Fesselnde Entscheidung (German Edition)
Gefängnis überhaupt Sex haben, fragte sie sich.
„Was ist los mit dir, Elisa?“
Sie schüttelte nachdenklich mit dem Kopf, „ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Irgendwie …“
Er streichelte ihre Hand, ihr Herz pochte unverändert zwischen ihren Beinen.
„Was machst du mit mir?“ flüsterte sie ihm zu und schaute ihm unverwandt in die Augen.
Er antwortete nicht. Stattdessen rief er sich in Erinnerung, dass sie eine verheiratete Frau war, mit der er eine Wahnsinns-Nacht verbracht hatte, die sich niemals wiederholen würde.
Beide ließen die unsichtbare Verbindung zwischen ihnen wirken und schauten sich wortlos in die Augen.
Langsam zog Elisa ihre Hand von ihm zurück.
„Ich denke, ich gehe jetzt … besser“, sagte sie leise.
Er nickte und stand auf.
Elisa war völlig perplex, überrascht von ihren eigenen Gefühlen, die scheinbar nur darauf gewartet hatten, wieder wach zu werden. Wie war das möglich? Weshalb übte er diese Anziehungskraft auf sie aus?
Wie selbstverständlich nahm er sie auf der Straße an die Hand. Sie war nicht in der Lage, sie ihm zu entziehen. Unentwegt fragte sie sich, was mit ihr los war. Wie konnte sie mit ihm wie ein Liebespaar hier entlang gehen? Sie gingen wortlos nebeneinander und hatten schnell den Bahnhof erreicht. Vor dem Treppenaufgang zu den Gleisen stoppten sie. Sie hatte Herzklopfen und wünschte sich, sie hätten den Bahnhof noch nicht so schnell erreicht. Sie wollte sich noch nicht von ihm verabschieden, genoss seine Gegenwart. Er beugte sich zu ihr, als wollte er ihr einen Kuss auf die Wange geben und gab ihr dann doch einen Kuss auf den Mund. Sie schaute ihm kurz in die Augen, schloss sie willenlos und ließ dann sanft ihre Zunge mit seiner spielen. Bis ihr auf einmal Basti einfiel. Schlagartig riss sie die Augen auf und schubste ihn von sich.
„Sag mal spinnst du?“, schrie sie ihn an und wischte sich über den Mund.
„Entschuldigung! Ich …!“
Sie schüttelte mit dem Kopf, sagte dann, „mach`s gut“, und ging die Treppe hinauf, ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.
Er guckte ihr verstört hinterher. Wieso hatte er sich nicht einfach beherrschen können? Das Problem war, er hatte überhaupt nicht nachgedacht. Und jetzt war sie weg.
*
Aufgewühlt kam Elisa zu Hause an. Warum hatte er das gemacht? Warum hatte sie es zugelassen? Wieso hatte er nur diese verdammte Wirkung auf sie?
Es war spät geworden, alle schliefen bereits. Sie zog sich in der Eingangshalle die Schuhe aus und spürte den kalten Marmor unter ihren Füßen. Leise schlich sie die Steintreppe zur Galerie hoch, lugte in das Zimmer ihrer Tochter und sah wie sie friedlich schlief. Dann ging sie zum Schlafzimmer hinüber und betrachtete Basti. Er hatte es nicht verdient, betrogen zu werden, dachte sie mit einem schlechten Gewissen. In der schwersten Zeit ihres Lebens war er nicht von ihrer Seite gewichen. Und was hatte sie zum Dank gemacht? Ihm ein Kuckuckskind untergejubelt. Das würde er ihr nie verzeihen, da war sie sich sicher.
Elisa zog sich nackt aus und legte sich zu ihm ins Bett. Während sie mit Basti schlief, musste sie daran denken, wie sie dabei war, das Sprichwort ´Appetit holt man sich woanders, gegessen wird zuhause` live zu exerzieren. Einen Orgasmus hatte sie nicht.
In den Jahren ihrer Ehe war sie eine Meisterin des Vortäuschens geworden. Manchmal, um es einfach zu Ende zu bringen, manchmal, um Basti nicht zu enttäuschen, wenn er sich Mühe gegeben hatte.
Elisa wälzte sich hin und her. Er hatte wieder diese tiefe sexuelle Sehnsucht in ihr geweckt. Er – nicht ihr Mann. Sie konnte nicht einschlafen, konnte nur an ihn denken. Ihr Körper sehnte sich nach seinem, hatte zu lange auf ihn verzichtet.
4. Kapitel
Am nächsten Morgen hatte Basti sich frühmorgens mit dem Worten, „das war aber eine schöne Überraschung heute Nacht. Kannst du öfter machen!“, von ihr verabschiedet.
Elisa stand später auf und fühlte sich schlecht. Diese tiefe Sehnsucht nach ihm wollte einfach nicht mehr verschwinden. Sie hasste sich dafür.
Nachdem sie ihre Tochter in den Kindergarten gebracht hatte, rief sie im Büro an und meldete sich krank. Elisa schlenderte eine Weile unschlüssig durch das Haus, ging dann ins Poolhaus, zog sich nackt aus und stieg in den Whirlpool. Sie schaltete die Luft- und Wasserdüsen ein, lehnte sich bequem zurück, schloss ihre Augen, öffnete breit ihre Beine und genoss die blubbernden Wasserbläschen überall auf ihrem ganzen Körper.
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