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Fesselnde Lust 1

Fesselnde Lust 1

Titel: Fesselnde Lust 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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errichtet. Er zweifelte zwar nicht daran, dass sie eine gute Domina war, aber es war ihm gleich aufgefallen, dass sie etwas anderes dahinter verbarg. Und heute Abend war das ganze sorgsam errichtete Gebäude eingestürzt.
    Ihre Haut war unter seinen Händen wie blasse Seide gewesen.
    Er warf die Blumen zu Boden und trat ans Fenster. Die Nacht war dunkel, und hinter dem Dunstschleier von der Küste war der Mond kaum zu erkennen. Er konnte die Lichter der Bars unten am Venice Boulevard sehen.
    Irgendwo dort draußen war sie. Verstört, verängstigt.
    Und es war seine Schuld.
    Er musste mit ihr reden.
    Es nützte nichts, wenn er sie jetzt anrief. Sie war bestimmt noch nicht zu Hause. Und er konnte sich auch nicht ins Auto setzen und zu ihr fahren, weil er nicht wusste, wo sie wohnte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis sie zu Hause angekommen wäre.
    Dann würde er sie anrufen, und er konnte nur hoffen, dass sie ans Telefon ging.
    Er bekam das Bild ihres tränenüberströmten Gesichts nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte so tragisch ausgesehen. So schön, dass er es kaum ertragen hatte. Er nahm einen Skizzenblock zur Hand, der auf einem Beistelltisch lag, und begann zu zeichnen, aber auf einmal erschien es ihm wie Verrat, ihre Emotionen zu Papier zu bringen. Frustriert legte er den Block wieder beiseite.
    Er blickte auf die Armbanduhr. Sie war erst seit fünfzehn Minuten weg. Es war noch zu früh. Irgendwann hatte sie erwähnt, dass sie in Century City wohnte; es konnte also eine Weile dauern, bis sie zu Hause war.
    Er war zu nervös, um stillzusitzen. Er ging in den ersten Stock in sein Arbeitszimmer, setzte sich an den großen Holzschreibtisch, den er aus Frankreich hierher hatte bringen lassen, und griff zum Telefon.
    Es läutete zweimal, dann ertönte eine tiefe Männerstimme mit britischem Akzent. Sterling Price, der Eigentümer der angesehenen Price Gallery, war ein weltbekannter Kunstexperte. Alt genug, um Christians Vater sein zu können, war er zugleich einer seiner ältesten und besten Freunde.
    »Price.«
    »Sterling, ich bin es, Christian.«
    »Christian. Wie geht es dir, mein Junge?«
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Nun, du hast mich ja erreicht.«
    Wo sollte er anfangen? Er fuhr sich mit der Hand über seinen glatten Pferdeschwanz. Am besten von Anfang an.
    »Ich muss mit dir über eine Frau sprechen.«
    Sterling lachte leise. »Nicht gerade meine Spezialität.«
    »Ach was. Ich weiß, dass du hübsche Jungs vorziehst, aber du kennst die Menschen besser als irgendjemand sonst.«
    »Jetzt schmeichelst du mir aber. Also, wo liegt das Problem?«
    »Es geht um diese Frau, Rowan. Ich habe sie in dem Club kennen gelernt, in den ich gehe. Sie war bereit, sich mir zu unterwerfen, obwohl sie sich für eine Domina hält.«
    »Interessant.«
    »Ja, aber sie kämpft völlig dagegen an. Irgendetwas ist passiert, und sie ist in Tränen aufgelöst weggelaufen.
    Sie will nicht darüber reden, und ich weiß nicht, wie ich es in Ordnung bringen soll.«
    »Warum musst du es denn in Ordnung bringen?«
    »Weil es meine Schuld war.«
    »Warum?«
    »Ich war für ihr Wohlergehen verantwortlich. Ich hatte sie in der Hand und habe alles falsch gemacht.« Er schwieg frustriert. »Das wollte ich nicht. Ja, ich wollte sie öffnen, aber nicht so. Ich mag ja ein Sadist sein, aber echte Schmerzen möchte ich niemandem bereiten.
    Jedenfalls nicht die Art von Schmerzen, die die Seele verletzen. Vielleicht hätte ich ja gar nichts dagegen tun können, aber sie unterlag meiner Verantwortung. Ich habe Mist gebaut, Sterling. Es ist unverzeihlich.«
    »Du lädtst dir manchmal zu viel auf, Christian. Du kannst nicht alles in Ordnung bringen. Diese Rowan ist weder deine Mutter noch deine Schwester.«
    »Verdammt, Sterling, das weiß ich.«
    »Ach ja?«
    Christian holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. »Dass ich seit dem Weggang meines Vaters für meine Familie sorge, ist wohl kaum dasselbe.«
    »Du warst zwölf«, sagte sein Freund.
    »Ich habe nur getan, was ich tun musste.«
    »Und was musst du deiner Meinung nach jetzt tun?
    Jetzt, wo deine Mutter tot ist, deine Schwester sicher unter der Haube… verschiebst du jetzt deine Verantwortung auf diese Frau?«
    »Was? Nein, natürlich nicht.« Aber hatte er nicht vielleicht doch Recht? »Lass mich in Ruhe darüber nachdenken.«
    »Tu das. Ich vertraue darauf, dass du schon den richtigen Weg findest. Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Ja, klar.«
    Er legte auf, hatte jedoch

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