Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
muskulösen Oberkörper zu sehen! Seine sehnige Figur, diese starken Oberarme, diesen Rücken! Sie blickte zu ihm hoch und wollte aufstehen.
Seine Hand war schneller. Sie schloss sich um ihr Kinn und hob ihren Kopf an. »Tony, entweder, du meinst das ernst, oder wir lassen es bleiben.«
Er rückte noch etwas näher. Tony wurde schmerzhaft deutlich bewusst, wie verdammt nahe an seinem Schwanz sie gerade saß. Sie musste sich einfach nur nach vorne beugen.
»Untersteh dich.« Er schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Das musst du dir erst verdienen.«
Röte schoss in ihre Wangen. Tony spürte, wie alles an ihr auf diese lockende Stimme reagierte. Sie spürte die verräterische Nässe zwischen ihren Beinen, diesen leichten Druck im Unterleib, dieses Sehnen nach ihm. Wieso war Mikael nur so verdammt sexy?
»Du tust nur noch das, was ich dir sage, haben wir uns verstanden, Julie?«
Was verdammt noch mal tust du da? Dieser Typ bildet sich ein, er könnte dir befehlen. Er könnte Gott weiß was tun. Er könnte irgendwo eine verfluchte Kamera haben und dich damit erpressen. Und er nennt dich Julie. Tony öffnete den Mund, um zu einer Erwiderung anzusetzen. Keine Sekunde später traf seine Hand klatschend auf ihre Wange. Der erste Schreck vertrieb jeden klaren Gedanken aus ihrem Kopf.
Mikael nutzte ihre Sprachlosigkeit, um sie unsanft umzudrehen. Seine Hände schlossen sich um ihre Handgelenke und zogen ihre Arme auf den Rücken. »Das erste, was du dir merken solltest, ist, dass eine Sklavin nur das zu tun hat, was ihr Herr ihr aufträgt. Nichts weiter.«
Sklavin? Der Typ war durchgeknallt. Tony wusste nicht, ob sie schreien sollte, weglaufen oder einfach nur die Polizei rufen. Dieser verdammte Kerl machte sie wahnsinnig. Seine Hände schlossen sich immer fester um ihre Handgelenke, und seine Nähe raubte ihr den Atem.
Als hätte er ihre Zweifel bemerkt, schlug er einen sanfteren Tonfall an. »Und wann immer du wirklich willst, dass ich dieses Spiel beende, dann sagst du dein Codewort, okay? Du bist es, die über das Ende bestimmt, Tony. Denk daran. Nur du.«
Er meinte diesen Unsinn also ernst? Sie biss sich auf die Unterlippe und versuchte, alle Bedeutungen seiner Worte zu erfassen. Natürlich hatte sie das ein oder andere über solche Spiele gelesen, und, wenn sie ehrlich mit sich selbst war, dann hatte sie es immer schon spannend gefunden – aber das war etwas ganz anderes.
Mikael unterbrach ihre Gedanken, indem er sie unsanft nach vorne stieß. Tony landete auf dem Bett. Die Luft wich aus ihren Lungen.
»Jetzt stell dich hin und zieh dich aus.« Seine leisen Schritte führten ihn zu seinem Koffer. Er bückte sich und holte zielstrebig etwas heraus. Tony rollte sich herum und starrte ihn fragend an. »Bist du taub, Julie? Ich habe gesagt, dass du dich ausziehen sollst.«
Ihre schweren Glieder gehorchten ihr nur langsam. Wieso zur Hölle pochte es in ihrem Unterleib stärker als jemals zuvor? Tony rappelte sich hoch.
»Du bist zu langsam, Julie. Dafür werde ich dich noch bestrafen.« Ein großer Schritt brachte ihn wieder neben sie. Er lächelte zynisch und drehte sie wie eine Puppe herum. Schwarzer Stoff legte sich über ihre Augen. Tony setzte zum Protest an.
»Wenn du nicht endlich still bist, werde ich mir auch dafür etwas einfallen lassen. Es gibt wunderbare Knebel in allen möglichen Formen. Da sollte sich etwas Passendes finden lassen. Aber heute will ich nicht so sein. Du bist unerfahren, was ein klein wenig Nachsicht verzeihlich macht.«
Unerfahren? Er knotete das Tuch ruckartig fest. Tony erwartete beinahe, dass er sie zurück auf das Bett warf. Dass er ihre Verwirrung ausnutzte, um sie einfach nur zu ficken. Ihre Muskeln zogen sich bei dieser Vorstellung sofort zusammen – bei einer Vorstellung, die sie sich verboten hatte, als sie Jon kennengelernt hatte. Keine vernünftige Frau wünschte sich ernsthaft, von einem Typen auf das Bett geworfen und rücksichtslos gefickt zu werden. Jon würde so etwas wahrscheinlich als pervers und abgedreht bezeichnen. Derartige Gedanken passten nicht in ein Leben, wie sie es führte.
»Ich habe mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Zieh dich aus und mach mich heiß.«
Tony versuchte, ihn zu spüren, aber er stand nicht mehr neben ihr. Was tat sie da eigentlich? Ob Wertinger auf dem Bett saß und ihr zusah? War er erregt? Unsicher suchte sie auf dem Rücken nach dem Reißverschluss ihres schwarzen Etuikleides. Das Tuch raubte ihr die Sicht, und
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