Fesselnde Lust 1
Master Hawke; anscheinend bearbeiteten sie das Mädchen abwechselnd. Die Glückliche, dachte April, und ein scharfer Stich von Eifersucht durchfuhr sie. Sie wäre besser heute Abend nicht hierhergekommen. Sie hätte sich ja denken können, dass Decker so spät schon besetzt war. Aber es gab ja ohnehin keine Garantie darauf, dass er mit ihr spielte. Natürlich nicht.
Traurig schaute sie zu, wie Decker das Hinterteil des Mädchens mit dem Paddel bearbeitete, während Master Hawke in den Pausen mit einer langen Gerte einsprang.
Gott, sie ging jetzt besser wieder. Aber sie konnte sich von seinem Anblick nicht losreißen. Die Anmut und Stärke seiner Arme, seiner Schultern unter dem schwarzen T-Shirt. Unwillkürlich trat sie näher.
Decker hielt inne und wischte sich mit einem kleinen Handtuch, das er immer dabeihatte, den Schweiß von der Stirn. Er trat zurück und bedeutete Master Hawke, dass er jetzt an der Reihe wäre. Als er sich umdrehte, sah er sie.
Überrascht zog er die Augenbrauen hoch, und seine Mundwinkel zuckten. Er nickte ihr knapp zu. Das war ein Befehl, zu ihm zu kommen. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
Er warf ihr einen forschenden Blick zu. »April. Bist du heute Abend mit jemandem verabredet?«
»Nein, Sir.«
»Ah.«
Er musterte sie. Hoffentlich gefiel ihm, was er sah.
Warum sagte er nichts?
»April, ich möchte dich um etwas bitten«, sagte er schließlich.
»Gerne, Sir.« Gott, sie klang so eifrig wie ein kleines Hündchen!
»Mir wäre es lieber, du würdest mit niemandem hier spielen. Heute Abend jedenfalls. Solange wir zusammen sind. Ich meine das nicht als Befehl. Ich habe kein Recht auf dich. Das ist nur eine Bitte.«
Was sollte das heißen? April warf einen Blick auf die Frau auf der Prügelbank. Er folgte ihrem Blick.
»Ja, ich weiß. Sie ist nicht von hier, eine Freundin von Hawke. Der Termin wurde schon vor Wochen vereinbart.«
»Ich verstehe nicht, Sir.« Warum entschuldigte er sich bei ihr?
Er schwieg und fuhr sich mit der Hand über die Bartstoppeln am Kinn. »Ach, verdammt, ich auch nicht. Sag mir einfach, dass du dich von niemand anderem anfassen lässt.«
Seine Augen brannten sich förmlich in ihre. Ihr wurden die Knie weich, Hitze breitete sich in ihrem Körper aus.
»Komm morgen Abend zu mir.«
Hörte sie da leisen Zweifel unter seinem üblichen Kommandoton?
»Ja, Sir.«
»Und jetzt fahr nach Hause, um dich auszuruhen. Für das, was ich mit dir vorhabe, musst du ausgeruht sein.«
Er fuhr mit der Hand über ihre bloße Schulter und nahm eine Strähne ihres langen Haars zwischen die Finger.
Beinahe geistesabwesend rieb er darüber, dann zog er leicht daran. April stand da wie erstarrt, feucht vor Verlangen. Er legte ihr den Arm um die Taille und brachte sie hinaus.
»Wo hast du geparkt?«
Er hatte sie noch nie zu ihrem Auto gebracht. Der Abend wurde immer seltsamer.
»Direkt da vorne, Sir.« Sie zeigte auf ihren kleinen blauen Saturn.
»Gib mir deine Schlüssel.«
Erstaunt über seine ritterliche Geste reichte sie ihm die Schlüssel. Er schloss den Wagen auf und hielt ihr die Tür auf. Sie wollte einsteigen, aber er hielt sie zurück.
Schweigend betrachtete er sie. Dann legte er ihr die Hand um den Hinterkopf und vergrub seine Finger in ihren Haaren. Er beugte sich vor und drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn und auf ihre Lippen. Sie erschauerte, und ihr Körper zerfloss vor Begehren. »Geh jetzt, April. Bis morgen Abend. Sei bereit.« Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Er begehrte sie! Im Moment jedenfalls. Und das musste ihr erst einmal genügen.
Punkt acht war sie da. Christian öffnete die Tür, und da stand sie vor ihm. Im Mondschein wirkte sie zerbrechlich und blass. Ihr hübscher Mund war fest zusammengepresst, sie hielt sich kerzengerade. Aber wenigstens war sie da.
»Rowan, komm herein.«
Als sie unschlüssig stehen blieb, legte er ihr die Hand um die Taille und zog sie herein. Ihre Körpersprache verriet ihre Anspannung, aber er war sich sicher, dass er damit umgehen konnte.
»Der heutige Abend wird anders werden, Rowan. Heute beginnen wir damit, dass du meinen Befehlen gehorchst. Verstehst du?«
Er blickte in ihre dunkelblauen Augen. Ihre Brauen schossen hoch, und sie öffnete schon den Mund, um zu protestieren, aber dann schloss sie ihn wieder.
»Gut. Zieh dich aus.«
»Was? Hier in der Küche?«
»Ja.«
Er wartete. Wechselnde Gefühle zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab, aber schließlich zog sie ihren schwarzen Trenchcoat aus und
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