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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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selbst auf diesem verantwortungsvollen Posten konnte sie noch längst nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, die ihr offenstanden. Aber Laurens Loyalität zur Firma ging in Antons Augen so weit, dass ihre künstlerische Entwicklung blockiert wurde. Lauren knebelte ihre eigene Kreativität.
    Zum Beispiel die Webseite von
Girl Gear
: Lauren wäre es niemals in den Sinn gekommen, eine Skizze für die Webseite zu kreieren, die ihr eigenes Bild von dem Unternehmen zeigte. Stattdessen saugte sie sich brav einen Entwurf nach dem anderen aus den Fingern, der das dynamisch beschwingte Image widerspiegelte, das Sydney der Firma aufgedrückt hatte. Sie vernachlässigte es nach Antons Meinung geradezu sträflich, mit den vielfältigen Formen des Designs zu experimentieren und ihr grafisches Repertoire zu erweitern.
    “Hast du vor, da oben Wurzeln zu schlagen? Du verschlingst mich ja geradezu mit Blicken. Nicht, dass ich mich beschwere.”
    “Wirklich? Mir war, als hörte ich da einen leisen Vorwurf heraus.” Anton schlenderte zur Treppe und stieg hinunter, ohne den Blick von Lauren zu wenden.
    “Tu nicht so. Du weißt genau, was ich meine.” Lauren schwang ihren Drehstuhl herum und winkte Anton zu sich.
    Er lächelte. Vom ersten Augenblick an, seit dem Tag, an dem er Lauren durch den Loft geführt hatte, den sie und Macy jetzt bewohnten, hatte ihn diese Frau in ihren Bann gezogen. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Zauber jetzt, wo sie unter einem Dach lebten, schwächer werden würde, aber dem war nicht so. Lauren bedeutete ihm viel, so viel, dass er sogar mit dem Gedanken spielte, ihr einen festen Platz in seinem Leben einzuräumen, und das sollte etwas heißen! Nur in einem Punkt war er unnachgiebig: Die Pläne, die er für seine Zukunft geschmiedet hatte, würde er sich nicht einmal von Lauren durchkreuzen lassen.
    Am Schreibtisch angekommen, stützte er beide Hände auf die Armlehnen und beugte sich hinunter, um Lauren sanft auf den Haaransatz zu küssen. Sie seufzte kaum vernehmbar.
    “Wie, bist du immer noch nicht zufrieden?”, fragte Anton und rieb seine Nase an ihrer. Als Lauren nickte, sah er sie ratlos an. “Was muss ich denn noch tun, um dir zu gefallen?”
    Lauren schlang die Arme um seinen Nacken und übersäte sein Gesicht und seinen Hals mit hauchzarten, schmetterlingsleichten Küssen. “Du bist leider nicht nackt”, murmelte sie.
    “Dass du aber auch immer nur an das eine denken kannst!”
    “Sag bloß, dir gefällt das nicht!”
    Anton küsste sie noch einmal, dann löste er behutsam ihre Arme von seinen Schultern. Es wäre viel einfacher, ihr jetzt nachzugeben, das wusste er, aber dieses Mal musste er sie enttäuschen. “Sicher gefällt es mir. Leider habe ich in zwanzig Minuten eine Verabredung mit Leo. Ich fürchte, die Zeit reicht nicht für das, was dir vorschwebt.”
    “Kannst du Gedanken lesen?”
    “Deine schon, Lauren.” Antons Stimme war ganz weich geworden. Er bezweifelte, ob sie verstehen würde, was er ihr sagen wollte. “Ich glaube fast, dass ich sie besser kenne als du.”
    Sofort brauste Lauren auf. “Was für ein Kompliment! Wenn du mich für dumm hältst, darfst du es ruhig laut sagen!” Wie ein Kind, wenn es sich angegriffen fühlt, kauerte sich Lauren auf ihrem Stuhl zusammen. Sie zog die Füße hoch und schlang die Arme um die Knie. Eine klassische Verteidigungshaltung, schoss es Anton durch den Kopf. Sie versucht, meinen Blick abzuwehren. Lächerlich, als ob ich sie ansehen müsste, um ihre Gedanken zu lesen.
    Lauren hatte damit gerechnet, dass Anton heftig widersprechen würde. Sein anhaltendes Schweigen machte sie sichtlich nervös. Ihre Finger zuckten unruhig. Da ihre Hand noch auf der Computermaus lag, flitzte der Cursor im Zickzack über den Bildschirm. Als Nächstes würde sie aufspringen und verschwinden, das wusste Anton und zählte den Countdown im Stillen mit: fünf, vier, drei, zwo, eins!
    Lauren schnellte hoch. “Ich kann jederzeit zu Macy zurückkehren. Das ist vermutlich besser. Sie ist bestimmt nur noch ein Nervenbündel, nachdem sie so lange allein war.”
    Anton packte Lauren bei den Schultern, ehe sie weglaufen konnte. “Ach ja? Aber meine Gefühle lassen dich kalt?” Zärtlich strich er über ihre Arme. “Ich will, dass du hier bleibst, Lauren, hier bei mir.”
    Lauren starrte auf den Boden, aber Anton schien es, als hätte er einen feuchten Schimmer in ihren Augen bemerkt. Innerlich wappnete er sich, denn gegen ihre Tränen war er

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