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Fesseln der Gewalt 1

Fesseln der Gewalt 1

Titel: Fesseln der Gewalt 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , France Carol
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Topf mit Milch aufstellte, dazu kamen etwas Salz und Haferflocken, von denen ich nicht mal wusste, wieso und wie lange ich sie schon hatte.
    Angeblich war das Zeug nahrhaft und mein bescheidenes Gehalt war nun wirklich nicht dazu gedacht, irgendeinen dahergelaufenen Kerl zu verköstigen. Als Kind wäre ich sicher glücklich gewesen, hätte meine Mutter mir überhaupt etwas zu Essen gemacht. Wie oft ich mit trockenem Brot am Frühstücks-, Mittags- und Abendtisch gesessen hatte, konnte ich nicht mehr sagen, aber es waren viele Tage gewesen.
    Zusammen mit einer Flasche, in der lediglich Leitungswasser war, brachte ich das Frühstück zu meinem Gast. Das grelle Licht erhellte den Keller, trotzdem blieb Vinzent liegen.
    Sein Kör per, wieder in Kleidung verpackt, zitterte. Hätte ich ihm eine Decke geben sollen? Aber es war doch nicht meine Schuld, dass er gestern ohne Jacke aus dem Haus gegangen war.
    „Dein Frühstück!“, hallte meine Stimme durch den Keller.
    Mit müden Augen richtete sich Vinzent auf. Der Schmerz war ihm ins Gesicht geschrieben, als er sich hinsetzte, und doch fehlte etwas … Wieso erhielt ich keinen bösen Blick, eine patzige Antwort oder Sonstiges?
    Irritiert stellte ich das Essen ab, nahm den Auffangbehälter der Toilette mit und verschwand wieder nach oben.
     
    ***
     
    Ich blickte in die Schüssel, die einen unappetitlichen Haferbrei enthielt, und wollte sie dem ersten Impuls nachgebend an die Wand werfen, besann mich dann jedoch eines Besseren. Ich brauchte alle Kraft, um mich gegen Servan zur Wehr setzen zu können. Nichts zu essen war also keine Option. Widerwillig nahm ich den Löffel auf, schob mir den Fraß in den Mund und tatsächlich schmeckte es besser, als es aussah.
    Es überraschte mich sowieso, dass der Kerl sich um mein leibliches Wohl zu sorgen schien, denn die brutale Aktion von gestern hätte eher auf das Gegenteil schließen lassen. Vielleicht wollte er aber auch nur sein Fickstück so lange wie möglich in akzeptabler, körperlicher Verfassung wissen.
    Während ich ohne Genuss das Frühstück vertilgte, dachte ich an den fast verwunderten Ausdruck in Se rvans Gesicht, als mir dieser das Essen gebracht hatte. Offensichtlich schien er nicht zu erwarten, dass ich mich so ruhig verhalten würde, doch wie hätte ich denn auf ihn reagieren sollen? Die Wut aufgrund der Erniedrigung, die er mir gestern mit der Vergewaltigung angetan hatte, war längst Resignation gewichen. Bis zuletzt hatte ich mir nicht vorstellen können, dass der andere an einem Fick interessiert wäre, weil keine Anzeichen dafür sprachen, dass er schwul war. Doch offensichtlich hatte ich mich getäuscht.
    Obwohl ich es im Allgemeinen durchaus genoss, wenn man mich etwas härter anfasste, hatte Servans Verhalten mir gegenüber wenig mit Sex zu tun gehabt, sondern vielmehr mit Demütigung und Bestrafung. Was sagte er noch, bevor er mich auf der Treppe liegen ließ? ‚Das war mein Leben! Ich musste stets verfügbar sein, wann und wo er wollte.‘ Meinte er damit etwa meinen Vater? Ich konnte mir das zwar nicht wirklich vorstellen, doch wenn ich daran dachte, wie kaltherzig er meine Mutter behandelte …
    S elbst wenn mein alter Herr ihm irgendwann einmal etwas angetan hatte, so war es trotzdem nicht nachvollziehbar, dass er mich in seinen Rachefeldzug gegen diesen mit einbezog und dafür büßen ließ.
    Verdammt nochmal, wie kam ich nur heil aus dieser verfahrenen Situation? Ich musste dringend versuchen, meinem Peiniger näher zu kommen und eine Vertrauensbasis aufbauen. Nur so würde er vielleicht Mitgefühl für mich empfinden und sich meiner erbarmen. Obwohl ich wusste, dass es mir nicht gestattet war, das Wort unaufgefordert an Servan zu richten, musste ich es dennoch riskieren. So würde er hoffentlich bald in mir einen Menschen sehen und kein Ding, das man einfach nur benutzte.
     
    Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als mein Vergewaltiger wieder zurückkehrte. Obwohl ich eine Uhr trug, war Zeit hier unten in diesem Loch nicht mehr von Bedeutung. Als Servan den mitgebrachten Stuhl vor mir aufstellt und sich setzte, erhob auch ich mich mühselig und blickte ihn unumwunden an. Während er den Elektroschocker zwischen den Händen drehte, erwiderte er meinen Blick.
    „Hat mein Vater dir das angetan?“ , fragte ich einfach aufs Geratewohl, nachdem ich allen Mut zusammengenommen hatte.
    Eine kleine Frage, auf deren Beantwortung ich einerseits neugierig, aber auch ä ngstlich wartete. Würde mir

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