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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ausgemacht hätten. Er ist klein und hilfslos, aber er besitzt seinen Stolz. Er akzeptiert keine Mildtätigkeit, sondern arbeitet für seinen Unterhalt. Und ich liebe ihn, weil er sonst keinen Menschen hat.«
    »Er braucht auch niemanden sonst, wenn ein General ihn beschützt.«
    Reina beachtete den Einwurf nicht. »Da wir gerade bei Ihrer Katze sind … «
    »Tatsächlich? Ich dachte, wir sprächen von dem Jungen … «
    »Der Junge ist mein Problem, die Katze Ihres, vor allem, wo sie schlafen soll. Ich mag es nicht, daß sie mir die Nase ins Gesicht streckt, wenn ich aufwache, so, wie es heute morgen geschah. Sie hätte nie nach oben kommen dürfen.«
    »Die Katze geht dahin, wo ich hingehe, und sie schläft, wo ich schlafe. So war es immer.«
    »Als Sie noch in Zelten wohnten, war das recht und gut, mein Lord, aber ein Schlafzimmer ist kein Raum für Tiere.«
    »Dabei dachte ich, Sie würden mich auch zu den Tieren zählen. Oder wollen Sie mich ebenfalls aus dem Schlafzimmer werfen?«
    Sie schnaubte. »Als ob Sie gehen würden, wenn ich das versuchte.«
    »Nein, ich würde nicht gehen. Und Lady Ella geht auch nicht.«
    »Darüber müssen wir noch reden.«
    »Die Angelegenheit ist erledigt, Reina«, sagte er in entschiedenem Ton. »Bestellen Sie mir jetzt ein Bad. Wenn Sie sich zu mir gesellen wollen, kommen Sie. Andernfalls sehe ich Sie beim Abendessen.«
    Sie mußte die Zähne zusammenbeißen, um ihn nicht zurückzurufen, als er wegging. Es hätte ihr zugestanden, daß er ihr jeden Wunsch erfüllt und nicht den letzten abgelehnt hätte. Doch sie mußte zugeben, daß zwei von dreien nicht so übel war. Wenn er allerdings dachte, daß damit seine Schuld gesühnt war, irrte er sich.

30

    »Sie werden sich besser fühlen, wenn Sie darüber sprechen.«
    Reina antwortete nicht. Sie hielt die Augen geschlossen, während Theodric mit dem Kamm sanft durch ihr Haar fuhr. Sie wünschte, er wäre nicht so empfänglich für ihre Stimmungen gewesen. Sie hatte vom Besuch ihres Mannes bei der Roten Alma nichts erwähnt und beabsichtigte auch nicht, es zu tun. Theo würde es früh genug erfahren, wenn der Dorfklatsch ins Schloß drang, aber hoffentlich würde der Junge den Klatsch nicht mit ihrer momentanen Depression in Zusammenhang bringen. Bekenntnisse mochten gut sein für die Seele, Demütigungen waren es nicht.
    »Haben Sie zwischen hier und dem Dorf Ihre Beine wieder spreizen müssen?«
    »Sei nicht ordinär, Theo.«
    »Nun, mußten Sie?«
    »Nein«, stieß sie hervor.
    Er zog sie am Haar, bis ihr Kopf so weit zurückgebeugt war, daß sie ihn ansehen mußte. »Auf wen sind Sie dann böse, wenn nicht auf den Riesen?«
    »Theo … «
    »Sagen Sie es mir, oder ich gehe hinunter und flüstere ihm ins Ohr, daß Sie ihn sehnsüchtig erwarten – im Bett.«
    »Wenn Du das machst, riskierst du dein Leben«, meinte sie gereizt und riß ihren Kopf mit einem Ruck los.
    Dieser Hinweis genügte, und Theo sagte nichts mehr. Aber das nun folgende Schweigen zerrte an Reinas Nerven. Sie beschloß, ihm wenigstens die Hälfte zu erzählen.
    »Was den Mann betrifft, hattest du recht, aber nicht, was den Grund betrifft. Ich dachte, Ranulf sei einverstanden, daß Sir Arnulph Louise de Burgh heiratet. Aber beim Abendessen forderte er nicht nur Searle und Eric, sondern auch Walter auf, hinüberzureiten und die Bekanntschaft der Witwe zu machen.«
    »So?«
    »Jetzt weiß ich also, daß er sie einem von den dreien geben will, obwohl er mir am Nachmittag fast versprochen hat, Arnulph könnte sie haben.«
    »Er kommt mir nicht wie einer vor, der seine Versprechen leichtfertig bricht, Reina.«
    »Er hat es nicht direkt versprochen«, gab sie mürrisch zu. »Aber er wußte, daß ich die Verbindung wünschte, und sagte, er würde Arnulph in Betracht ziehen.«
    »In Betracht ziehen bedeutet keineswegs einen festen Entschluß. Mir scheint es so, als wolle er nur Vorsorge treffen, falls er sich gegen Sir Arnulph entscheidet.«
    »Du verstehst nicht, Theo. Er schuldet mir sein Einverständnis in dieser Sache.«
    »Wieso?«
    »Ach, lassen wir das – es ist jedenfalls so«, erklärte Reina ungeduldig. »Und Arnulph ist der beste Mann für die Witwe. Er hat uns hervorragend gedient und höchstes Verantwortungsbewußtsein bewiesen. Er verdient eine
    Belohnung. Außerdem kennt er die Lady und hat sie gern. Die beiden passen gut zusammen.«
    »Ah, aber wie denkt sie darüber? Vielleicht würde es ihr gefallen, eine kleine Auswahl zu haben.«
    »Seit wann ist

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