie hinwegfegte. Sie wand sich in seinen Armen, drückte sich an ihn und wimmerte dazwischen unverständliche Worte. Sie flehte ihn an, sie endlich zu nehmen, sie nicht alleine zu lassen – aber er hielt sie einfach nur fest.
»Wie ungehorsam von dir«, flüsterte er, als sie endlich wieder klar sehen konnte. »Ich habe es dir nicht erlaubt, meine süße Julie.«
Sie fand keine Worte, um ihm irgendetwas Sinnvolles zu erwidern. Tony konnte ihn einfach nur ansehen. Ihn. Mikael, der auf der Party so unbeschreiblich hilflos und verloren gewirkt und sie jetzt mit sicherer Hand durch dieses Erlebnis geleitet hatte.
»Ich habe dich gewarnt.« Mikael ließ sie los und legte sich auf den Rücken. Tony wünschte sich, er würde sie wieder in den Arm nehmen, so zärtlich und fürsorglich und beschützend. Offensichtlich interpretierte er ihr Schweigen falsch, denn er reagierte nicht darauf, als sie sich an ihn kuscheln wollte. »Beschwer dich nicht, wenn es dir nicht gefallen hat.«
Fishing for compliments? »Das ist dir eindeutig misslungen«, antwortete sie bissig und stand auf. Alles fühlte sich wackelig an. Ausnahmslos alles. Sie hielt sich an der Wand fest und blickte zu ihm hinab.
»Du solltest jetzt nach Hause gehen. Es ist schon verdammt spät, und ich glaube, dein Zukünftiger wartet auf dich. Wenn er nicht schon die Polizei gerufen hat.«
Die Härte in seiner Stimme war eine ganz andere als während des Spiels. Tony schluckte und tapste an der Wand entlang zu ihrer Kleidung.
»Wann kommt deine Schwester an?«, fragte sie leise, um irgendwie diese unselige Erinnerung an Jon aus dem Raum zu vertreiben. »Vielleicht kann ich es einrichten und sie am Flughafen abholen. Als Ehemalige kann ich ihr beim Einleben besser helfen als du, denke ich.«
»Das musst du nicht.« Er sprach zu den Fenstern und klang dadurch fremd und abweisend. »Nächsten Donnerstag.«
»Dann nehme ich mir das Wochenende frei. Daddy freut sich sicher, wenn ich es mal wieder zu ihm schaffe.«
Tony ließ den Rest unausgesprochen, weil sie sich sicher war, dass er verstanden hatte. Jetzt musste er nur noch den nächsten Schritt machen.
Kapitel 6
Stella setzte sich auf ihren Schreibtisch, bevor Tony es auch nur annähernd schaffte, die Bürotür hinter sich zu schließen. Stella hielt zwei Kaffeebecher in den Händen – ein untrügliches Zeichen dafür, dass Tony erwartet worden war. »Und? Wie war dein Wochenende mit unserem Genie?«
Tony seufzte auf und bückte sich unter den Schreibtisch, um den Computer hochzufahren. »Gut«, murmelte sie und zog wahllos ein Blatt Papier unter Stellas Hintern hervor. »Du störst beim Arbeiten. Ich muss die Mails checken.«
»Du hattest deinen Morgenkaffee noch nicht«, triumphierte Stella und hielt ihr eine Tasse hin. »Schwarzer, starker Kaffee, ganz wie du ihn magst.«
»Ja, okay, er war besser, als ich dachte. Soviel zu deiner Theorie, dass er genauso schlecht fickt wie alle anderen. Das Gegenteil ist der Fall.« Tony nahm die Tasse schicksalsergeben zwischen ihre Hände. »Nächste Woche fliege ich nach Schottland, wegen seiner Schwester. Sie nimmt unser Angebot an. Ich bin gespannt auf sie. Sie heißt Gillian, aber ihre Freunde nennen sie Gilly. Ich werde sie zur Schule bringen und sehen, ob sie sich einlebt. Wird sicher spannend, die Orte unserer Jugendsünden mal wieder zu besuchen. Wusstest du, dass Miss Barrows jetzt die Leitung übernommen hat?«
Stellas hochgezogene Augenbrauen zeigten deutlich, was sie von diesem Geschwätz hielt. »Und Jon?«
»Ach, Jon. Er hat mir gestern einen Vortrag darüber gehalten, dass er es vollkommen in Ordnung findet, wenn ich mich mit anderen Männern vergnüge, aber dass er es vorher wissen will,
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