Festung Zehn
Festung auf. Wir verfluchten uns für unsere Langsamkeit und begannen sofort mit der Kontrolluntersuchung, brachen die allerneuesten Sehröhren auf, stellten das neue Abtastgerät auf Haargenau-Durchsuchen, schätzten seine gesamten Möglichkeiten ein, versetzten unseren ganzen riesigen Waffenkomplex in ständige Alarmbereitschaft, START-JETZT, nur für alle Fälle, und wir hoben die Ausgangsgenehmigung einiger Waffenmänner auf, die, wie ich zufälligerweise wußte, ohnehin viel zuviel von einigen weiblichen Robotern gesehen hatten, die bei der Stadtverwaltung beschäftigt waren. Zusätzlich raste ich, was ein großes Herumschwingen zu der Schattenseite des Mutes bedeutete, zu meinem stählernen Guckkasten. Wenn er kam, um mich mit einigen Tricks zu überwältigen, die in einen Satz Stahlnarzissen eingewickelt waren – nun, er würde mich dort draußen mit meinem langen grauen Haar nicht wie eine Oma antreffen, die den Mantel einer Puppenbombe strickt. NEIN!
Aber nachdem er gebührend kontrolliert worden war, stellte er sich als sauber heraus, der Strauß war tatsächlich ein harmloser – kleine blaue Aus-dem-Boden-Schießer des Frühlings aus Stahl und einige Blechrosenknospen, die natürlich der Jahreszeit nicht im geringsten angemessen waren, und ein paar ungleichmäßige Narzissen, die aus Neumetall waren und deren Farbe abgeblättert war, wie ich dachte, aber insgesamt betrachtet war es ein sehr vielseitiger und recht angenehmer Blumenstrauß. Mir hätte es nichts ausgemacht, ihn zu besitzen, nur aus einem Feingefühl heraus, aber ich konnte mir, als ich es versuchte, keinen Preis vorstellen, der mir in nächster Zeit bevorstand, und die Ausschüsse in der Stadt waren neidisch, deshalb würden sie mir keinerlei Achtungsbezeigungen schicken, weder in Form von Blumen noch in irgendeiner anderen. Vielleicht war er unterwegs zu einem Heiligtum und geweihten Kerzen, die weiter vor dem Wind lagen, und würde, bei seiner Gehweise, ungefähr Weihnachten dort sein. Aber warum sollte ein windmühlenförmiger Mann nicht den Großteil eines Jahres damit verbringen, zu einem vor dem Wind gelegenen Heiligtum und geweihten Kerzen zu gehen? Ungefähr am Weihnachtsabend könnte er das Randgebiet erreicht haben und dort kampieren, und genau beim zwölften Bamm von Mitternacht könnte er, bei genauer Zeitplanung, mit seiner metallenen Handvoll hineinschwanken und sie einem stammelnden verdutzten Hüter der Kerzen vor die Füße werfen, und vielleicht würde er das Bedürfnis verspüren, dem Hüter der Kerzen zuzuschreien: »FÜR DEN GEBURTSTAG!« was auch immer das bedeuten könnte? Jahre sind schon auf schlechtere Art und Weise verbracht worden. JA!
Sie reichten mir den Bericht durch einen Schlitz in den Guckkasten aus Stahl, und, da die Auswertung völlig negativ war, was Gefahr betraf, gab ich die drei unterzeichneten Befehle aus, offiziell und ordnungsgemäß versiegelt, die Tore LANGSAM zu öffnen. Als er genau neben dem Guckkasten, aber immer noch ein gutes Stück draußen auf dem weitläufigen Festungsplatz war, bat ich ihn höflich anzuhalten. Er drehte sich zu mir um, wirbelte seine Blumen in einem Kreis voll Regenbogenfarben und kam weiterhin näher, er lächelte und schlug die kalte Märzluft mit seinen schimmernden Windmühlenarmen und den Stahl-und-Blech-Blüten. Ich wandte mich den Sicherheitsvorkehrungen meines Guckkastens zu, sah, daß das Dreifachschloß eingeschaltet war und ließ wieder die Dinge durch meinen Geist ziehen, die ich in einer Zeit maximaler Gefahr für MICH tun mußte. Äußerste Unsicherheit! Und der Blumenstrauß ging weiter! Für den Fall, daß er nicht anhalten sollte, saß ich bereits tief in jener persönlichen Verpflichtung, den Fallgruben-Boden auszulösen und ihn in sein Verderben stürzen zu lassen. Wieder einmal hieß es: er oder ich. Die alte Frage, und ich, ein großer Festungsherr, dachte noch nicht einmal an einen Fall, der es ermöglichen würde, daß ein Mann mit einem Stahl-und-Blech-Bukett meine Festung nehmen würde. Obwohl alle meine Sicherheitsvorrichtungen ihn getestet hatten, während er noch draußen gewesen war, wie konnte ich absolut sicher sein, daß er nicht irgendeine schreckliche Säure in jedem netten Blumenblatt und Staubgefäß und Stengel eines sehr üblen Blumenstraußes eingeschmuggelt hatte? Und er würde jene Säure in meine Augen stoßen, nur zu genau auf den Schlitz in dem Stahl des Guckkastens zielen. OH! …
Aber gerade als ich fast schon fühlen
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