Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Sie überlegte, wo sie seinen Namen schon mal gehört hatte.
„Sie hat mir nichts bedeutet“, erklärte Jack.
Bei diesen Worten verdrehte Olivia unwillkürlich die Augen. Was für ein Charmeur dieser Mann doch war. Aber er und Ashley passten einfach perfekt zueinander, auch wenn Ashley im Moment vor Wut zitterte.
Es wurde Zeit einzuschreiten, bevor das Ganze noch weiter eskalierte.
Olivia eilte zu ihrer Schwester, fasste sie am Arm und schob sie in Richtung Küche, gleichzeitig rief sie über ihre Schulter McCall zu: „Hallo, ich bin Olivia O’Ballivan, Ashleys Schwester. Freut mich, Sie kennenzulernen. Machen Sie es sich irgendwo bequem, während ich meine Schwester zu einem Eisschloss aus Zucker überrede, okay? Vielen Dank!“
„Ein Eisschloss?“, wiederholte Ashley ungläubig, als sie in der Küche angelangt waren.
„Ja, mit Türmen und Beleuchtung. Ich bezahle dich gut dafür. Und jetzt verrat mir, wer der Kerl ist, Ash.“
Ashley ließ die Schultern sinken und atmete schnaubend aus. „Er ist niemand.“
„Ach, komm schon. Ich erkenne Leidenschaft, wenn ich sie sehe.“
„Ich kenne ihn vom College“, räumte Ashley ein.
„Du hast nie erwähnt, dass du mit der Reinkarnation von Cary Grant ausgegangen bist.“
„Er hat mich wegen einer Kellnerin sitzen lassen. Warum sollte ich davon was erzählen? Ich kam mir wie ein Trottel vor.“
„Das ist lange her, Ash.“
„Musst du nicht irgendwelche Tiere behandeln?“
Ginger schlenderte ins Zimmer und sagte: „Dann wird es heute Abend ja heiß zugehen.“
„Ruhig“, forderte Olivia die Hündin auf.
„Ich werde nicht ruhig sein“, widersprach Ashley. „Und was soll dieses Gerede von einem beleuchteten Eisschloss aus Zucker?“
„Ich brauche für die Quinns ein besonderes Weihnachtsgeschenk, und du bist die Einzige, die ich kenne, die …“
„… nichts Besseres zu tun hat?“, beendete Ashley den Satz für sie in einem drohenden Tonfall.
„Die das Talent für so was besitzt“, sagte Olivia versöhnlich. „Du bist unmöglich.“
Olivia klimperte mit ihren Wimpern. „Aber ich bin deine große Schwester, und du liebst mich. Wenn du ein Haustier hättest, würde ich es kostenlos behandeln. Dein Leben lang.“
„Kein Eisschloss aus Zucker“, gab Ashley entschieden zurück. „Ich muss noch tausend Dinge erledigen, bevor diese Leute bei mir einchecken.“ Sie unterbrach sich kurz. „Wenn ich Jack McCall umbringe, würdest du mir dann ein Alibi geben und sagen, dass ich zur Tatzeit bei dir war?“
„Nur wenn ich dafür von dir ein paar Bleche von deinen unglaublichen Weihnachtskeksen bekomme, damit ich die Sophie und Tanner schenken kann.“
Trotz ihrer Wut musste Ashley lächeln, aber in ihren Augen war noch immer der alte, tief vergrabene Schmerz zu erkennen. Jack McCall hatte ihr wehgetan, und mit einem Mal erschien er ihr gar nicht mehr so charmant.
„Ich werde dir deine Kekse backen“, willigte sie ein. „Weiß der Geier, woher ich mir die Zeit dafür nehmen soll, aber ich werde es machen.“
Olivia gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Dafür bin ich dir mehr als dankbar. Willst du dich wirklich weigern, McCall ein Zimmer zu vermieten?“
„Es ist Weihnachtszeit“, sagte Ashley nachdenklich. „Und wenn ich ihn hier in meinem Haus habe, kann ich mich auf so vielfältige Weise an ihm rächen, dass er mich an Silvester anflehen wird, ihn aus dem Mietvertrag zu entlassen.“
Lachend hielt Olivia den Arm hoch, über den sie die Kleidung gelegt hatte. „Danke, Ash. In diesem Outfit werde ich wie Cinderella aussehen.“
„Soll ich bleiben und spionieren, oder willst du, dass ich dich zurück in die Klinik begleite?“ , wollte Ginger wissen, die zwischen Ashley und Olivia hin und her sah.
„Du kommst mit mir mit“, sagte Olivia zu der Hündin, als sie zum Wohnzimmer zurückging. Sie hätte die Hintertür nehmen können, durch die die College-Elfen verschwunden sein mussten, aber sie wollte noch einen letzten Blick auf Jack McCall werfen.
„Ich gehe nirgendwo hin“, widersprach Ashley, die ihr aus der Küche folgte. „Ich habe noch bestimmt hundert Zweige an diesem Weihnachtsbaum zu schmücken.“
„Ich habe mit Ginger geredet“, gab Olivia zurück.
„Und darf ich annehmen, dass sie dir geantwortet hat?“, fragte ihre Schwester.
„Zweiflerin.“
Jack McCall hatte inzwischen seinen Mantel ausgezogen, sein Koffer stand am Fuß der Treppe. Offenbar beabsichtigte er zu bleiben. Der arme Kerl hatte keine
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