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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht«, beeilte sie sich zu versichern. »Ich weise nur darauf hin, daß diese Hände dem Tier, das doch viel kleiner ist als Ihre Frau, nichts Böses zufügen.«
    Er brummte. »Ich bin nicht von Begierde nach meiner Katze besessen.«
    Sie mußte sich auf die Lippen beißen, um nicht zu lächeln. »Natürlich sind Sie das nicht. Ich wollte versuchen, Sie daran zu erinnern, daß Sie nie Bedenken hatten, Ihre früheren Frauen zu verletzen oder einem Hund oder Pferd mit einem kräftigen, liebevollen Klaps weh zu tun. Aber Sie wissen, daß Sie Ihre Katze verwunden könnten. Der Gedanke ist in Ihnen gegenwärtig. So ist es auch mit Ihrer Lady. Sie wissen, daß sie sich von jenen anderen Frauen unterscheidet, daß Sie sie vorsichtiger behandeln müssen. Selbst wenn Sie in Ihrer Leidenschaft die Kontrolle verlieren, ist der Gedanke vorhanden, der Ihre Kraft dämpft und die Lady beschützt.«
    »Wie kann das sein? Ich sage dir, ich habe nie solch überwältigende Wollust empfunden, wie sie mich plagt, seitdem ich meine Lady kenne. Es spielt nicht einmal eine Rolle, wo wir gerade sind. Wenn es mich packt, gibt es kein Halten. Meine Gedanken sind wie ausgelöscht. Ich spüre nur das unbezwingbare Bedürfnis, Reina zu besitzen.«
    »Ich verstehe«, sagte die Rote Alma.
    Sie überlegte, ob er je daran gedacht hatte, möglicherweise in seine Frau verliebt zu sein. Sie bezweifelte es, und sie war nicht so dumm, ihn danach zu fragen. Doch wenn er nicht glaubte, sich im Sturm der Leidenschaft zurückhalten zu können – wie sollte sie dann ihm oder, noch wichtiger, der Lady helfen?
    »Das läßt die Angelegenheit in einem anderen Licht erscheinen«, fuhr sie fort und betrachtete erneut seine Hände. »Die Lady mag klein und zart sein, aber sie ist trotzdem eine Frau, und wir Frauen besitzen mehr Kraft und Belastungsfähigkeit, als die Männer glauben. Vielleicht tut Ihre Berührung ihr überhaupt nicht weh.«
    »Ich will ihr keine Schmerzen bereiten, um das herauszufinden.«
    »Dann zeigen Sie es mir. Ich denke, ich kann gut beurteilen, was eine Frau aushält.«
    Er sah sie zweifelnd an, und sie lächelte, um ihn aufzumuntern. In Anbetracht seiner großen Hände wünschte sie allerdings, sie hätte den Mund gehalten. Es bestand auch das Risiko, daß er nicht mehr aufhörte, wenn er einmal begonnen hatte. Aber wie sonst konnte sie seine Bedenken zerstreuen? Daß er diese Bedenken überhaupt hatte, war ein Wunder, und es wäre eine Schande, wenn die Lady das Vergnügen seiner Liebkosungen niemals kennenlernen würde.
    »Ich möchte Sie nicht verführen, mein Herr – keineswegs. Es ist nichts als ein Test. Wir wollen nur ermitteln, wie kräftig Ihre Berührung ist – sonst nichts.«
    Er murrte. »Das verstehe ich, aber du bist längst nicht so zerbrechlich wie meine Lady.«
    Sie mußte grinsen. »Eine Brust ist eine Brust, ob groß oder klein; sie spürt denselben Schmerz oder Genuß. Berühren Sie meine, wie Sie es gewöhnlich tun, und ich kann … « Er tat es, ehe sie den Satz beendete, und sie zuckte zurück. »Ich verstehe jetzt, was Sie meinen, mein Herr. Sie haben einen kraftvollen Griff.« Sie wagte hinzuzufügen, was sie schon manchem Ritter gesagt hatte. »Aber eine Brust ist kein Schwertknauf. Sie fällt Ihnen nicht aus der Hand, wenn Sie sie leicht anfassen … Oh, Gott, Ihre Lady!«
    »Was?«
    Er drehte sich um und sah seine Frau in der offenen Tür stehen. Der Korb mit den Medikamenten hing an ihrem Arm. In der nächsten Sekunde war sie verschwunden.
    »Sie müssen ihr nachlaufen und alles erklären!« rief die Rote Alma.
    »Wozu? Wenn ich ihr nachlaufe, werde ich wieder im Wald mit ihr schlafen, und das mag sie gar nicht.«
    Die Rote Alma starrte ihn entgeistert an, und diese Neuigkeit lenkte sie für einen Moment ab. »Aber sie wird denken … «
    »Sei nicht dumm, Mädchen. Sie hat keinen Grund, sich etwas zu denken, wie ich dir schon sagte. Sie verweigert sich mir nicht, auch wenn es ihr keinen Spaß macht, warum sollte ich dann andere Frauen brauchen?«
    Alma verriet ihm nicht, daß die meisten Männer zu einer anderen Frau gehen würden, wenn die eigene vom Geschlechtsverkehr mit ihnen so angewidert wäre. Andererseits hatten diese untreuen Männer bei ihren Seitensprüngen den Segen ihrer Frauen. Ranulfs stoische Ruhe milderte ihre Ängste. Vielleicht würde Lady Reina ihr dankbar sein, und wenn nicht, würde Alma dafür sorgen, daß die Herrin indirekt Grund zur Dankbarkeit hatte.
    »Mein Herr, ich fürchte,

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