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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sie schnarchen?«
    Sie war einen Moment sprachlos, dann widersprach sie mühsam: »Ich schnarche nicht.«
    »Doch! Nicht laut, aber immerhin.«
    Wie schrecklich, so etwas zu einer Frau zu sagen, und, verflucht, sie konnte nicht einmal dasselbe von ihm behaupten. »Danke. Es hätte mich sehr betrübt, wenn ich darüber noch länger in Unkenntnis geblieben wäre.«
    Er lachte leise. »Seien Sie mir nicht böse, kleiner General. Ich schwelge noch im Glanz Ihrer mir vor einigen Stunden gewährten Zuwendung. Noch nie hat sich jemand so zärtlich um mich gekümmert wie Sie!«
    Wie konnte sie nach dieser Behauptung ärgerlich auf ihn sein? »Ich habe Sie nur gebadet und Ihnen etwas zu essen gegeben.«
    »Und meinen Wein sowie meine Bettücher gewärmt, die Fenster zugehängt, um den Raum zu verdunkeln, und die Damen unten verjagt, damit kein Lärm mich zu dieser frühen Stunde stören sollte. Lady, Sie haben mich sogar zugedeckt, ehe Sie auf den Zehenspitzen aus dem Zimmer schlichen.«
    Neckte er sie, oder dankte er ihr? Reina errötete auf alle Fälle. Sie dachte, er sei sofort eingeschlafen. Er war so müde gewesen. Und sie war so erleichtert gewesen, daß er ohne einen Kratzer heimgekommen war, daß sie ihn mit Freuden verwöhnt hatte. Aber war er wirklich noch nie von jemandem liebevoll zugedeckt worden? Der Drang, die Arme um ihn zu legen und ihn nur festzuhalten, lebte wieder in ihr auf, aber Ranulf war kein Kind, das man trösten mußte, und sie fand ihre Aufwallung lächerlich.
    »Ich dachte, Sie würden bis zum Morgen durchschlafen, mein Lord. Hat etwas Sie gestört?«
    Ja, dachte er für sich, Sie haben sich an meinen Körper gekuschelt. Aber er hatte schon einmal für ihr Erröten gesorgt, deshalb behielt er diese Antwort für sich.
    »Nein, ein paar Stunden genügen, um mich zu erfrischen. Ich bin noch nicht an den Luxus eines normalen Nachtschlafes gewöhnt. Aber ich war so müde, daß ich nicht einmal nach Walter gefragt habe. Wie geht es ihm?«
    »Er wachte auf und beschwerte sich, wie ich es vorausgesagt habe.« Diesmal wenigstens sprach sie die Wahrheit. »Wollen Sie mir jetzt erzählen, was in Keigh Manor geschah?«
    »Heißt das, daß Sie meine Männer nicht ausgehorcht haben, als ich im Bett lag?«
    Sein wissendes Grinsen war peinlich, aber nach einer Sekunde gab Reina es zurück und bekannte: »Eric erzählte mir von Ihrem Kampf mit Lionel.«
    »Und?«
    »Sehr gut, ich hatte also keinen Grund zur Sorge«, meinte sie schmollend. »Aber ich sagte Ihnen schon, daß eine Frau keinen triftigen Grund braucht.«
    »Daß Sie sich überhaupt um mich ängstigen, Lady, das verblüfft mich.«
    »Glauben Sie, ich möchte die Mühsal noch einmal auf mich nehmen, mir einen neuen Ehemann zu wählen?« entgegnete sie.
    »Dann finden Sie Ihren jetzigen Ehemann erfreulich?«
    »Befriedigend.«
    Er lachte polternd. »Das ist ein Wort mit vielen Bedeutungen.«
    Reina knirschte mit den Zähnen. »Sie sind vom Thema abgekommen, mein Lord. Eric berichtete mir nicht, was Sie mit Lady Louise Vorhaben.«
    Er setzte sich auf seine Seite des Bettes. Einen Augenblick lang betrachtete Reina seinen breiten Rücken, und die Kraft, die er anzeigte, sandte ihr einen angenehmen Schauder durch den Körper, der auch ihre Gedanken abschweifen ließ. Dann stützte Ranulf sich neben ihrer Hüfte auf den Ellenbogen, und Reina war erstaunt, wie ernst sein Gesicht geworden war.
    »Die Witwe bleibt in ihrem Zimmer gefangen, bis Searle so weit genesen ist, daß er sie heiraten kann – falls er sie noch will, nachdem er von ihrer Tücke weiß.«
    Reina erstarrte. »Dann haben Sie Sir Arnulph gar nicht in Betracht gezogen?«
    »Nein. Für ihn habe ich Birkenham im Sinn.«
    »Aber das ist zuviel!« rief sie verwundert.
    »Warum, wenn er so loyal ist, wie Sie sagen, und ich ihn nach einem Vorstellungsgespräch akzeptiere?«
    »Aber … aber ich dachte, Sie würden Birkenham Walter geben.«
    »Er will es nicht.«
    »Ich weiß, daß er das sagte, aber das war sicher ein Scherz.«
    Ranulf lächelte. »Er meinte es ernst. Er weiß, daß ich immer einen Platz für ihn habe, ohne ihn mit Verantwortung zu überhäufen. Würde ich das versuchen, dann ginge er nach Hause, wo er willkommen ist und nichts anderes tun müßte, als im Notfall zu kämpfen.«
    »Warum haben Sie ihn dann nach Keigh Manor geschickt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Um die beiden jungen Burschen vom Streit um die Lady abzuhalten, falls sie beide Louise hätten haben wollen.«
    »Und

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