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Fesseln der Leidenschaft

Fesseln der Leidenschaft

Titel: Fesseln der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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das wichtig, zumal die Lady noch so jung ist?«
    »Muß ich Sie daran erinnern, daß Sie nicht viel älter waren, als Sie sich John de Lascelles und Richard de Arcourt aussuchten? Und nicht nur das – Sie änderten Ihre Meinung im letzten Augenblick.«
    »Was beweist, daß eine Frau sogar mit siebzehn noch eine Idiotin ist, wenn sie zu wissen glaubt, was für sie am besten ist«, sagte Reina in ungehaltenem Ton.
    »Nun, Sie wissen, daß der Riese immer noch die beste Wahl bedeutet, auch wenn Sie Ihren ersten Streit mit ihm haben. Sie können nicht erwarten, daß er immer mit Ihnen übereinstimmt, Reina. Das würde auch … Ihr Vater … nicht … «
    Reina blickte auf, als Theos Worte sich verloren. Ranulf war lautlos eingetreten und starrte seine Frau von Sekunde zu Sekunde finsterer an. Lanzo stand direkt hinter ihm. Er verdrehte die Augen zur Decke und enthüllte dabei einen vor Verlegenheit roten Hals.
    Theo räusperte sich, um Reinas Aufmerksamkeit zu erlangen, und als das nichts nützte, stieß er ihre Schulter leise an. Dann erst merkte sie, was die Reaktion der beiden an der Tür verursachte. Ihr Nachtkleid hatte sich vorn geöffnet und gab eine Brust und den Nabel frei.
    Mit einem lauten Atemzug schloß sie das Gewand und musterte ihren Gatten wütend. Es war schlimm genug, daß das schon einmal passiert war, ein zweites Mal war einfach zuviel.
    »Eine kleine Anmeldung vor Ihrem Eintreten wäre nicht verkehrt, mein Lord«, stieß sie scharf hervor. »So etwas nennt man Anklopfen.«
    »An meiner eigenen Tür? Das finde ich nicht.«
    »Wenn Sie allein sind, macht es keinen Unterschied, aber Sie sind nicht allein.«
    »Sie ebenfalls nicht, Lady – und den Grund dafür will ich ganz schnell wissen.«
    Zu spät merkte sie, daß er nicht nur verbissen dreinblickte, wie es seine Gewohnheit war. Er kochte vor Zorn, die geschwollenen Adern an seinem Hals zeigten es ebenso wie sein sengender Blick. Dieser Blick richtete sich auf Theodric, nicht auf sie. Aber Reina selbst war auch verärgert, und nicht nur, weil Ranulf sie erneut in eine peinliche Lage gebracht hatte. Sie erhob sich schnell. »Worauf wollen Sie anspielen? Seit langem haben Sie Kenntnis davon, daß Theodric mein persönlicher Diener ist. Warum sollte er hier sein, wenn nicht, um seine Pflichten zu erfüllen?«
    »Und welche Pflichten hat er, daß Sie halb nackt vor ihm sitzen müssen?«
    »Seien Sie nicht dumm«, rief sie gereizt. »Er sieht mich an, wie er sie ansieht – nein, das stimmt nicht. Er würde Sie viel lieber ansehen. Mich bemerkt er nicht einmal, genausowenig, wie Lanzo Sie bemerkt, wenn er Sie badet oder ankleidet.«
    »Heißt das, daß das seine Pflichten sind?«
    »Natürlich.«
    »Jetzt nicht mehr, bei Gott!« brüllte Ranulf. Und an Theodric gewandt: »Raus!«
    Reina erstarrte und hielt den Jungen am Arm zurück. »Du brauchst nicht zu gehen, Theo.«
    »Jesus, Reina«, krächzte Theo. »Wollen Sie, daß ich sterbe?«
    »Er wird dich nicht anrühren.«
    »Darauf würde ich nicht wetten, Mädchen«, sagte Ranulf in leiserem, aber um so unheilvollerem Ton. »Erinnern Sie sich daran, daß ich ihm noch eine Tracht Prügel schulde, die ich ihm genußvoll verabreichen werde, wenn er nicht in einer Sekunde … «
    Er mußte nicht weiterreden, denn Theo war schon hinausgerast. Lanzo lachte über die komische Flucht. Reina bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, ehe sie den beiden den Rücken zudrehte. Sie war nahe daran, wie eine Idiotin in lautes Schreien auszubrechen.
    »Du kannst auch gehen, Lanzo«, sagte Ranulf nun wieder ruhig. »Meine Lady wird mir beim Entkleiden helfen.«
    »Damit Sie mich anklagen können, ihm eine weitere Aufgabe wegzunehmen?« Reina sah ihn über die Schulter böse an. »Verlassen Sie sich nicht darauf, mein Lord.«
    »Ist es nicht Ihre Pflicht, Ihrem Gatten zu helfen, wann immer er es wünscht?«
    »Nach dieser kindischen Szene sprechen Sie mir nicht von Pflicht.«
    »Sie weigern sich also?«
    »Gott, er begreift«, sagte sie zur Zimmerdecke. »Ich danke dir.«
    »Es scheint, Ihr Theo ist nicht der einzige, bei dem eine Züchtigung überfällig wäre.«
    Sie hatte ihn nicht näher kommen gehört, doch er stand so dicht hinter ihr, daß sein Atem ihr Haar bewegte. Sie hatte das Schließen der Tür ebenfalls nicht gehört, aber sie waren jetzt allein.
    »Vielleicht können Sie Theo mit dieser Drohung halb zu Tode erschrecken, aber ich bin nicht so furchtsam.«
    »Welche Drohung? Wenn ich Schläge für

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