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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verlobt gewesen. Hatte er sie geliebt? Sie wirklich geliebt? Es war anzunehmen, dass die perfekte Chaleen auch perfekt im Bett war. Saber war in jeder Hinsicht alles andere als perfekt und konnte in keiner Weise mit ihr konkurrieren.
    Sein Daumen glitt über ihren Mund. »Mir ist klargeworden, dass ich sie nicht geliebt habe, dass ich sie nie wirklich geliebt hatte. Daher habe ich es ihr nicht heimgezahlt. Ich habe sie einfach gehen lassen und es als eine
Lektion verbucht, die ich gelernt hatte. Ich habe einen Job, für den sich jemand interessiert – nicht nur jemand, sondern viele Leute. Und sie wollen wissen, was ich tue.« Seine Finger glitten in ihre Locken, ballten sich dort zur Faust und hielten sie still, während er ihr ins Gesicht blickte und ihren Ausdruck eingehend musterte.
    Seine Augen wurden abweisend und kalt. »So nett werde ich nicht sein, falls ich herausfinden sollte, dass du mich hintergehst, Saber. Aus dir mache ich mir nämlich etwas. Du gehst mir unter die Haut. Falls du also in geheimer Mission arbeiten solltest, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um es mir zu sagen, denn wenn du mich jemals verraten würdest, würde ich dir das Genick brechen.«
    Sein Tonfall und sein Blick sandten ihr einen Schauer über den Rücken. Sie bezweifelte nicht, dass Jesse Jagd auf sie machen würde, wenn sie ihn hinters Licht führte, wie Chaleen es getan hatte.
    »Dein geheimes Leben interessiert mich nicht, Jesse, nicht so, wie du es meinst. Ich mache mir etwas aus dir.«
    Er ließ sich Zeit mit seinem Lächeln. Wahrscheinlich war er der größte Dummkopf auf Erden, aber er glaubte ihr, und alles andere konnte der Teufel holen. Er glaubte diesen großen, schönen Augen trotz der Schatten, die er darin sah. Er warf bewusst einen Blick auf seine Armbanduhr. »Wir sollten jetzt besser essen, sonst wird das nichts mehr. Hier draußen sinkt die Temperatur sehr rasch.«
    Statt die warme Flüssigkeit zu trinken, stellte Saber den Becher hin und streckte sich aus, schlüpfte unter die Decke und schmiegte sich eng an ihn. »Ich glaube, in einem Kampf könnte ich es mit dir aufnehmen.«
    »Ach wirklich?« Belustigung schlich sich in seine Stimme ein, und seine Finger gruben sich in ihre seidigen
Locken. »Du könntest es mit mir aufnehmen? Glaubst du, du könntest mich auch kampflos aufnehmen?«
    Sie schlug ihm mit einer Faust gegen die Hüfte. »Musst du immer alles so drehen und wenden, dass es anzüglich klingt?«
    »In deiner Gegenwart denke ich an nichts anderes.« Seine Hand strich über ihre Schläfe. »Du bringst mich um den Verstand.«
    Er war noch nie mit der Sprache herausgerückt und hatte es so deutlich gesagt. Sie war nicht dumm. Natürlich wusste sie, dass er sich körperlich zu ihr hingezogen fühlte, auch wenn sie nicht sicher war, warum, nachdem sie Chaleen gesehen hatte, die das absolute Gegenteil von ihr war.
    Sie trommelte mit den Fingern auf ihr Knie und starrte die Berge an, von denen sie umgeben waren. Sie musste ihm etwas in die Hand geben, etwas von sich preisgeben. Alles andere wäre unfair gewesen. Er hatte ihr Dinge erzählt, quälende Dinge, die wichtig waren, Geschehnisse, die sich real abgespielt hatten, und dieses eine Mal wollte sie ihm etwas von sich geben, etwas Persönliches.
    Saber schwieg immer noch, und aufgrund des verräterischen kleinen Trommelwirbels ihrer nervösen Finger blieb auch Jesse stumm.
    »Ich habe in einer Art Loch im Boden festgesessen. Um mich herum war alles vollständig schwarz.« Sie beobachtete sein Gesicht ganz genau. Sie gab ihm … zu viel in die Hand. Genug, um sich zu verraten, und doch wurden an jedem einzelnen Tag Kinder misshandelt. Dieser Gedanke würde sich ihm wahrscheinlich aufdrängen, denn er lag viel näher als ein so bizarrer Zufall wie der, dass auch sie ein Schattengänger war.

    Jesse erstarrte innerlich. Er konnte hören, wie ihre Stimme stockte, da sie ihm von dieser traumatischen Erfahrung in ihrem Leben berichtete. Ein ganz schwaches Beben erschütterte ihren Körper. Es war die Wahrheit, nicht etwas, was sie sich für ihn ausdachte. Die unterdrückten Gefühle in ihr sagten ihm alles, was er wissen musste, und er verspürte Wut – eiskalte Wut. Er war nicht sicher, ob er dem gewachsen war, was er jetzt hören würde.
    »Ich konnte die eigene Hand nicht vor den Augen sehen. Nach einer Weile dachte ich, ich würde verrückt. Ich konnte nicht einmal mehr atmen.«
    Sie sah ihn nicht an, sondern hielt ihren Blick auf die Berge gerichtet.

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