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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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meistens hilflos. Diesmal aber durfte er nicht nachgeben. “Du bist wunderschön, Lauren. Du bist kreativ und intelligent, und das sind nur ein paar deiner herausragenden Eigenschaften. Aber ich will noch so viel über dich in Erfahrung bringen, und ich hoffe, dass du mich genauso gut kennenlernen möchtest.”
    Immer noch wich sie seinem forschenden Blick aus, aber wenigstens gab sie ihm eine Antwort. “Deshalb bin ich doch hier, schon vergessen?”, entgegnete sie vorwurfsvoll. “Wir wollten uns mehr Zeit füreinander nehmen.”
    Anton schloss resigniert die Augen. Er hatte nicht beabsichtigt, eine Grundsatzdiskussion auszulösen. Da es sich aber nun einmal so ergeben hatte, konnte er gleich alles loswerden, was ihm auf dem Herzen lag. Es würde Lauren nicht gefallen, aber er war einfach nicht der Typ, der lange um den heißen Brei redet. Mit seiner forschen Art war er bisher immer gut durchgekommen. Nur jetzt lag der Fall ein bisschen anders. Immerhin ging es um Lauren, deshalb wählte er seine Worte mit Bedacht.
    “Ich bin glücklich, dass du bei mir lebst”, sagte er nach einer kurzen Pause. “Aber unser Zusammenleben kann nur funktionieren, wenn auch du voll dahinterstehst. Du musst an unsere Beziehung glauben, nur so kann sie sich weiterentwickeln. Und du musst ehrlich sein, dir selbst gegenüber genauso wie mir.”
    “Unterstellst du mir, dass ich mich selbst belüge?”
    “Ich unterstelle dir nichts, ich will nur nicht … Wie soll ich es ausdrücken?” Anton holte tief Luft. “Ich will nicht das Gefühl haben, dass du dich – aus Bequemlichkeit oder welchem Grund auch immer – begnügst, weder mit mir noch mit irgendwas anderem, solange du es besser treffen kannst.”
    Eine Sekunde lang herrschte bleiernes Schweigen. Schließlich schüttelte Lauren mit einer ungestümen Bewegung seine Hände ab. “Du spielst schon wieder auf
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an, stimmt’s? Du willst einfach nicht akzeptieren, dass ich gerne für das Unternehmen arbeite und nicht der Meinung bin, dass ich, wie du es dir einbildest, meine Zeit dort verschwende.”
    “Das habe ich doch nie behauptet. Es war nie die Rede davon, dass du Zeit oder Talent vergeudest.”
    Lauren begann mit großen Schritten, im Raum auf und ab zu laufen. Die Absätze ihrer Sandaletten klapperten durchdringend laut auf den espressofarbenen Marmorfliesen. “Natürlich hast du das nicht gesagt, nicht wortwörtlich jedenfalls. Dann nenn mir bitte einen anderen Grund, weshalb ich
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verlassen sollte!”
    “Das habe ich nie von dir verlangt!”
    “Ich habe Freude an meiner Arbeit – und ich bin erfolgreich. Ich mag die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, und ich verdiene ein Vermögen dabei. Es ist mein absoluter Traumjob!” Abrupt blieb sie stehen und massierte sich die Schläfen. “Warum musst du dauernd auf diesem Thema herumreiten, Anton?”
    Anton lehnte sich an den Schreibtisch und verschränkte die Arme. “Ich will doch gar nicht, dass du
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verlässt. Ich möchte nur, dass du deine Möglichkeiten voll ausschöpfst. Du kannst alles tun, was du willst.”
    “Genau das tue ich doch. Ich verstehe ja, wenn du nicht gerade erbaut bist, dass ich auf einem Gebiet arbeite, das so von Trends abhängig ist wie das Geschäft mit der Mode. Aber ehrlich, ist der Unterschied zwischen Mode und Architektur wirklich so groß? Was machst du denn anderes, als einem Trend zu folgen, wenn du Lagerhäuser in Lofts verwandelst? Verschwendest nicht auch du dein Talent? Also, verschon mich bitte mit der unsinnigen Behauptung, ich würde mich selbst unter Wert verkaufen.” Sie drehte ihm den Rücken zu, kehrte an ihren Schreibtisch zurück und schloss das Programm, an dem sie gerade gearbeitet hatte.
    “War das Macys neues Logo?”, fragte Anton.
    “Hmm. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit, wenn du’s genau wissen willst.”
    Anton nickte stumm. Er hielt es für ratsam, die Sache einstweilen auf sich beruhen zu lassen. Dabei wollte er wirklich nur das Beste für Lauren. Wenn er nur wüsste, wie er ihr begreiflich machen konnte, dass sie ihr Talent verkümmern ließ, ohne sie zu verletzen. Warum stellte sie sich auf diesem Ohr so taub? Eines Tages würde er dahinterkommen, das schwor er sich. Jetzt, wo sie zusammenlebten, sollte sich doch eine günstige Gelegenheit finden lassen.
    “Hör mal”, lenkte Lauren plötzlich ein, “ich muss noch eine Menge vorbereiten für unsere Einstandsparty. Kannst du mir dabei helfen?”
    “Ich gehöre ganz

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